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© dpa/Paul Zinken

Berlins Schulen werden erneut bestreikt: GEW kündigt Unterrichtsausfall an drei Tagen an

Vom 10. bis 12. Oktober müssen sich Berlins Eltern und Schüler abermals darauf einstellen, dass angestellte Lehrkräfte in den Ausstand gehen. Es ist der 15. Streik für kleinere Klassen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht ihre Ankündigung wahr und ruft erneut zum Streik für kleinere Klassen in Berlin auf. Es ist seit Oktober 2021 der 15. Streik mit dem Ziel, einen Tarifvertrag für den Gesundheitsschutz zu erreichen. Von kleineren Klassen erhofft sich die GEW einen positiven Gesundheitseffekt für die Pädagoginnen und Pädagogen. Aufgerufen sind neben den angestellten Lehrkräften auch Beschäftigte der Sozialpädagogik und Schulpsychologie.

Der Streik soll – wie schon im Juni – drei Tage dauern und noch vor den Herbstferien vom 10. bis 12. Oktober stattfinden. „Obwohl die CDU noch mit der Forderung nach kleineren Klassen Wahlkampf machte, weisen Finanzsenator Stefan Evers und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch nun die Forderung nach Tarifverhandlungen zurück“, begründete die GEW am Donnerstag den Streikaufruf.

Wie berichtet, lehnt der jetzige Senat ebenso wie die Vorgängersenate Verhandlungen ab, mit dem Argument, dass Berlin nicht genug Lehrkräfte hat und zudem aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ausgeschlossen würde. Die GEW-Tarifexpertin Anne Albers lässt das als Argument nicht gelten: „Nur an der Blockadehaltung des Arbeitgeberverbandes TdL kann es nicht liegen, dass der Senat keine Maßnahmen ergreift“, so Albers. Das Land Berlin könne „ganz ohne Erlaubnis der TdL“ kleinere Klassen via Schulgesetz regeln und dafür auch mehr Lehrkräfte ausbilden. „Warum das nicht geschieht, würden wir gern erfahren“, so Albers weiter.

Wie berichtet, versucht das Land Berlin erfolglos seit mehreren Jahren, mehr Lehrkräfte auszubilden. Daher reichen die Absolventen noch nicht einmal bei großen Klassen für die Ausstattung. Nur noch ein Bruchteil der neu eingestellten sind grundständig ausgebildet.

„Wir kündigen den Streik so früh wie bisher nie an, damit der Finanzsenator genug Bedenkzeit hat“, teilte Sara Ziegler vom GEW-Vorstand mit. Der Senat habe es in der Hand, Verhandlungen aufzunehmen und so den Streik noch abzuwenden.

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