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2014 wurde die DFB-Elf in Brasilien Weltmeister. Das Bild zeigt die Anfahrt zur Fan-Meile am Brandenburger Tor nach der Rückkehr.

© Jürgen Engler

Urlaubssperre, Drohnenabwehr – aber keine Deutschlandfahne?: Schwarz-Rot-Gold für Berliner Polizei bei Fußball-EM verboten

Schwarz-Rot-Gold am Polizeiauto? Das geht nicht. „Wir sind der Neutralität verpflichtet“, sagt Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Tagesspiegel-Interview.

Von Mitte Juni bis Mitte Juli wird in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft ausgetragen. Sechs Spiele, darunter das Finale, finden in Berlin statt. 2,5 Millionen Gäste werden erwartet – Jubel, Fanmeile, Sommermärchen? Berliner Polizisten, für die sogar eine Urlaubssperre in dieser Zeit gilt, dürfen ihre Freude über mögliche Erfolge der deutschen Nationalelf und ihre Unterstützung allerdings nur bedingt offen zeigen.

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik will Einsatzkräften nicht erlauben, während der Fußball-EM in diesem Sommer Deutschland-Fahnen an ihren Streifenwagen anzubringen.

Berliner Polizei zur „Neutralität verpflichtet“

„Wir sind der Neutralität verpflichtet“, sagte Slowik im Tagesspiegel-Interview. Bei einem internationalen Sportereignis mit Gästen aus aller Welt sei die Polizei „absolut unparteiisch“, sagte die Polizeipräsidentin weiter.

Allerdings will die Polizeipräsidentin den Einsatz der Beamten und Mitarbeiter dennoch würdigen. „Wir überlegen uns aber gerade Alternativen, um die Verbundenheit unserer Kolleginnen und Kollegen in dieser intensiven und für alle herausragenden Einsatzzeit zu stärken“, sagte Slowik. Die Polizei wolle sich für das Engagement der Einsatzkräfte angemessen bedanken. „Aber mehr verrate ich nicht, es soll eine Überraschung sein.“

Wegen der Fußball-EM bekommt die Berliner Polizei immerhin neue Einsatztechnik. Denn die Uefa schreibt die Drohnenabwehr für das Turnier vor. Sie sei über diese Vorgabe sehr froh, sagte Slowik. „Sie hat dazu geführt, dass wir als Polizei Berlin die entsprechenden technischen Systeme beschaffen und damit zukunftssicher eine Fähigkeitslücke schließen konnten.“

Der Kauf des Systems für drei Millionen Euro sei alternativlos und absolut gerechtfertigt gewesen. „Es kann die Steuerung von Drohnen unterbrechen oder übernehmen“, sagte Slowik. „Der Luftraumschutz gehört inzwischen bei Einsatzlagen dazu, da unsachgemäß und konspirativ genutzte oder als Tatmittel beabsichtigte unbemannte Luftfahrtsysteme eine Gefahr darstellen.“

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