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Nice und cool: Das Stickerei-Motiv stammt vom Künstler Pascal Wild.

© Collaboration 030

Schaut auf diese Schuhe: Berliner Künstler nutzt Slipper als Leinwand

Bei den lässigen Slippern von „Collaboration 030” trifft moderne Stickerei auf Samt und alte Handwerkstechnik. Ein bisschen Selbstironie macht sie berlintauglich.

Von Antonia Mittmann

Noch unbekannten Künstlern eine Bühne geben, das wollen Lorraine Laternser und Florian Tonner, die das Label „Collaboration 030” gründeten. Der Name ist Programm: In Zusammenarbeit mit mehreren Künstlern und Künstlerinnen brachten sie in kurzer Zeit drei verschiedene Editionen an Slippern – sommerlich luftigen Schuhen – heraus.

Die neueste ist eine Kooperation mit dem Berliner Pascal Wild. Seine Kunst ist bunt, man könnte sie als etwas naiv und zugleich witzig bezeichnen. Für diese Zusammenarbeit verabschiedete er sich vom Bemalen großer Leinwände und fertigte eine wunderbar chaotische Skizze an. Darauf basierend entstand das Design für die „Collaboration 030“-Schuhe.

Selbstironisch und berlintauglich

Den betont entspannten Berliner Charme hat er mithilfe von Worten und Bildern auf die petrolfarbenen Samtslipper gebracht: „Cool Cool“ steht auf dem rechten, „Nice Nice“ auf dem linken Schuh. Zudem wird die eine Ferse von einer Zigarette, die andere von einem vollen Rotweinglas geschmückt. Eine Hommage an einen Feierabend im Sommer? An ein entspanntes, etwas leichtherziges Lebensgefühl? Auf jeden Fall ist das Motiv selbstironisch, was den sonst eher schick anmutenden Samtschuhen sehr guttut und sie auch absolut berlintauglich werden lässt.

Vielleicht nicht, um im Techno-Club Sisyphos zwei Nächte durchzutanzen, aber definitiv für einen Spaziergang im Park mit anschließendem Wein zum Ausklang. Oder besser noch: einfach mit in den Koffer packen und im Urlaub auf sie angesprochen werden.

Gefertigt werden die mit Leder gefütterten Schuhe in Portugal. Das Motiv des Künstlers wird auf den vorher von ihm ausgewählten Stoff gestickt, der Schuh dann mithilfe weniger Maschinen und in traditioneller Schuhhandwerks-Manier genäht. Das macht die Schuhe des jungen Labels zu einer luxuriösen, aber noch erschwinglichen Variante, seinen Kunstgeschmack nach außen zu tragen. Anlass für Partygespräche sind sie allemal – das dürfte auch die Designer freuen, die einem neuen Publikum bekannt werden.

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