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Weiter geht's am Bahnhof Friedrichstraße. Seit dem frühen Morgen werden Vorbereitungen getroffen, um den Bahnverkehr wieder auf Normalbetrieb zu bringen. Die Berliner S-Bahn will damit am Donnerstag um 19 Uhr beginnen, bis 21 Uhr soll alles halbwegs nach Plan laufen - mit weiteren Beeinträchtigungen ist allerdings zu rechnen.

© dpa

Update

Liveticker - Bahnstreik endet um 19 Uhr: S-Bahn fährt alle Bahnhöfe an - Busersatzverkehr eingestellt

Noch vor Pfingsten haben die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL am Donnerstag das Streikende verkündet. Ganz langsam normalisiert sich der Bahnverkehr, die Berliner S-Bahn soll ab 21 Uhr im Vollbetrieb fahren. Der Busersatzverkehr ist bereits eingestellt. Lesen Sie in unserem Ticker nach, wie der zweite Streiktag ablief.

20.15 Uhr - Nach dem Bahnstreik: Der Verkehr der S-Bahn in Berlin normalisiert sich langsam. Auf vielen Linien gilt aber immer noch der streikbedingte 20-Minutentakt. Bis spätestens Freitag sollen aber wieder alle Linien regelmäßig fahren.

Monatelang hatten Bahn und GDL über einen Tarif verhandelt - vergeblich. Neun Streiks hat es in den vergangenen Monaten gegeben. Jetzt müssen die Schlichter Bodo Ramelow und Matthias Platzeck verhandeln. Lesen Sie dazu unseren Kommentar.

19.48 Uhr- Streik über Pfingsten ausgeschlossen: Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat einen Streik ihrer Mitglieder über Pfingsten ausgeschlossen. Gewerkschaftssprecher Uwe Reitz sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei einem Scheitern der Verhandlungen werde es kommende Woche in jedem Fall einen Warnstreik geben, allerdings frühestens ab dem Dienstag. Grund dafür sei, dass die EVG mit dem Ausstand nicht die Reisenden, sondern allein das Unternehmen treffen wolle.
18.50 Uhr - einzelne Linienabweichungen: Wie die S-Bahn über Twitter mitteilte, ist noch mit einzelnen Takt- und Linienabweichungen zu rechnen. Aktuelle Informationen dazu finden Sie auch hier.

18.15 Uhr - Ringbahn fährt: Die S41 und die S42 werden inzwischen wieder im 10-Minutentakt angeboten. Bei der U12 kommt es allerdings zu Unregelmäßigkteien. Der Grund: ein erhöhten Fahrgastaufkommen.

17.55 Uhr - Neue Streiks? Im monatelangen Tarifkonflikt bei der Bahn könnte es in der Nacht zu Freitag eine erste Einigung geben. Vertreter des Konzerns und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) trafen am Donnerstagnachmittag in Berlin zur zwölften Verhandlungsrunde zusammen. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber kündigte an, alles zu tun, um dieses Mal zu einem Ergebnis zu kommen. Auch EVG-Verhandlungsführerin Regine Rusch-Ziemba sagte: „Wir haben die Zielsetzung, heute noch zu einem Abschluss zu kommen.“ Sie drohte aber zugleich mit Warnstreiks nach Pfingsten, falls die Bahn sich nicht bewege.

17.32 Uhr - Busersatzverkehr eingestellt: Wie die S-Bahn über Twitter mitteilte, fahren die S-Bahnen wieder alle Bahnhöfe an. Der streikbedingte Busersatzverkehr wird deshalb jetzt eingestellt.

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17.25 Uhr - Feierabendverkehr: Der Streik belastet nicht nur die BVG sondern auch die Autofahrer. Auf der Avus staut es sich sowohl stadteinwärts als auch stadtauswärts. Auch auf der A100 ist die Verkehrsbelastung hoch. Richtung Wedding zwischen Detmolder Straße und Schmargendorf gab es einen Unfall und der linke Fahrstreifen wurde gesperrt.

