
Gala mit Schauspieler John Travolta: Auszeichnung für Air-Berlin-Gründer Kim Lundgren
40 Jahre nach der Gründung - und zwei Jahre nach der Pleite - von Air Berlin hat die Luftfahrtbranche deren Gründer mit einem Preis geehrt.
Kim Lundgren, der Gründer der ursprünglich amerikanischen, speziell für den Westberliner Ferienflugverkehr geschaffenen Air Berlin, ist am Wochenende in den Kreis der „Lebenden Legenden der Luftfahrt“ aufgenommen worden. Gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten erhielt er die Auszeichnung im Rahmen einer Galaveranstaltung im Luxusressort „Scalaria“ am Wolfgangsee in Österreich aus der Hand des US-Schauspielers und Piloten John Travolta.
Zu den weltweit rund 100 „Living Legends of Aviation“ gehören unter anderen der Astronaut Buzz Aldrin, der vor genau 50 Jahren als zweiter Mensch den Mond betrat, Richard Branson (Virgin), Flugkapitän Chesley Sullenberger, der einen durch Vogelschlag antriebslosen Airbus erfolgreich auf dem Hudson River in New York notwasserte, der ehemalige Airbus-Chef Tom Enders sowie die der Luftfahrt verbundenen Schauspieler Tom Cruise und Harrison Ford. Unter den wenigen deutschen „Legenden“ befinden sich der Astronaut Ulf Merbold, der Rekord-Segelflieger Bruno Gantenbrink und der Showpilot Walter Eichhorn.

Kim Lundgren (77) ist der Gründer der wohl einzigen Luftverkehrsgesellschaft, die ihre Nationalität wechselte. Nach der Vereinigung wurde Air Berlin in ein deutsches Unternehmen umgewandelt und stieg zur zweitgrößten Airline des Landes auf. Sie musste 2017 Insolvenz anmelden und den Betrieb einstellen, nachdem ihre inzwischen arabischen Geldgeber die Unterstützung eingestellt hatten. Lundgren hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst aus der Firma zurückgezogen.
Bereits auf der High School hatte Lundgren seinen ersten Pilotenschein gemacht und während des Architekturstudiums eine Fluglehrer-Lizenz erworben. Er beschloss, die Luftfahrt zu seinem Hauptberuf zu machen und ging zur legendären PanAm, von der er 1970 für den innerdeutschen Flugbetrieb nach Berlin versetzt wurde. Bereits 1977 gründete er in Tempelhof das erste Westberliner Lufttaxi und ein Jahr später die „Air Berlin USA“. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte).

Gemeinsam mit Kim Lundgren wurden unter anderem Bertrand Piccard, der mit einem Solarflugzeug die Welt umrundete, Iren Dornier, Enkel des Flugpioniers Claude Dornier, und der Duke of Richmond, Sir Charles Gordon-Lennox als Begründer des Goodwood Festival of Speed, aufgenommen.
Auch der kürzlich verstorbene Niki Lauda hätte auf dem Podium stehen sollen und wurde posthum geehrt. Die Hamburger Brüder Claus und Gunnar Heinemann, mit ihren Duty-Free-Shops weltweit präsent, erhielten für ihr humanitäres Engagement den „Legends Wings of Help Award“.