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Ein Besucher schaut sich im Juwelenzimmer des Historischen Grünen Gewölbes im Residenzschloss um.

© Foto: Oliver Killig/dpa

Die Einbruchsrechnung für den Berliner Remmo-Clan: So setzt sich die Schadensersatzforderung von 89 Millionen Euro zusammen

Fast 89 Millionen Euro Schadensersatz fordert der Freistaat Sachsen für den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe. Wie setzt sich diese Summe zusammen?

Vergangene Woche verkündete der Freistaat Sachsen die Schadensersatzforderung von 88.863.750 Euro für die gestohlenen Juwelen aus dem Grünen Gewölbe Dresden. Die Summe nannte eine Vertreterin des Landesamts für Steuern und Finanzen während des Prozesses gegen mehrere Mitglieder des Berliner Remmo-Clans im Landgericht Dresden. Hinzu kommen weitere 315.922 Euro, welche die verursachten Schäden an dem Residenzschloss und in den Räumen des Grünen Gewölbes abgelten sollen.

Die geforderte Summe setzt sich nach Angaben einer Sprecherin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aus der Bezifferung der Schäden an den bereits zurückgegebenen Juwelen sowie den fehlenden Teilstücken dieser und den noch gänzlich fehlenden Schmuckstücken zusammen.

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Schmuckstücke stahlen die Täter aus dem Grünen Gewölbe

Die zu bereits zurückgegebenen Juwelen sind demnach so beschädigt, dass sich allein für sie eine Schadensersatzforderung von 25.538.750 Euro ergibt.

Diese Schmuckstücke wurden unter anderem aus dem Grünen Gewölbe entwendet.
Diese Schmuckstücke wurden unter anderem aus dem Grünen Gewölbe entwendet.

© dpa

Hinzu kommen die weiterhin fehlenden Schmuckstücke wie das Brillantkollier und die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste, die Epaulette mit dem Sächsischen Weißen, die Große Diamantrose, zwei Rockknöpfe aus der Diamantrosengarnitur und weitere Teilstücke. Den Wert der noch fehlenden Juwelen beziffern die Kunstsammlungen auf insgesamt 63,325 Millionen Euro .

Keine genaue Erhebung zu einzelnen Juwelen möglich

Der Freistaat Sachsen hatte am 16. Dezember 2022 im laufenden Prozess einen Adhäsionsantrag beim Landgericht Dresden eingereicht, um die Schadensersatzansprüche zu sichern. In einem Adhäsionsverfahren können zivilrechtliche Ansprüche statt in einem eigenen zivilgerichtlichen Verfahren unmittelbar im Strafprozess geltend gemacht werden.

Zu diesem Zeitpunkt forderte der Freistaat eine Summe von 113,8 Millionen Euro Schadensersatz plus die 315.922 Euro für die Beschädigungen am Grünen Gewölbe. Diese Summe orientierte sich an dem Versicherungswert der Juwelen. Durch die Rückgabe eines Teils der Schmuckstücke reduzierte sich die Forderung auf 88.863.750 Euro zuzüglich der 315.922 Euro.

Genauere Angaben zu den Schadensersatzforderungen für die einzelnen Schmuckstücke konnte die Sprecherin aufgrund des laufenden Verfahrens eigenen Angaben zufolge nicht machen.

Am 25. November 2019 waren mehrere Männer in das Grüne Gewölbe Dresden eingebrochen und hatten 21 Schmuckstücke aus Brillanten und Diamanten entwendet.

Fünf der sechs Angeklagten, die allesamt dem Berliner Remmo-Clan angehören, erklärten sich bereits über ihre Anwälte. Ein Beschuldigter schweigt weiterhin unter Berufung auf ein Alibi.

Kurz vor Weihnachten 2022 war infolge einer Absprache zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht ein Großteil der gestohlenen Juwelen zurückgegeben worden.

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