Ab 19 Uhr startet der Aufbau des Vollbetriebs bei der S-Bahn. Das Ziel sei, dass ab 21 Uhr wieder alle Linien fahren. Schon jetzt wird der Takt auf einzelnen Strecken verdichtet. "Die Außenäste der S-Bahn haben allerdings Vorrang", sagte ein Sprecher der S-Bahn. Zum Beispiel die S-Bahnstrecken zum Stadtrand nach Strausberg oder Erkner, von wo aus die Fahrgäste nicht so leicht ins Zentrum kommen oder mal eben auf den Bus und die U-Bahn umsteigen können. "Es wird eine Weile dauern, bis sich alles eingependelt hat - wir müssen gucken, wo die Züge sind, wann die Fahrer kommen."

16.40 Uhr - Dobrindt fordert Kompromissbereitschaft bei Bahn-Schlichtung: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die bevorstehende Schlichtung bei der Bahn begrüßt. Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass es der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL schwer falle, eine Einigung zu finden, sagte Dobrindt am Rande des Tages der Deutschen Bauindustrie heute in Berlin. "Das geht nur im Verlauf eines Schlichtungsverfahrens." Hier müssten die Konfliktparteien nun aber auch Kompromissbereitschaft zeigen. Die Tatsache, dass der jüngste Streik beendet werde, sei eine gute Nachricht für alle Bahnreisenden und auch für die Industrie. Die Lokführergewerkschaft GDL und die Bahn hatten sich in der Nacht zum Donnerstag auf eine Schlichtung geeinigt. Diese soll bis Mitte Juni eine Lösung in dem seit fast einem Jahr schwelenden Tarifstreit bringen.

16.16 Uhr - "Für Weselsky gibt es kein Zurück mehr": Kevin P. Hoffmann, Leiter des Tagesspiegel-Wirtschaftsressorts, war bereits vor einigen Tagen der Meinung, dass GDL-Chef Claus Weselsky in dieser Tarifrunde in eine Sackgasse gelaufen ist. Der Gewerkschafter wisse selbst genau, dass er den Konflikt mit der Bahn nicht mehr gewinnen kann. „Doch er ist gefangen in seinem starken Ego und der Erwartungshaltung seiner Mitglieder.“ Lesen Sie hier den Kommentar.

Die beiden Schlichter.
Die beiden Schlichter.

© dpa-infografik

15.55 Uhr - "Gordischer Knoten zerschlagen": „Schlichten statt Streiken ist das Gebot der Stunde.“ Man merkt Bahn-Personalchef Ulrich Weber die Erleichterung an, dass der Lokführer-Streik unmittelbar vor Pfingsten doch noch abgeblasen wird. Die Fahrgäste stehen zumindest als vorläufige Sieger fest, aber auch eine weitere Streikrunde der Lokführer scheint im Moment eher unwahrscheinlich.

Zwar sind die Vorschläge der beiden Schlichter, Brandenburgs Ex-Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), für die streitenden Parteien nicht bindend. Doch GDL-Chef Claus Weselsky ist sich sicher, bereits mit der Schlichtungsvereinbarung den „gordischen Knoten“ zerschlagen zu haben. Kurz vor Einführung des neuen Gesetzes zur Tarifeinheit bekommt die kleine Lokführergewerkschaft GDL eigenständige Tarifverträge für alle Mitglieder des Zugpersonals vom Lokführer bis zum Bordgastronom.

15.40 Uhr - Volle Busse und Bahnen bei der BVG. Auch die BVG spürt noch nichts vom Streikende. Ihre Busse und Bahnen seien weiter voller als sonst, teilte das Unternehmen mit.

Der Streik habe die Fahrzeuge der BVG stark belastet und zu täglichen Mehrkosten im sechsstelligen Bereich geführt.. „Unser ausdrücklicher Dank gilt den Mitarbeitern, aber auch den Fahrgästen, die ein Höchstmaß an Gelassenheit bewiesen haben“, sagte BVG-Chefin Dr. Sigrid Evelyn Nikutta.

15.30 Uhr - "Ein Schlichter sollte eigentlich schweigen": Arbeitsmarktforscher Claus Schnabel kritisiert im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur das Vorgehen von Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke). Dieser hatte die Bahn scharf kritisiert und den Verhandelnden ein unprofessionelles Vorgehen vorgeworfen.  Dabei käme die Bahn schon deutlich auf die GDL zu, erklärt Schnabel.

Mit dem ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) hätten sich die Bahn und die Gewerkschaft GDL für zwei Schlichter aus dem linken politischen Lager entschieden. Dass ein Schlichter sich vor der Schlichtung schon so deutlich auf eine Seite schlägt, sei sehr ungewöhnlich. "Es ist wahrscheinlich auch ziemlich unklug und erleichtert nicht gerade die Schlichtung". Für Ramelow hat der Professor einen Hinweis: Er sollte schweigen.

