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Frank Zander verteilt Essen an Bedürftige. Links daneben Franziska Giffey und der Weihnachtsmann „Bernd“.

© Julius Geiler

Frank Zander auf Weihnachtstour in Berlin: Bescherung im Kreuzberger Eisregen 

Mit einem Foodtruck ist der Berliner Sänger diese Woche in der Hauptstadt unterwegs, um Bedürftige mit Essen zu beglücken. Zum Auftakt kamen hunderte Menschen. 

Die Warteschlange zieht sich von der katholischen Kirche St. Marien in der Kreuzberger Wrangelstraße bis zur nächsten Straßenecke. „Da isser, da is Frank”, schallt es aus der Menge. Hunderte obdachlose und bedürftige Menschen sind am Montagnachmittag trotz Kälte und Eisregen gekommen, um sich ihr traditionelles Weihnachtsessen vom Berliner Sänger persönlich abzuholen. Und natürlich, um Frank Zander zu sehen und sich für sein Engagement zu bedanken.  

Das dritte Jahr hintereinander ist Zander mit einem Foodtruck der Caritas in der Woche vor Weihnachten unterwegs und wird noch bis Donnerstag an verschiedenen Orten Berlins Mittellosen ein kostenloses Weihnachtsmahl auftischen. Auf der Speisekarte steht Wildgulasch mit Knödeln, Rotkohl und Preiselbeeren, auch eine vegane Variante wird serviert.

In der Schlange können sich die Wartenden mit Glühwein aufwärmen. Im Inneren der nahen Kirche werden Geschenke verteilt, die Gewerkschaft der Polizei bietet Kleidungsstücke an. Mit Beginn der Corona-Pandemie musste Zander improvisieren und sein traditionelles Weihnachtsessen im Neuköllner Hotel „Estrel” auf die Straße verlegen. Seitdem hat sich der Foodtruck etabliert. 

Für mich ist das ein absolutes Highlight in der Weihnachtszeit.

Micha, Ur-Kreuzberger und Dauergast bei Frank Zanders Weihnachtsessen

„Für mich ist das ein absolutes Highlight in der Weihnachtszeit”, sagt Micha. Der Ur-Kreuzberger ist seit vielen Jahren bei Zanders Weihnachtsessen dabei. Direkt hinter ihm wartet eine Frau, die sich bekreuzigt und fast ehrfürchtig zum Kirchturm der St. Marien-Gemeinde blick, als sie ihr Wildgulasch erhält. Ein anderer hat schon aufgegessen und seine Geschenke abgeholt, als er sich bei den ehrenamtlichen Helfern bedankt: „Ich gehe jetzt meinen Geburtstag feiern, das passt sehr gut heute”.

Frank Zander ist bei seiner Tour nicht alleine. Neben zahlreichen Freiwilligen wird er von Prominenten wie Hertha-Profi Kevin-Prince Boateng, Schauspielerin Katy Karrenbauer oder Ex-Boxweltmeister Henry Maske bei der Essensausgabe unterstützt. Als Marcus Zander, der Sohn des Sängers, die Veranstaltung eröffnet, kündigt er gleichzeitig das Kommen von mehreren Politikern an. Schließlich sei Wahlkampf, sagt Zander. Am Montag taucht sogar die Regierende Bürgermeisterin höchstpersönlich beim Foodtruck auf. Franziska Giffey verteilt Essen, bis sich die Schlange langsam lichtet. „Ich mag sie, aber ich fürchte, sie übersteht die Wahl nicht”, sagt ein Mann in der Schlange. 

Den meisten geht es am Montagnachmittag aber sowieso nicht um die Wahlwiederholung und Franziska Giffey, sondern um Frank Zanders Wildgulasch. Und so ist auch der Applaus am größten, als sich Zanders Sohn Marcus am Mikrofon bei Weihnachtsengel „Gudrun” und Weihnachtsmann „Bernd” bedankt, die neben dem Foodtruck Schokolade an die in der Kälte wartenden Bedürftigen verteilen. 

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