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Die Tochterfirmen der landeseigenen Vivantes-Kliniken kümmern sich um Reinigung, Transport und die Speiseversorgung.

© Paul Zinken/dpa

Update

Mehr Lohn für Reinigungs- und Küchenpersonal: Tarifkampf bei Vivantes in Berlin beigelegt – Pflegestreik in Brandenburg

Verdi einigt sich mit dem Vivantes-Vorstand zu Reinigungs- und Küchenpersonal. Doch in Brandenburgs Asklepios-Kliniken streiken bald die Pflegekräfte.

Der Tarifkampf bei den Vivantes-Kliniken ist weitgehend beigelegt – nach Tagesspiegel-Informationen einigten sich Klinikvorstand und Verdi-Verhandler auf ein Eckpunktepapier für die Tochterfirmen der Krankenhauskette. Genaueres wollen der Vivantes-Vorstand und die Gewerkschaftsvertreter offenbar noch an diesem Freitag vorstellen.

Der Streik war schon zuvor an allen acht Vivantes-Standorten ausgesetzt worden. Die mehr als 2000 Mitarbeiter der Vivantes-Tochterfirmen kümmern sich um Reinigung, Transport und Speiseversorgung.

Sie forderten das volle Tarifgehalt des öffentlichen Dienstes (TVöD), wie es in den Vivantes-Stammhäusern und für Personal mit Altverträgen gezahlt wird. In Einzelfällen hatten Beschäftigte 800 Euro brutto weniger als TVöD-Niveau erhalten.

Nun soll ab 2022 mindestens 85 Prozent des TVöD-Lohnes gezahlt werden, 2025 dann bis zu 96 Prozent. Viele Beschäftigte bekämen so Hunderte Euro mehr im Monat.

Im Tarifkonflikt vermittelte Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck, der SPD-Politiker war schon an der Charité-Tochterfirma CFM als Schlichter tätig. Der Vorstand der Vivantes-Kliniken wartet nun auf Zusagen der Politik, denn pro Jahr dürfte der „TVöD für alle“ den landeseigenen Konzern 17 Millionen Euro kosten.

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Auch die Pflegekräfte in den Vivantes-Kliniken und der ebenfalls landeseigenen Charité hatten ab 9. September für vier Wochen gestreikt. Sie forderten höhere Personalbemessungen auf den Stationen. Beide Krankenhauskonzerne haben zugesagt, in den nächsten drei Jahren 1200 (Vivantes) sowie 700 (Charité) Pflegekräfte rekrutieren zu wollen. An allen acht Vivantes- sowie den drei Charité-Standorten wurden während des Streiks Behandlungen verschoben.

1300 Pflegekräfte sollen nächste Woche in Brandenburg streiken

In Brandenburg ruft Verdi für nächste Woche wieder 1300 nichtärztliche Beschäftigte in den Asklepios-Kliniken zum Streik auf. Hunderte Pflegekräfte in Brandenburg an der Havel, Teupitz und Lübben werden ab der Frühschicht am 4. November für sieben Tage die Arbeit niederlegen, teilte die Gewerkschaft mit.

Nach sechs Tagen endete erst am Mittwoch ein erster Ausstand in den Brandenburger Asklepios-Kliniken. Die Beschäftigten des privaten Klinikbetreibers seien kampfeswillig, hatte Verdi erklärt, sie fordern ebenfalls Gehälter, die sich am TVöD orientieren. Circa 1300 Brandenburger Asklepios-Beschäftigte verdienen bis zu 10.000 Euro weniger im Jahr als ihre Kollegen in Hamburg. Der jüngste Vorschlag der Asklepios-Leitung sah eigenen Angaben bis zu 16 Prozent mehr Lohn vor, Verdi sprach dagegen von weniger als neun Prozent.

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