15.10 Uhr - Jetzt kann richtig gefeiert werden. Wenn die S-Bahn von morgen an wieder nach Plan fährt, kommt sie auch wieder in Teltow an. Wie vor zehn Jahren. Das Jubiläum hätte S-Bahn-Chef Peter Buchner am Sonnabend auch bei einem Streik gefeiert. Die Fahrt eines Sonderzuges, mit Halt auf allen Unterwegsbahnhöfen, war bereits vorbereitet. Nun können alle Züge am Jubiläumstag fahren. Einer wird dann auch den Namen "Teltow" erhalten. Obwohl die Zahl der Fahrgäste von anfänglich 3200 am Tag auf aktuell etwa 7000 gestiegen ist, gehört die S 25 zu den Linien, auf denen die S-Bahn bei Problemen mit Einschränkungen im Betrieb reagiert. Auch beim Streik jetzt fuhren keine Züge, sondern Busse.

14.40 - Mohring kritisiert Ramelow: Thüringens CDU-Chef Mike Mohring hat den als Bahn-Schlichter bestellten Ministerpräsidenten Bodo Ramelow wegen dessen Schelte des Staatskonzerns scharf kritisiert. "Es ist der völlige falsche Einstieg, als Schlichter gleich zu Beginn eine Seite zu kritisieren", sagte Mohring. "Schlichtung sieht anders aus." Der Linkspartei-Politiker Ramelow war von der Lokführergewerkschaft GDL als Schlichter benannt worden. Der frühere Gewerkschaftsfunktionär warf der Bahn unmittelbar danach unprofessionelles Verhalten im fast einjährigen Tarifkonflikt vor.

14.15 Uhr - Ein guter Tag für die Bahnkunden, meinen die Politiker: „Falls nun auch die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn AG und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erfolgreich abgeschlossen würden, wäre es ein guter Tag für die Bahnkunden in Deutschland“, sagt der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Martin Burkert (SPD). Der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Ulrich Lange (CSU), betont: „Auch für die Wirtschaft sind das wirklich gute Nachrichten.“ Die Streiks im Güterverkehr hatten nach Angaben von Wirtschaftsvertretern Hunderte Millionen Euro Schaden verursacht.

13.55 Uhr - So ganz vorbei ist der Streik noch nicht: Unser Leser Umbe ist leicht genervt vom immer noch lahmgelegten Bahnverkehr. Eine anderer Leser ist noch drastischer: „Irgendwie war mir klar das Weselsky sich das nicht traut über Pfingsten und unbefristet zu streiken. Der hat mittlerweile gemerkt das die Stimmung im Land gegen ihn gekippt ist ... Der Mann hat sich selber erledigt...“. Ein anderer Leser meint: An die werten Gegner des Streiks: es zeigte sich wieder mal, dass so ein Streik viel bewirkt und daher seine Berechtigung hat. Die GdL hat bewiesen, dass sie Streik nicht zum Selbstzweck benutzt und die Bahn zeigt, dass sie ohne Druck keinen Beweggrund hat, neue Weichen zu stellen."

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13.40 Uhr - GDL wird erst um 19 Uhr den Streik beenden : Der Berliner GDL-Chef Frank Nachtigall hat gegenüber dem Tagesspiegel klar gemacht, dass der Streik erst um 19 Uhr beendet werde. Vorher kämen die Streikenden nicht zur Arbeit. So sei dies mit der Bahn auch vereinbart worden. Dass diese mitgeteilt habe, der Streik sei schon jetzt zu Ende, sei wohl eine "Irritation" gewesen, die nun beseitigt sei. Wenn die Streikenden erst um 19 Uhr zum Dienst erscheinen, könnte die S-Bahn auch im Berufsverkehr kaum zusätzliche Fahrten über den Ersatzfahrplan hinaus anbieten. Solche nicht im Fahrplan stehenden Fahrten gibt es seit heute früh zum Beispiel auf der Stadtbahn. Zwischen Ostbahnhof und Charlottenburg pendeln drei Züge im unregelmäßigem Abstand ergänzend zum Fahrplan.

