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Rabbi Ariel Kirzon

© Foto: Michael Schall / Moses Mendelssohn Zentrum

Update

Nach Angriff auf Brandenburger Landesrabbiner: Berliner Polizei macht Tatverdächtigen ausfindig

Im September 2022 wurde der Brandenburger Landesrabbiner Ariel Kirzon in Berlin angerempelt und antisemitisch beleidigt. Nun ist der mutmaßliche Täter gefunden.

| Update:

Der Mann, der im September 2022 im U-Bahnhof Westphalweg in Berlin-Mariendorf den Brandenburger Landesrabbiner Ariel Kirzon antisemitisch beleidigt und verletzt haben soll, ist wohl gefunden worden. Das teilte die Berliner Polizei am Donnerstag mit. Seit Ende Januar hatten die Ermittler mit einem Foto des mutmaßlichen Täters öffentlich gefahndet. Hinweise aus der Bevölkerung hätten zur Namhaftmachung des Mannes geführt. Die Ermittlungen des Polizeilichen Staatsschutzes dauern weiter an.

Kirzon war am 13. September mit seinem Sohn im Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Westphalweg unterwegs gewesen und hatte dort auf Hebräisch telefoniert, als plötzlich jemand gegen seinen linken Oberarm gestoßen war, hieß es in einer früheren Mitteilung. Der Rempler soll den Rabbiner dann antisemitisch beleidigt haben.

Er habe den Zizit getragen, auch Schaufaden genannt – ein religiöses Kleidungsstück, sagte Kirzon damals der „Bild“. „Ich war also eindeutig als Jude zu erkennen, als mich plötzlich ein arabisch aussehender Mann beschimpfte und angriff. Er schrie ‚Jude‘, hob die Hände, fasste mich an. Jeden Moment dachte ich, er schlägt zu.“

Später sagte Kirzon, er überlege, auf der Straße nicht mehr Hebräisch zu sprechen und spezielle Teile seiner Kleidung nicht mehr zu zeigen. Vor drei Jahren sei er schon einmal angegriffen worden. 

Nach der Beleidigung im U-Bahnhof stieg der Tatverdächtige in einen Zug der U6 und fuhr in Richtung Tegel davon. Der 43-Jährige erlitt eine Schulterprellung.

Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hatte den Vorfall seinerzeit scharf verurteilt. „Lieber Rabbiner Ariel Kirzon, es schmerzt mich zu lesen, was Ihrem Sohn und Ihnen heute in Berlin widerfahren ist“, teilte sie mit. „Das darf nicht passieren und zeigt zugleich, dass wir im Kampf gegen Antisemitismus nicht nachlassen dürfen. Ich stehe solidarisch an Ihrer Seite: gegen jeden Antisemitismus – ohne Wenn und Aber.“ 

Auch Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) stand wegen der antisemitischen Attacke in Kontakt mit Kirzon. (Tsp, dpa)

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