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Franziska Giffey und ein paar der Köpfe hinter dem neuen Fintech-Festival FIBE, unter anderem Dirk Hoffmann (re.) Geschäftsführer der Messe Berlin.

© Caroline Pitzke

Berlin baut Position als Fintech-Hauptstadt aus: Im April 2024 neues Festival im City Cube

Vor prominentem Publikum verkündete die Messe Berlin ein neues Fintech-Festival. Die Branche hat in der Hauptstadt rund 9000 Mitarbeitende.

Die Messe Berlin erweitert ihr Portfolio. Am 24. und 25. April 2024 wird in der Kongressarena City-Cube zum ersten Mal das Fintech-Festival FIBE stattfinden. Das gaben die Messegesellschaft, die Berlin Finance Initiative (BFI) und das „Handelsblatt“ als Partner des Festivals im „Alice Rooftop & Garden“ bekannt. Mehr als 1000 Teilnehmer:innen werden erwartet.

FIBE setzt sich zusammen aus den Wörtern „Fintech“ und „Berlin“. Fintech steht für „Financial Technology“ und beschreibt Unternehmen, die technologiebasierte Finanzinstrumente und -dienstleistungen verkaufen. In Berlin hat sich in den vergangenen Jahren ein Fintech-Ökosystem entwickelt. Mehr als 250 Firmen beschäftigen rund 9000 Mitarbeitende. Die Branche ist der zweitgrößte Start-up-Sektor in der Hauptstadt nach dem Informations- und Telekommunikationsbereich.

Die FIBE hatte zur Abendveranstaltung die wichtigsten Akteure versammelt. Unter den Gästen befanden sich die Köpfe hinter Trade Republic, N26, Mambu und Solaris – allesamt Berliner Einhörner, also Firmen mit einer Marktbewertung von mehr als eine Milliarde Euro. Auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) war gekommen und fühlte sich unter den Bänker:innen und Unternehmer:innen sichtlich wohl. „Was wir hier sehen, ist der Blick durchs Schlüsselloch, das ist erst der Anfang“, meinte die Senatorin. „Wir wollen die Spitze der Bewegung werden und einer der wichtigsten Finanzplätze in Europa.“

Business und Lifestyle

Dirk Hoffmann, Geschäftsführer der Messe Berlin, nannte Berlin den „place to be für Fintechs in Deutschland und Europa“. „Unser Ziel ist es, die FIBE zu dem Signature-Event für das Fintech-Ökosystem in Europa zu machen“, sagte Hoffmann.

Ein kurzer Werbeclip informierte das Publikum über das Programm des zweitätigen Festivals. Ziellos purzelten Schlagworte in englischer Sprache über den Bildschirm – „creation“, „benefit“, „create the future“, „connect“. Die Redner:innen lösten anschließend auf, was das zu bedeuten habe: Die FIBE solle eine dialogorientierte Plattform sein, die die Akteure der alten und der neuen Finanzwelt zusammenführe. Ungezwungen werde das ablaufen, eine Kombination aus „Business und Lifestyle“ sein. „Ich sehe ein Bier, ich sehe einen coolen Dj, wir wollen diesen Lifestyle ins Fintech bringen“, sagte Lisa Dally, die Projektleiterin des Festivals.

Auf dem Podium diskutierten Joachim Wuermeling, Vorstand der Bundesbank, Jessica Holzbach, Gründerin des Berliner Fintechs Pile, und der „Handelsblatt“-Journalist Dennis Schwarz.
Auf dem Podium diskutierten Joachim Wuermeling, Vorstand der Bundesbank, Jessica Holzbach, Gründerin des Berliner Fintechs Pile, und der „Handelsblatt“-Journalist Dennis Schwarz.

© Caroline Pitzke

Gute Stimmung kann die Branche gebrauchen. Die Zinswende verteuert Kredite und drückt auf die Investitionsbereitschaft von Kapitalgeber:innen. Das spürten 2022 auch die Berliner Fintechs. Sie sammelten zwar rund 1,2 Milliarden Euro ein – jedoch deutlich weniger als im Jahr zuvor. Damals war mehr als das Dreifache in ihre Taschen geflossen.

Als Gründer wüsste ich, wohin ich gehe: natürlich Berlin und nicht Frankfurt.

Joachim Wuermeling, Vorstandsmitglied der Bundesbank

Joachim Wuermeling, Vorstand der Bundesbank, lobte die Bedingungen für Fintechs in der Hauptstadt: „Wenn ich Gründer wäre und ich mich fragen würde, wo will ich wachsen, dann würde ich nicht eine Minute überlegen: natürlich Berlin, nicht Frankfurt.“

Auf die Frage, ob es auch etwas auszusetzen gäbe in Berlin, antwortete Achim Oelgarth, Mitgründer der BFI. Er wünsche sich einen One-Stop-Shop, also ein Portal, das die Gründung einer Firma in 24 Stunden ermögliche. Momentan dauere das in Berlin mehrere Monate. Außerdem hoffe er, dass sich die Universitäten mehr auf die Finanzwirtschaft ausrichteten. Da laufe Frankfurt Berlin deutlich den Rang ab.

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