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Menschen stehen im Berliner Ankunftszentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine am ehemaligen Flughafen Tegel vor einem Zelt Schlange.

© dpa/Christoph Soeder

Unterkunftsplätze reichen wohl nur bis April: Täglich kommen bis zu 100 weitere Geflüchtete nach Berlin

Am Donnerstag kommen Bund und Länder zu einem Flüchtlingsgipfel zusammen. In Berlin sind noch Plätze frei – bei gleichbleibenden Zahlen aber nicht lange.

Kommen weiterhin so viele Geflüchtete nach Berlin wie derzeit, dürften die Kapazitäten zur Unterbringung nach aktuellen Hochrechnungen bis April ausreichen. Das sagte ein Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) dem Tagesspiegel auf Anfrage.

Am Dienstag treffen sich die Innenminister der Bundesländer mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zum Flüchtlingsgipfel. Teilnehmen sollen auch kommunale Spitzenverbände. Bei dem Gipfel soll über die Unterbringung von Flüchtlingen beraten werden. Einer Recherche des Mediendienstes Integration zufolge sind die Kapazitäten zur Aufnahme von Geflüchteten derzeit in fast allen Bundesländern stark ausgelastet.

164 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen frei

In Berlin sind aktuell insgesamt 31.929 Personen in LAF-Unterkünften untergebracht. 2.262 davon schlafen in provisorischen Unterkünften wie Leichtbauhallen oder den Terminals im ehemaligen Flughafen Tegel. In den provisorischen Unterkünften sind noch 69 Plätze frei. In den Erstaufnahmeeinrichtungen sind es noch 164 Plätze, in den Gemeinschaftsunterkünften 112. Das LAF teilt mit, kurzfristig Notunterkünfte von etwa 2000 Plätzen zur Verfügung stellen zu können.

Täglich kommen zwischen 70 und 80 weitere Asylsuchende an sowie 30 Geflüchtete aus der Ukraine. Nicht alle bleiben allerdings in Berlin, einige werden anderen Bundesländern zugeteilt. Bleiben die Zahlen auf einem gleichbleibenden Niveau, sollten die Kapazitäten nach LAF-Angaben bis April ausreichen.

Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) hatte bereits vergangene Woche in einem Brief an Bundesinnenministerin Faeser als Lehre aus dem Umgang mit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine eine deutliche Besserstellung von Asylbewerbern in Deutschland gefordert. „Für Kriegs-Geflüchtete aus der Ukraine öffneten sich Fenster und Türen, die anderen Geflüchteten vorher verschlossen waren“, schrieb sie in dem Brief.

Diese Erfahrungen sollten auch auf Asylsuchende ausgeweitet werden. Die Senatorin fordert in dem Schreiben nicht nur finanzielle Unterstützung des Bundes, sondern auch die Überprüfung mancher Regeln auf ihre Praxistauglichkeit. (mit epd)

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