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Grundsteinlegung für das lesbische Wohnprojekt in Berlin-Mitte mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU).

© Tanja Buntrock

Wohnprojekt für lesbische Frauen in Berlin: 70 geförderte Mietwohnungen sollen bis 2026 entstehen

„Lesbisches Leben sichtbarer“ machen will der Regierende Bürgermeister. Am Montag legte Kai Wegner den Grundstein für ein Neubauprojekt in Mitte. Es soll europaweit einzigartig sein.

Selbstbestimmt, diskriminierungsfrei, barrierefrei und bezahlbar – das waren die wohl meist benutzen Worte der Rednerinnen und Redner am Donnerstagmorgen auf der Baustelle in der Berolinastraße in Mitte. Sie beschreiben das, was hier entstehen wird: ein integratives Generationenwohnprojekt für lesbische und queere Frauen.

„Wenn der Grundstein für dieses europaweit einzigartige Projekt gelegt wird, dann komme ich“ – das habe der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) der Geschäftsführerin des Trägers RuT Berlin gGmbH, Jutta Brambach, beim schwul-lesbischen Stadtfest im Sommer gesagt.

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„Und jetzt bin ich da!“, ruft Wegner auf der improvisierten Bühne an der Baustelle den Zuhörenden zu, wo neben Brambach auch Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD), Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt und dem Chef der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft WBM Berlin-Mitte, Steffen Helbig, stehen. Die WBM setzt das queere Neubauprojekt, das 2026 fertig sein soll, gemeinsam mit dem Träger RuT um.

Wir müssen alles dafür tun, dass lesbisches Leben sichtbarer wird in Berlin.

Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin (CDU)

Er sei überrascht gewesen, dass es Wohnprojekt „dieser Art in der Regenbogenhauptstadt Berlin“ noch nicht gibt und lobte, dass „Berlin damit einmal mehr einen Maßstab, der einzigartig in Europa ist“, setze. „Wir müssen alles dafür tun, dass lesbisches Leben sichtbarer wird in Berlin“, sagte Wegner. „Daran und an bezahlbaren Wohnraum werden wir arbeiten“, versprach er.

72
Wohneinheiten entstehen in dem Neubauprojekt

Bezahlbar sollen die 72 Wohneinheiten sein, denn die Hälfte der Wohnungen werde gezielt gefördert, die Einstiegsmieten lägen bei sieben Euro pro Quadratmeter, sagte WBM-Chef Steffen Helbig. Darüber hinaus sind den Plänen zufolge fünf rollstuhlgerechte Wohnungen vorgesehen, um eine barrierefreie Umgebung zu gewährleisten. Zusätzlich ist eine Wohngemeinschaft mit acht Plätzen für Frauen mit Pflegebedarf geplant.

„Ziel ist es, eine diskriminierungsfreie Umgebung zu schaffen, mitten im Herzen Berlins, in der Lesben und queere Frauen ein erfülltes Leben führen können“, beschrieb Helbig den Grund, warum ein speziell für lesbische und queere Frauen gefördertes Wohnprojekt geschaffen wird.

Bei der angespannten Wohnungsmarktlage, dürfte es erwartungsgemäß kritische Stimmen geben, die nicht verstehen, warum ein geförderter Neubau speziell für eine lesbisch-queere Zielgruppe errichtet wird. „Frauen, insbesondere lesbische Frauen, erfahren immer noch Diskriminierung“, sagt Wiebke Neumann, queerpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister, Jutta Brambach, Geschäftsführerin der RuT gGmbH, Petra Kahlfeldt, Senatsbaudirektorin und Steffen Helbig, WBM-Geschäftsführer (von links).
Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister, Jutta Brambach, Geschäftsführerin der RuT gGmbH, Petra Kahlfeldt, Senatsbaudirektorin und Steffen Helbig, WBM-Geschäftsführer (von links).

© dpa/Soeren Stache

Und das nicht nur bei der Wohnungssuche, sondern auch im Alltag. Die steigenden Zahlen queerfeindlichen Übergriffe in Berlin belegen dies. Zudem seien queere Frauen im Alter auf geschützte Räume angewiesen, denn im Altersheim träfen sie oft auf Diskriminierung, weil dort häufig der Diversitätsgedanke nicht so stark verbreitet sei.

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