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PRODUKTION - 26.08.2022, Schernsdorf: Jörg Klofski, Vizepräsident des Landesverbands Campingwirtschaft in Brandenburg, steht mit Nicole Fröscher, Geschäftsführerin des Campingplatzes «Am Schervenzsee», vor einem Wohnwagen auf dem Campingplatz «Am Schervenzsee». (zu dpa: «Die Lust am Camping in Brandenburg hält an») Foto: Christian Bark/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa / Christian Bark/dpa

Besonders in den Ferien beliebt: Die Lust am Camping in Brandenburg hält an

Urlaub mit Zelt und Wohnmobil ist in Brandenburg angesagt. Über eine halbe Million Übernachtungen haben die 178 Campingplätze im Land bis Juni gezählt.

Zelten liegt in Brandenburg auch nach den ersten beiden Corona-Jahren im Trend. „Der Campingurlaub ist in Brandenburg eine feste Größe und verzeichnet seit Jahren steigende Übernachtungszahlen“, sagt die Sprecherin der Tourismus Marketing Gesellschaft Brandenburg (TMB), Birgit Kunkel. Er mache etwa zehn Prozent der Gesamtübernachtungszahlen in Brandenburg während des ersten Halbjahres 2022 aus.

„2020 und 2021 waren Ausreißerjahre für die Branche“, erklärt Jörg Klofski, Vizepräsident des Landesverbands Campingwirtschaft in Brandenburg. Auch die ersten sechs Monate 2022 liefen gut: Nach Angaben des Statistischen Landesamtes hat das erste Halbjahr mit 174 056 Gästen auf den Plätzen das von 2021 um fast 110 Prozent übertroffen.

Auch die Zahl der Übernachtungen liegt mit 510 267 über dem Wert des Vorjahreszeitraums - um fast das Doppelte. „Allerdings konnten wir 2021 auch erst ab Pfingsten öffnen“, gibt Klofski zu bedenken. Das Ergebnis von 2019 habe die Branche aber jetzt schon wieder toppen können. Das erste Halbjahr 2022 brachte auch im Vergleich zu Januar bis Juni 2020 mehr Gäste und Übernachtungen.

Seit Beginn der Schulzeit in Berlin und Brandenburg Ende August hat sich die Situation auf Brandenburgs Campingplätzen wieder entspannt. So auch auf dem Campingplatz „Am Schervenzsee“ nahe Schernsdorf (Kreis Oder-Spree). „Bis zum Ferienende war hier noch die Hölle los“, berichtet Geschäftsführerin Nicole Fröscher.

80 Stellplätze für Touristen und 26 für Dauercamper sowie 400 Ferienhäuser befinden sich auf dem 24 Hektar großen Platz. Jörg Klofski übernahm den Campingplatz am Schervenzsee 1995. Im Jahr 2020 gab er die Geschäftsführung an seine Tochter ab. Im Verband sind aktuell 62 der 178 Campingplätze in Brandenburg organisiert.

Für die Dauercampingplätze gibt es laut Fröscher eine Warteliste. Die Touristenplätze seien gut nachgefragt worden. Vor allem in den vergangenen beiden Jahren stieg die Nachfrage nach Stellplätzen spürbar an. „Wir konnten uns vor Anfragen kaum retten, das war schon eine Herausforderung“, blickt Fröscher zurück.

Die Gäste kommen vor allem aus den Nachbarbundesländern

Für viele märkische Campingplätze wie jenen am Schervenzsee gehören vor allem Camper aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Berlin zu den Gästen. Wenn diese Länder nahezu alle gleichzeitig Ferien haben, ist das für die Plätze wenig vorteilhaft, wie Klofski mit Blick auf das kommende Jahr bemerkt.

Darüber und über viele weitere Themen tauscht sich der Verbandsvize regelmäßig mit seinen Mitgliedern aus. In diesem Jahr hat Klofski erstmals Zeit gefunden, alle 62 Mitglieder zu besuchen. Den Anfang machte er in Ferchesar (Kreis Havelland) auf dem Campingplatz „Buntspecht“, den Paul Störk mit seinem Sohn Marcel betreibt.

Störk kann ebenfalls nicht über die Saison klagen, die sich langsam dem Ende zuneigt. „In der Ferienzeit sind wir immer ausgebucht“, sagt er. Es gebe jetzt schon zahlreiche Buchungen für 2023, viele Gäste buchten bereits am Tag ihrer Abreise erneut. Bis zu 35 000 Übernachtungen von Campertouristen verzeichne der Platz im Jahr. „Die Verweilzeit ist zwar geringer geworden, dafür kommen aber merklich mehr Camper, vor allem mit Wohnmobilen“, berichtet Störk.

Auch in diesem Jahr wolle der Platz die Saison noch bis zum Ende nutzen und halte für Camper ein spezielles Herbstangebot bereit. Die Nachfrage sei bisher ganz ordentlich. Auf dem 6,5 Hektar großen Platz gibt es 190 Stellplätze für Touristen-Camper, 70 für Dauercamper sowie 28 Bungalows. Mit Verbandsvize Klofski unterhält sich Störk auch über die Energiekrise. Hier sieht sich „Buntspecht“ für die Zukunft gerüstet: „Wir nehmen 2023 eine Luftwärmepumpe in Betrieb, die wir über Photovoltaik autark betreiben können“, sagt Störk. Dadurch könne der Platz vermutlich bald günstigere Preise anbieten. (Christian Bark/dpa)

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