13.10 - Tarifexperte der Böckler-Stiftung sieht gute Chancen für Lokführer-Schlichtung: Die Meinungen zum Erfolg des Schlichtungsverfahren gehen sehr weit auseinander. Die Schlichtung bei den Lokführern der Deutschen Bahn hat nach Ansicht eines Fachmanns der Böckler-Stiftung gute Aussichten auf Erfolg - im Gegensatz zum Institut der deutschen Wirtschaft, das ein "Gefangenendilemma" befürchtet. „In aller Regel bringen Schlichtungen ein Ergebnis, das dann von den Tarifvertragsparteien akzeptiert wird“, sagte der Tarifexperte der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung, Reinhard Bispinck. Er kenne keine systematischen Statistiken zum Erfolg von Schlichtungen, aber die Chancen seien „normalerweise gut“. Es gebe natürlich auch Gegenbeispiele, wie das Scheitern der Vermittlung bei der Bahn durch die CDU-Politiker Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf im Jahr 2007. Die Benennung einer Doppelspitze sei an sich nichts Ungewöhnliches, in den bestehenden Schlichtungsabkommen sei in der Regel einer der beiden stimmberechtigt, sagte Bispinck. Die Vorteile lägen auf der Hand: „Man muss sich nicht auf eine Person einigen und kann darauf hoffen, dass der 'eigene' Schlichter offener für die Argumente ist.“ Für Bodo Ramelow als Schlichter auf der GDL-Seite habe sicherlich seine langjährige Gewerkschaftserfahrung und die kritische Haltung zum geplanten Tarifeinheitsgesetz der großen Koalition gesprochen.

12.54 Uhr - Gewerkschaften EVG und GDL stecken weiter in „Gefangenendilemma“: Die vereinbarte Schlichtung mit den Lokführern löse die Gewerkschaftsrivalität bei der Bahn nicht, sagt Tarifexperte Hagen Lesch vom arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Trotz des grundsätzlich richtigen Schrittes bleibe die Gefahr eines Wettbewerbs zwischen den Gewerkschaften um den höchsten Abschluss. Die beiden Gewerkschaften EVG und GDL steckten seiner Ansicht nach in einem „Gefangenendilemma“, wie er der Deutschen Presseagentur sagte, weil sie bei einem frühen Abschluss jeweils fürchten müssten, vom anderen überboten zu werden. Bei den aktuellen Verhandlungen am heutigen Donnerstag in Berlin erhöhe sich damit für die EVG der Anreiz, erstmal auf Zeit zu spielen. „Das Dilemma ließe sich aufbrechen, wenn beide Gewerkschaften gemeinsam mit der Bahn verhandeln würden“, betonte Lesch. Denkbar sei aber auch eine Revisionsklausel für den Fall, dass die konkurrierende Gewerkschaft noch einen besseren Abschluss erstreite.

Plötzlich ganz zahm? GDL-Chef Claus Weselsky zeigte sich am Donnerstag in Berlin kompromissbereit - zumindest, was das anstehende Schlichtungsverfahren betrifft. Ein Tabu bleibt: Tarifabschlüsse für ihre Mitglieder will die GDL immer selbst machen.
Plötzlich ganz zahm? GDL-Chef Claus Weselsky zeigte sich am Donnerstag in Berlin kompromissbereit - zumindest, was das anstehende Schlichtungsverfahren betrifft. Ein Tabu bleibt: Tarifabschlüsse für ihre Mitglieder will die GDL immer selbst machen.

© dpa

12.32 Uhr - Wie viele S-Bahner kommen zum Schichtwechsel um 13 Uhr?

Die Verwirrung um das Streikende ist beendet. Der Ausstand ist vorbei, die GDL hat aber eine Karenzzeit bis 19 Uhr ausgemacht. Zu diesem Zeitpunkt sollen sich alle streikenden Lokführer spätestens wieder zum Dienst gemeldet haben. Damit soll es auch Streikenden, die mit einem längeren Ausstand gerechnet haben und vielleicht weggefahren sind, ermöglicht werden, nach Hause - und pünktlich zum Dienst - zu kommen.  Nächster Schichtwechsel bei der S-Bahn ist gegen 13 Uhr. Dann wird sich zeigen, wie viele Fahrer kommen. Der Ersatzfahrplan beruht auf der Annahme, dass rund 160 Fahrer im Einsatz sind. Für den Normalbetrieb werden etwa 480 gebraucht. Je nach Personalbestand will die S-Bahn auch schon am Nachmittag ihr Angebot schrittweise ausdehnen. Gegen 20 Uhr erfolgt nochmals ein Schichtwechsel, nachdem es dann erneut mehr Fahrer geben dürfte. Es bleibt aber dabei: Mit einem Normalbetrieb ist erst zu Betriebsbeginn Freitagfrüh zu rechnen.

