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 In den ersten Kriegstagen kamen täglich Tausende Menschen aus der Ukraine nach Berlin.

© picture alliance / SZ Photo/Olaf Schülke

Info-Point wird abgebaut: Zahl der ankommenden Ukrainer am Berliner Hauptbahnhof sinkt rapide

Täglich kommen derzeit nur noch rund 100 Flüchtlinge aus der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof an. Hilfe wird deshalb vom Bahnsteig aufs Ankunftszentrum Tegel verlegt.

Rund 100 Flüchtlinge aus der Ukraine kommen derzeit pro Tag am Berliner Hauptbahnhof an und werden dann vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) registriert. Das sind erheblich weniger als noch kurz nach dem Ausbruch des Kriegs. Da strömten bis zu 10.000 Menschen, die aus den Kriegsgebieten kamen, aus den Zügen.

Auf diese Entwicklung reagiert nun das LAF. Von 1. Oktober an, teilt die Behörde in einer Presseerklärung mit, „werden die Ressourcen zur Unterstützung im Ankunftszentrum Tegel gebündelt“. Das bedeutet, dass die sogenannten Info-Points, die es am Hauptbahnhof als Beratungsstellen bisher gibt, abgebaut werden.

Das Rote Kreuz hat seit Oktober 2022 einen Info-Point

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat seit Oktober 2022 an einem Info-Point auf dem Washingtonplatz die Erstbetreuung der neu ankommenden Flüchtlinge übernommen. Ein Team des DRK unterstützt die Menschen und versorgt sie mit Informationen zur Weiterreise in andere Städte oder ins Ankunftszentrum Tegel.

Diese DRK-Mitarbeiter sind als sogenannte Welcome Guides an ihren Westen erkennbar und verfügen über muttersprachliche Kenntnisse. Zudem organisiert das DRK alles Nötige für Weiterreisen mit der Deutschen Bahn. Für die Menschen aus der Ukraine ist das gerade in der Hektik der ersten Kriegstage ein sehr wichtiger, emotional stabilisierender Faktor gewesen.

Fahrkarten erhalten Flüchtlinge nun in Tegel

Flüchtlinge, die im Ankunftszentrum Tegel in andere Bundesländer verteilt werden, erhalten von Oktober an ihre Fahrkarte gleich vor Ort in Tegel.

An den Ankunftsbahnhöfen in Berlin wird es aber auch auch weiterhin Informationen und Hinweise für Flüchtlinge aus der Ukraine geben.

Doch da die weitere Entwicklung in der Ukraine völlig unklar ist und niemand sagen kann, dass die Zahl der Flüchtlinge niedrig bleiben wird, hat sich das LAF auch darauf vorbereitet, dass plötzlich wieder erheblich mehr Menschen aus den Kriegsgebieten in Berlin Schutz suchen werden.

Aziz Bozkurt (SPD), Staatssekretär der Senatsverwaltung für Soziales und kommissarischer Präsident des LAF, sagte: „Wir sind sofort in der Lage, die Angebote wieder zu erweitern, wenn die Zahl der ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine wieder steigen sollte.“

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