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Die «Lolli-Test» - werden sie nach den Ferien an Schulen eingesetzt?

© dpa

Corona an Berliner Schulen: Grüne und Linke fordern Lolli-PCR-Tests für Kinder

Mehr Sicherheit für den Unterrichtsstart nach den Sommerferien - das wollen Berliner Linke und Grüne. Dafür fordern sie den Einsatz sogenannter PCR-Lollitests.  

Von Sonja Wurtscheid

Linke und Grüne fordern Lolli-PCR-Tests für Kinder in den ersten beiden Schulwochen nach den Ferien. „Wir als Linke dringen darauf, dass gepoolte PCR-Tests gemacht werden“, sagte Linken-Fraktionschef Carsten Schatz bei einer Diskussionsrunde von Friedrich-Naumann-Stiftung und „Berliner Morgenpost“. Man sei im Senat deshalb seit Wochen im Gespräch. Auch in der nächsten Senatsrunde sollten die PCR-Lollitests diskutiert werden.

Klare Unterstützung kam von der Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch, die forderte, dass diese als eine von mehreren Maßnahmen an den Schulen eingesetzt werden sollten. Der Lollitest liefert nicht so prompte, aber zuverlässigere Ergebnisse als die handelsüblichen Antigen-Schnelltests. Dazu lutschen die Kinder 30 Sekunden auf dem Teststäbchen (wie bei einem Lolli). Die Abstrichtupfer aller Kinder einer Lerngruppe werden in einem Sammelgefäß zusammengeführt.

Diese anonyme Sammelprobe wird als sogenannter „Pool“ am selben Tag in einem Labor nach der PCR-Methode ausgewertet. So sind zwar die einzelnen Testergebnisse der Kinder nicht mehr auseinanderzuhalten. Für den Fall, dass die Sammelprobe einen positiven Test enthalte, werden dann alle Kinder noch einmal einzeln getestet. So wurde dies bereits im vergangenen Schuljahr in Nordrhein-Westfalen praktiziert.

Nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung gibt es in Berlin bislang nur ein Pilotprojekt für regelmäßige PCR-Lollitests in Kitas. Dabei gehe es „zunächst darum, zu überprüfen, ob die logistischen Voraussetzungen für regelmäßige PCR-Tests an Kitakindern gegeben sind“, teilte ein Sprecher kürzlich dem Tagesspiegel Background Gesundheit mit.

Verlauf des Pilotprojekts abwarten

Einmalig 42 000 Euro ist dem Senat dieses Projekt wert. Ein weiteres Pilotprojekt in den Grundschulen sei „nach den Sommerferien angedacht“ – zu einem Zeitpunkt also, da bereits mit der vierten Welle gerechnet wird und die Vorbereitungen für ein sicheres Schuljahr längst abgeschlossen sein sollten.

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Auch eine Bestellung von Schnelltests auf Lollibasis ist dem Sprecher zufolge „im Moment nicht geplant, da diese nicht den Anforderungen der bislang von der Senatsverwaltung eingesetzten Schnelltests entsprechen würden. Bezogen auf Lollitests auf PCR-Basis bleibe „der Verlauf des Pilotprojektes abzuwarten“.

Allzu große Hoffnungen will die Bildungsverwaltung in diesem Zusammenhang nicht machen: Denn anders als bei Schnelltests sei, so argumentiert sie, „das Ergebnis dieser Lollitests nicht sofort ablesbar, sondern erfolgt – wie in NRW – in Laboren“.

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Die sich daraus ergebenden logistischen Fragestellungen bedürften bei 2700 Kitastandorten und etwa 400 in Frage kommenden Schulen „einer genauen Überprüfung im Vorfeld“. Nach den Sommerferien sollen in Berlin alle Schülerinnen und Schüler wieder vollständig in den Klassenzimmern unterrichtet werden.

So sehen es die aktuellen Pläne der Bildungsverwaltung vor. Eine Unbekannte bleibt indes die sich ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus. Alle Pläne stehen deshalb unter Vorbehalt.

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