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Taneshia Abt, Daniel Sträßer und Hassan Akkouch bei der Aktion Buchpatenschaft

© VBKI/Businessfotografie Inga Haar - Markus Stegner

„Vorlesen ist meine größte Angst“: Berliner Schauspieler Hassan Akkouch hilft Grundschülern beim Lernen

Am Nikolaustag waren Berliner Prominente wie Daniel Sträßer, Taneshia Abt und Hassan Akkouch als Lesepaten an einer Weddinger Schule. So soll die Lesekompetenz der Kinder gefördert werden.

Zusammen mit Schauspieler Hassan Akkouch („4 Blocks“) stehen alle Kinder in Theatertradition auf, um sich einmal durchzuschütteln. Damit will Akkouch seine Aufregung loswerden. „Vorlesen ist meine größte Angst“, gibt er zu. Dennoch hat er sich dafür entschieden, am Nikolaustag bei der „Aktion Buchpatenschaft“ in einer Weddinger Grundschule mitzumachen und sich seinen Ängsten zu stellen.

Die Aktion Buchpatenschaft will sich mit prominenten Stimmen für die Lese- und Lernkompetenz an Berliner Grundschulen einsetzen, stattet diese mit Kinderbüchern aus und vermittelt ehrenamtliche Lesepatenschaften an Kitas und Schulen. Bereits seit 2005 wird die Kampagne vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) und dem auf Kinderbücher spezialisierten Mentor-Verlag initiiert. Die Berliner Lesepaten sind das größte Ehrenamtsprojekt im Berliner Bildungsbereich.

Eifrig heben alle Kinder die Hand, als Niclas Rohrwacher, Mitgründer des Mentor-Verlags, nach ihren Lieblingsbüchern fragt. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) lächelt und sagt: „Genau dafür sind wir hier, um dafür zu sorgen, dass ihr Lieblingsbücher habt.“ Sie startet die Lesestunde mit „Mondküken“ von Larissa Laudenberger. Während die Neun- bis Zehnjährigen gespannt auf ihren Stühlen sitzen, halten sie ihre Lieblingsbücher wie „Die drei Fragezeichen“, „Gregs Tagebuch“ und „Lotta Leben“ fest in den Händen.

Husten und Pusten mit Akkouch

Danach hustet und pustet Akkouch zusammen mit den Kindern, um die Fabel der „Drei kleinen Schweinchen“ lebhaft zu gestalten. Auch Kommentare finden in der Vorlesestunde ihren Platz. Als vom Lehrpersonal erkältungsbedingt dazwischen gehustet wird, ertönt: „Das war zu früh, Schweinchen!“ Und als der „Schornstein ist offen“ verlesen und „Weihnachtsmann“ von den Kindern gemurmelt wird, kommt ein „Na, so ähnlich, ein Wolf, sind aber beide sehr bärtig“ zurück.

Akkouch liest „Drei kleine Schweinchen“ vor

© VBKI/Businessfotografie Inga Haar - Markus Stegner

Vorlesen war für Akkouch in seiner Schulzeit und auch privat lange kein Thema. Erst mit 22 fing er an, selbst zu lesen, als er Schauspiel studierte. Heute liest er seinem Sohn vor, derzeit „Der kleine Rabe Socke“: „Obwohl das pädagogisch vielleicht nicht so wertvoll ist, weil es um einen Raben geht, der immer wieder Unsinn anstellt und dem schließlich alles verziehen wird“, sagt er.

Daniel Sträßer fiel Lesen als Kind schwer

Auch Daniel Sträßer („Tatort Saarland“), der ebenfalls zum Vorlesen gekommen ist, hat sehr spät mit dem Lesen angefangen. „Weil es mir immer schwerfiel“, sagt er. Während der Schauspielausbildung habe auch er „Feuer gefangen“ und liest heute seinen drei Kindern leidenschaftlich gern vor. Dabei werden Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ und „Bullerbü“ aufgeschlagen, denn schon in der Vorlesestunde zu seiner Grundschulzeit haben ihm die Geschichten der schwedischen Schriftstellerin gefallen.

Eine richtige Leseratte ist dagegen Schauspielkollegin Taneshia Abt („Tatort“, „Soko Potsdam“). Sie habe immer gern gelesen und zusammen mit ihrer Mutter geübt. Sie erinnert sich daran, dass sie in der zweiten Klasse aus dem Unterricht geworfen wurde, weil sie zu laut vor sich hin gelesen habe. „Mit elf habe ich dann angefangen, mir die Erwachsenen-Bücher aus dem Regal zu holen und heimlich zu lesen. Lesen ist etwas so Schönes und Essenzielles, das in unserer schnelllebigen Zeit leider viel zu kurz kommt“, sagt sie.

Nach der Lesestunde, bei der alle drei durch Stimme, Mimik und Gestik ihr Schauspieltalent bewiesen haben, nehmen sie sich noch Zeit, mit den Kindern zu sprechen und die Bücher zu signieren, bevor es für die Viert- und Fünftklässler zurück zu Mathe, Sport und Freizeit geht.

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