12.04 Uhr – GDL bereit für Zugeständnisse: Vor Beginn der Schlichtung im Tarifstreit mit der Bahn hat sich die Lokführergewerkschaft GDL kompromissbereit gezeigt – und zwar bei den Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder. “Sie wissen, wir haben eine sehr große Anzahl von Forderungen gestellt, die wir von Beginn an so eingeschätzt haben, dass wir sie nicht alle eins zu eins umsetzen“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Donnerstag in Berlin. “Die Kompromissbereitschaft war und ist gegeben.“ Allerdings sei die Tarifeinheit weiterhin ein Tabu:“Das ist das Grundrecht, die geschützte Sphäre unserer Mitglieder, für sie Tarifverträge abzuschließen - völlig unbeeinflusst von anderen Gewerkschaften.“ Die Bahn weigert sich bislang, zwei Tarifverträge für dieselbe Berufsgruppe abzuschließen. Die Bahn-Gewerkschaft EVG vertritt wie die GDL Zugpersonal und pocht ebenfalls auf einen eigenen Tarifabschluss. Den Streit zwischen Bahn und GDL sollen nun Brandenburgs ehemaliger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) als externe Schlichter lösen. (mit dpa)

Grünes Licht für Bahnreisende. Aus dem eigentlich "unbefristeten" GDL-Streik wurde am Ende nur ein Mini-Streik. Bis Samstag soll sich auf den Schienen alles wieder normalisiert haben - zuerst im S-Bahn, dann im Nah- und schließlich im Fernverkehr.
Grünes Licht für Bahnreisende. Aus dem eigentlich "unbefristeten" GDL-Streik wurde am Ende nur ein Mini-Streik. Bis Samstag soll sich auf den Schienen alles wieder normalisiert haben - zuerst im S-Bahn, dann im Nah- und schließlich im Fernverkehr.

© dpa

11.30 Uhr - Der Rücktritt vom Reiserücktritt: Erst Bahn, dann Fernbus und nun wieder Bahn? Der Beginn des Streiks am Mittwoch und sein überraschendes Ende am Donnerstag dürfte bei manch einem Pfingsturlauber für einiges Durcheinander in der Wochenendplanung gesorgt haben. Sie wollen jetzt doch auf Schienen an ihr Ziel kommen? Bei „Mein Fernbus“ kann kostenlos storniert werden, wenn man sich den Buchungsbetrag als Gutschein erstatten lässt. Wer den Betrag ausgezahlt haben will, muss mit einer Stornierungsgebühr von 15 Euro rechnen. Fahrgäste, die ihr Ticket mit einem Aktions- oder Kulanzgutschein bezahlt haben, hätten von einer Stornierung gar nichts: Die Gutscheine verfallen. Wer sein Bahnticket samt Platzreservierung zurückgegeben und den Preis erstattet bekommen hat, muss jetzt ein vollkommen neues Ticket kaufen. Die Stornierung lasse sich nicht rückgängig machen, sagte eine Bahnsprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

11.24 Uhr -  Unterwegs nach Hamburg: Unser Kollege Ingo Salmen ist heute Vormittag von Alt-Treptow aus nach Hamburg aufgebrochen – und zwar mit der Bahn. Er berichtet: „Die S5 ab Ostkreuz und die S7 ab Friedrichstraße waren proppenvoll. Der ICE nach Hamburg, jetzt notgedrungen eine Stunde eher als gewünscht, ist allerdings nur mäßig besetzt. In Spandau ist kaum jemand zugestiegen. Eine angenehme Reise.“

