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Die Discounter Premiere in Berlin.

© Francesca Amman

Hamburg zu Gast in Berlin : „Die Discounter“ feiert Premiere der dritten Staffel

Promi-Wirbel in Friedrichshain-Kreuzberg: Die Macher der Serie „Die Discounter“ hatten 480 Gäste zur Premiere der dritten Staffel eingeladen. Dabei war die Location für nur 300 Gäste vorgesehen.

Staraufgebot in Friedrichshain-Kreuzberg: Die Erfolgsserie „Die Discounter“ geht bereits in die dritte Staffel – deswegen wurde in Berlin Premiere gefeiert. Das ließen sich Promis aus unterschiedlichsten Metiers am vergangenen Dienstagabend nicht entgehen. Mit dabei: das Frankfurter Rap-Duo Celo & Abdi, der eigentlich wegen unlauterer Maskendeals gecancelte Fynn Kliemann und ein Viertel Tokio Hotel, Georg Listing etwa. Und natürlich fast der gesamte Discounter-Cast um die drei 24-jährigen Regisseure, Drehbuchautoren und Schauspieler in Personalunion – die Zwillinge Oskar und Emil Belton und Bruno Alexander – herum.

Noch am späten Nachmittag empfingen die drei kreativen Köpfe Journalisten in den Konferenzraum eines West-Berliner Hotels, um Interviews zu geben. Die drei gebürtigen Hamburger, schon seit der fünften Klasse miteinander befreundet, sind ein eingeschweißtes Team. Immer wieder kommt es vor, dass einer den Satz des anderen beendet, man sich kollegial unterbricht, um zu ergänzen.

Dass sie mit Anfang 20 schon so erfolgreich sind, ist kein Zufall. Alle drei arbeiten seit ihrer Jugend als Schauspieler und hatten in noch jüngeren Jahren bereits eine Serie für Youtube gedreht. Auf die sei dann Christian Ulmen aufmerksam geworden und habe sie für „super“ befunden, erzählt Emil Belton. Er habe dann gefragt, ob die drei für ihn eine Serie schreiben wollten. „Er hatte Stoff aus den Niederlanden gekauft. Die Supermarktserie „Vakkenvullers“. Das haben wir uns angekuckt und fanden den Stoff okay. Also das Supermarkt-Ding, alles andere haben wir geändert“, sagt Belton.

Dass „Prime Video“, der Streaming-Anbieter von „Amazon“, das Projekt verantworte, sei damals schon klar gewesen, ergänzt Bruno Alexander: „Wir wurden ins kalte Wasser geworfen. Das war echt ein Schock für uns. Wir sind in den entscheidenden Call gekommen und dachten, jetzt wird noch ein bisschen darüber geredet, ob wir überhaupt in der Lage sind, das zu stemmen, aber es hieß: ‚Es geht los, schreibt mal‘.“

Unverhoffte Hauptrolle

Alexander ist der einzige der dreien, der auch eine Hauptrolle spielt. Ganz unverhofft: „Wir haben einen Test-Dreh gemacht, in einem Edeka in Hamburg, um alle davon zu überzeugen, dass das eine Mockumentary werden soll. Christian hat dann gesagt, dass das okay sei, aber nur, wenn Bruno eine Hauptrolle spielt“, erzählt Oskar Belton, und wieder ergänzt Alexander: „Der Typ, der eigentlich die Rolle spielen sollte, kam aber zu spät zum Dreh und dann musste ich einspringen.“ Daraus ergebe sich der Vorteil, dass sie auch vor der Kamera einen aus der Regie haben, der die Szene, ohne hereinreden zu müssen, anleiten kann.

Der Reiz von „Die Discounter“ ist wohl auch die Authentizität des Casts im Sinne der Mockumentary – ein Filmgenre, das einen fiktionalen Dokumentarfilm beschreibt. Auch wenn es ein vollendetes Drehbuch gäbe, würde kein direkter Text vergeben, sondern viel mit Improvisation gearbeitet, heißt es. Damit das funktioniere, sei eine entspannte Stimmung am Set essenziell. Um die zu gewährleisten, achteten die drei darauf, dass während des Drehs keine Hierarchien entstünden, erläutert Oskar Belton: „Wir sind ein Team oder eine Freundesgruppe, die Scheiße baut. Dadurch sind die Leute entspannt und können einfach lockerlassen.“

In Berlin kommen die Leute auch mit Kater

Emil Belton, Schauspieler und Regisseur

Und auch sonst laufe die Arbeit reibungslos, weil alle alles machten. „Außer wenn einer verkatert ist, dann gehen halt die anderen zu Besprechungen“, berichtet Alexander scherzhaft.

Apropos Kater: Dass drei Hamburger eine Serie aus Hamburg in Berlin feiern, habe – abgesehen davon, dass „Amazon“ das entschieden habe – auch etwas damit zu tun. Zur Premiere der zweiten Staffel in Hamburg hätten viele der geladenen Gäste abgesagt, weil sie teils verkatert waren. „In Berlin kommen die Leute auch mit Kater“, weiß Emil Belton.

Emil und Oskar Belton und Bruno Alexander. Dass sie mit Anfang 20 schon so erfolgreich sind, ist kein Zufall.

© Francesca Amman

Katerstimmung herrschte am Abend trotzdem nicht. Der trotz klirrender Kälte unbeheizte Napoleonkomplex, ein Veranstaltungsort hinter dem S-Bahnhof Warschauer Straße, war brechend voll, die Stimmung beschwingt und voller Vorfreude auf die vier Folgen, die gezeigt werden sollten. Laut Steven Gätjen, dem Moderator des Abends, hatten die Beltons und Alexander 480 Gäste eingeladen, obwohl es eigentlich nur Platz für 300 gab.

Darunter war natürlich fast das ganze Stamm-Ensemble, allein Darsteller Merlin Sandmeyer konnte nicht, er musste arbeiten: am Thalia-Theater in Hamburg nämlich. Dafür war auch Skandal-Rapperin Nura am Start, als vor Serienstart schon erfolgreiche Musikerin wohl die Prominenteste der jugendlichen Besetzung. Sie gab dann an der Bar auch erst mal einen Alte-Weiße-Männer-Witz zum Besten: „Die Runde geht auf mich.“ Natürlich waren Bier und Wein, frisch „Feinkost Kolinski“, kostenlos – wie sich das eben gehört auf einer Premierenparty in Berlin.

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