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Pegida-Anhänger in Köln.

© REUTERS

Demonstration: Pegida-Anhänger wollen in Potsdam protestieren

Asylgegner planen am Montag in Potsdam eine "Demonstration gegen die Islamisierung des Abendlandes". Und in Berlin geht Bärgida seit nunmehr einem Jahr auf die Straße.

Der Berliner Pegida-Ableger besteht seit einem Jahr, jetzt gibt es offenbar auch einen in Potsdam. Bisher herrschte dort großes Rätselraten um eine Demonstration „gegen die Islamisierung des Abendlandes“, die am morgigen Montag in der Potsdamer Innenstadt stattfinden soll. Bei einer Anti-Asyl-Aktion in Oranienburg (Oberhavel) kündigte ein Redner aber an, dass die Demonstration um 20 Uhr am Bassinplatz startet.

Der Mann, der nach eigenen Angaben Organisator des Potsdamer Protestes ist, sagte zudem, dass auch Bärgida-Teilnehmer erwartet würden. Diese Gruppierung will ab 18.30 Uhr am Berliner Hauptbahnhof protestieren. Im Hinblick auf die angekündigten Gegenproteste sagte er: „Bei uns in Potsdam haben wir natürlich ein bisschen mehr von der roten SA zu erwarten.“ Die geplante Route sei aufgrund der zu erwartenden Proteste bereits geändert worden.

Keine Details bekannt

Auf Facebook ruft eine Gruppe „Potsdam. Wir für Deutschland. Wir sind das Volk“ zu einem „Abendspaziergang“ auf. So nennt Pegida ihre Demonstrationen in Dresden. Die Potsdamer Polizei bestätigte lediglich, dass zwei Versammlungen für Montag angemeldet seien. Bei einer davon handelt es sich um eine Gegenkundgebung des Bündnisses „Potsdam bekennt Farbe“ am Alten Markt, die um 18.30 Uhr beginnt. Vorsitzender des Bündnisses, in dem die Fraktionen der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, der DGB, die evangelische Kirche, der Sportbund, Sozial- und Migrantenverbände vertreten sind, ist Potsdams SPD-Oberbürgermeister Jann Jakobs.

Details zu der Pegida-Versammlung teilte die Polizei aber nicht mit. Die Erstveröffentlichung von Einzelheiten obliege dem Anmelder, hieß es. Der Potsdamer Linke-Kreischef Sascha Krämer sagte zu den Protesten: „Wir werden es nicht zulassen, dass Rassismus und Menschenfeindlichkeit salonfähig werden. Das ist jetzt unsere politische Herausforderung.“

2014 Aktion abgesagt

Bereits im Dezember 2014 gab es Versuche, eine Anti-Asyl-Demonstration in der Brandenburger Landeshauptstadt zu organisieren. Damals entschied sich der zu keiner Organisation zugehörige Anmelder kurzfristig, die Aktion abzusagen. Etwa im gleichen Zeitraum tauchte eine Facebook-Seite „Pegida Potsdam“ auf, auf der regelmäßige „Montagsspaziergänge“ ankündigt wurden. Nach kurzer Zeit wurde die Seite mit über 200 Fans dann gelöscht.

In Berlin soll am morgigen Montag die 54. Auflage des sogenannten „Abendspaziergangs“ vor dem Hauptbahnhof starten. Am 5. Januar 2015 hatte der Mitte 2014 gegründete „Verein für die Förderung von Patriotismus und Völkerverständigung“ die erste Demo in der Berliner Innenstadt angemeldet. Sprecher des Vereins ist Karl Schmitt, Ex-CDU Politiker und nun bei der „Freiheit“. Zur ersten Demo kamen 400 Teilnehmer – und 6000 Gegendemonstranten.

50 bis 100 Menschen am Hauptbahnhof

In den Wochen und Monaten danach bröckelte sowohl die Teilnehmerzahl als auch die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit deutlich ab. Jetzt sammeln sich meist nur noch 50 bis 100 Menschen am Hauptbahnhof. Jeden Montag ist auch ein kleiner Trupp Gegendemonstranten präsent. Der Einfachheit halber lässt die Polizei die Absperrgitter einfach stehen, mit der immer wieder montags beide Seiten getrennt werden. Begonnen hatte die Bewegung im Herbst 2014 in Berlin-Marzahn mit den „Nein zum Heim“-Demos der „Bürgerbewegung Marzahn“, zu der anfangs 1000 Menschen kamen, später deutlich weniger.

Außer in Berlin und Potsdam gibt es auch in Strausberg (Märkisch-Oderland) eine Pegida-Aktion. Dort will die Gruppierung „Brandenburger für Mitbestimmung & Meinungsfreiheit“ (BraMM) demonstrieren.

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