10.55 Uhr - Rückruf aus der S-Bahnzentrale: Ab 19 Uhr startet der Aufbau des Vollbetriebs. "Es ist unser Ziel, ab 21 Uhr wieder auf allen S-Bahn-Linien zu fahren", sagt ein Sprecher der Bahn am Vormittag. "Darüber können sich immerhin die Nachtschwärmer freuen." Schon tagsüber wird allerdings der Takt auch auf einzelnen Strecken verdichtet. "Die Außenäste der S-Bahn haben allerdings Vorrang" - beispielsweise die S-Bahnstrecken zum Stadtrand nach Strausberg oder Erkner, von wo aus die Fahrgäste nicht so leicht ins Zentrum kommen oder mal eben auf den Bus und die U-Bahn umsteigen können. "Es wird eine Weile dauern, bis sich alles eingependelt hat - wir müssen gucken, wo die Züge sind, wann die Fahrer kommen." Und mal eben fünf, sechs S-Bahnen aufs Gleis zu schicken und damit den S-Bahnring zu reaktivieren, bringe wenig, weil dann die Züge immer noch zu selten kämen. Beim Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg - wichtig für alle Pendler nach Berlin - wird es ebenfalls bis Freitagmorgen dauern, ehe so etwas wie Normalität im Takt einkehrt. Allerdings kann es auch am Freitag noch zu "Verzögerungen im Betriebsablauf" kommen, das gilt auch für die S-Bahn. Immerhin, sie rollt wieder an.

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10.51 Uhr – Heftige Kritik von Bodo Ramelow: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat Bahn und Bundesregierung nach Ende des GDL-Streiks scharf kritisiert. Der Bund als Bahn-Eigentümer habe freie Tarifverhandlungen reglementieren wollen, sagte der gerade erst von der GDL berufene externe Schlichter in Anspielung auf das geplante Tarifeinheitsgesetz. Auch der Bahnkonzern selbst habe große Fehler gemacht, sagte Ramelow am Donnerstag dem rbb-Inforadio. “Ich habe in meinem Leben viele Tarife verhandelt, ein derart unprofessionelles Vorgehen habe ich noch nicht erlebt.“ Die Bahn hätte zu lange auf „Vollkonfrontation“ gesetzt. Brandenburgs ehemaliger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der im Schlichtungsverfahren für die Bahn antritt, will erst eine gemeinsame Strategie mit Ramelow erarbeiten, bevor er er sich zum Konflikt äußern will. (mit Reuters, dpa)

10.24 Uhr – Wann läuft wieder alles nach Plan? Ein wenig Verwirrung gibt es um das offizielle Streikende: Der Streik ist beendet und endet doch erst - wie die GDL sagte - um 19 Uhr? DB-Personalchef Ulrich Weber erklärte, dass die Rückkehr zum Normalbetrieb eben eine gewisse Zeit in Anspruch nehme. Stück für Stück arbeite man daran, die regulären Fahrpläne wieder zu etablieren und Züge aus den Depots zu holen. Die GDL habe 19.00 Uhr als Streikende genannt, weil noch nicht alle Lokführer im Ausstand verständigt worden sind und entsprechend noch nicht wieder für den Dienst zur Verfügung stehen. Wie bereits weiter unten erwähnt: Am Freitag soll im Nahverkehr wieder alles rollen. Weil die Organisation des Fernverkehrs "komplexer" sei, werde der Normalfahrplan für diese Verbindungen erst am Samstag wieder gelten, kündigte Weber an. Bis dahin gelten die Ersatzfahrpläne und der Hinweis, sich über die Live-Auskunft der Bahn zu informieren.

10.13 Uhr – „Kollidierende Regelungen vermeiden“: Während sich die GDL zu einer Schlichtung bereit erklärt hat, bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen mit der Eisenbahngewerkschaft EVG am Donnerstagnachmittag entwickeln. „Wir wollen kollidierende Regelungen vermeiden“, sagte der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Ulrich Weber am Donnerstagvormittag in Berlin. Die GDL hatte allerdings schon zuvor mitgeteilt, eigene Verträge für ihre Mitglieder abschließen zu können – und konkurriert in diesem Punkt mit der EVG. Die Bahn will gleiche Tarifabschlüsse in den Berufsgruppen. Nun sei mit der GDL vereinbart worden, dass man ohne Vorbedingungen in das Schlichtungsverfahren gehe. Geschlichtet werde zunächst über einen Katalog von 20 Punkten, die unter anderem Lohn und Arbeitszeit betreffen.

10.01 Uhr – „Die Vernunft hat gesiegt“: DB-Personalchef Ulrich Weber zeigte sich am Vormittag erleichtert über das Ende des aktuellen Streiks. Endlich gebe es eine „Chance auf Ruhe in den Betrieben“ und auf Verständigung mit der Lokführergewerkschaft GDL. "Die Vernunft hat gesiegt", sagte er bei einer Pressekonferenz. Die vereinbarte Schlichtung, die am kommenden Mittwoch beginnen und drei Wochen andauern soll, könne sogar noch um eine Woche verlängert werden – während dieser Zeit darf nicht gestreikt werden. Wie es nun weitergeht? An der Vergleichbarkeit der Tarifverträge von GDL und der größeren Gewerkschaft EVG will die Bahn nicht rütteln. „Wir wollen keine Mitarbeiter erster und zweiter Klassse“, sagte Weber. Für die heute anstehenden – möglicherweise entscheidenden – Tarifgespräche mit der EVG hofft Weber ebenfalls auf einen Durchbruch. Auch die EVG hatte zuletzt mit Warnstreiks gedroht.

9.46 Uhr - Fernverkehr ab Samstag wieder normal: Erste Reaktion der Bahn am Morgen: Der Nahverkehr soll ab Freitag regulär rollen (siehe auch unseren Beitrag zur S-Bahn in Berlin um 9.09 Uhr) - beim Fernverkehr dauert das "deutlich länger", teilte DB-Personalchef Ulrich Weber am Vormittag mit . "Wir werden am Samstag zum Normalfahrplan zurückkehren." Zusätzlich zur allgemeinen Servicenummer unter 0180 6 99 66 33 (20ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk max. 60ct/Anruf) hat die Bahn eine kostenlose Servicenummer unter 08000 99 66 33 geschaltet. Bis wieder alles nach Plan laufe, gelten weiterhin die Ersatzfahrpläne, Reisende sollten nach wie vor die Live-Auskunft der Bahn nutzen.

9.28 Uhr - EVG schließt Warnstreiks nicht aus: Drohen nach dem Ende des GDL-Streiks bereits neue Ausstände? Nun könnte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu Warnstreiks aufrufen. Wenn es bei den Verhandlungen am Donnerstag in Berlin nicht zu einer Einigung komme, sei das die logische Folge, sagte EVG-Sprecher Uwe Reitz der Deutschen Presse-Agentur: „Wir werden heute entweder den Sack zumachen oder die nötigen Konsequenzen ziehen.“ Die zwischen der Bahn und der
Lokführergewerkschaft GDL vereinbarte Schlichtung habe auf die Gespräche keinen Einfluss. Einen Abschluss werde die EVG nur auf der Grundlage vereinbaren, dass die Tarifverträge inhaltsgleich zu denen der GDL seien.

9.20 Uhr – Sonderzug trotz Streikende: Am zweiten Streiktag setzte die B.Z. einen eigenen Pendelzug zwischen Südkreuz und Potsdamer Platz einsetzen. Ganze zwei Mal fuhr das Gefährt – dann war der Bahnstreik um kurz nach 7.00 Uhr auch schon wieder beendet. Der Sonderzug soll trotzdem noch bis zum Nachmittag fahren.

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9.09 Uhr - Streikfahrplan bei der S-Bahn gilt bis 19 Uhr: Der Bahn-Streik wird beendet - aber fahren nun also alle S-Bahnen in Berlin? Nein, so einfach geht das leider nicht. Es wird bis 19 Uhr dauern, bis alle Züge aus den Depots zu ihren Startbahnhöfen gebracht sind; auch müssen erst einmal alle Fahrer ihr Ziel erreichen. Also: Bis zum Abend fahren beispielsweise keine Züge auf dem S-Bahnring. Die S-Bahn teilt mit: "Bis 19 Uhr gilt der Ersatzfahrplan." Dann werden die Züge "sukzessive" eingesetzt. Es wird zu "erheblichen Abweichungen" kommen. Ab Freitag gilt wieder der normale Fahrplan.

9.00 Uhr - Ausstehende Verhandlungen mit der EVG: Während GDL und Bahn die Schlichtung im Tarifkonflikt vorbereiten, geht es bei den Verhandlungen mit der Eisenbahnverkehrsgewerkschaft EVG bereits auf die Zielgerade. Heute Nachmittag trifft man sich in Berlin, um in der inzwischen zwölften Verhandlungsrunde einen Abschluss für die rund 100.000 EVG-Mitglieder bei der Bahn zu erreichen. Zuletzt hatte der Konzern in zwei Stufen 4,7 Prozent mehr Lohn und eine Vertragslaufzeit von 29 Monaten angeboten. Die EVG hat die zuständigen Gremien nach Berlin geladen, damit nach den Verhandlungen (vermutlich am späten Donnerstagabend) entschieden werden kann: Es gibt einen Abschluss oder es wird gestreikt. Bislang hat die zum DGB gehörende EVG, die deutlich größer ist als die GDL, aber noch nicht gestreikt. Die Bahn will unbedingt einigermaßen identische Tarifabschlüsse mit den beiden Gewerkschaften, damit ein Schaffner, der GDL-Mitglied ist, nicht mehr oder weniger verdient als ein EVG-Schaffner. An dieser Stelle wird es knifflig, weil sich GDL-Chef Claus Weselsky auf keinem Fall einem „Tarifdiktat“ beugen will, das ihm von Bahn und EVG aufgedrängt werde.

8.54 Uhr - Bahnstreik beendet: Die Streiks der Lokführer werden beendet. Das teilten die Deutsche Bahn und die Lokführer-Gewerkschaft GDL am Donnerstag mit. Nun werde mit Hochdruck daran gearbeitet, zum normalen Fahrplan zurückzukehren, hieß es. Die notwendigen Maßnahmen sind laut Bahn für die Kunden bereits um 7.00 Uhr angelaufen, laut GDL ist der Streik aber offiziell erst am Abend um 19.00 Uhr beendet. Laut Deutscher Bahn ist noch nicht absehbar, wann bei der Berliner S-Bahn, den Regionalbahnen in Brandenburg sowie den Fernbahnen der normale Fahrplan wieder eingehalten wird. Genauere Informationen zur Wiederaufnahme des planmäßigen Betriebs soll es bis zum Mittag geben.

Bahn und GDL einigten sich in der Nacht auf die Grundlagen für einen Flächentarifvertrag und ein Verfahren zur Gesamtschlichtung, teilte die GDL mit. Zuvor habe die Deutsche Bahn akzeptiert, dass die Tarifverträge anderer Gewerkschaften für die Annahme eines Schlichtungsspruches oder den Abschluss eines Tarifvertrags keine Rolle spielen. Für GDL-Mitglieder, die in Unternehmen der Deutschen Bahn angestellt sind, könnte die Gewerkschaft daher die Tarifverträge verhandeln und abschließen. Der Vorstoß in dem festgefahrenen Tarifkonflikt sei das Ergebnis der zweitägigen Gespräche, die am Dienstag unter Moderation des früheren Vorsitzenden Richters am Bundesarbeitsgericht, Klaus Bepler, begonnen hatten. Die Schlichtung soll am kommenden Mittwoch (27. Mai) beginnen und ist für drei Wochen angesetzt. Für diese Zeit gilt Friedenspflicht.

In dem Verfahren sollen zwei externe Schlichter die Lösung bringen: Der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) für die Deutsche Bahn und der Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) für die Lokführergewerkschaft GDL. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber betonte: „Wir sind sehr erleichtert, unsere Kunden und Mitarbeiter können aufatmen. Schlichten statt streiken ist das Gebot der Stunde.“ Nun gehe es darum, Ruhe in die Betriebe zu bringen. GDL-Chef Claus Weselsky sagte: „Nach fast einem Jahr Tarifkonflikt konnte mit dem Druck im neunten Arbeitskampf der gordische Knoten durchschlagen werden.“ Geschlichtet werde laut einer Mitteilung der GDL über "inhaltlich entscheidende Punkte" - dazu gehören fünf Prozent mehr Lohn, die 38-Stunden-Woche, eine Deckelung der Überstunden, Personalaufstockung und Verbesserungen beim Schichtdienst.

Die GDL hatte den aktuellen Streik am Dienstag im Güterverkehr begonnen, seit Mittwoch wurde auch im Personenverkehr gestreikt. Die Arbeitsniederlegungen waren ohne Endzeitpunkt angekündigt worden, am reisestarken Pfingstwochenende drohten damit massive Behinderungen. Der bald ein Jahr andauernde Konflikt verlief kompliziert, da GDL und die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) teils für die gleichen Beschäftigtengruppen Verträge abschließen wollen, was die Bahn bislang aber strikt ablehnte. (mit Reuters, dpa)

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