zum Hauptinhalt
Viktorias Fußballerinnen jubeln nach dem Sieg bei Union. Rechts im Bild Aylin Yaren.

© imago images/Matthias Koch

Toll und torreich: Fußball schauen in Himmelblau-Rosa bei Viktoria Berlin

Großer Sport und familiäre Atmosphäre: Warum es so viel Spaß macht, den Fußballerinnen des FC Viktoria zuzusehen.

Eine Kolumne von Markus Hesselmann

Selten lösten zwei Heimniederlagen zum Auftakt so viel Euphorie aus. Zu Beginn der Regionalliga-Saison letzten Sommer, auch eine Art Projektstart, verloren die Fußballerinnen des FC Viktoria trotz vieler Torchancen 1:2 gegen den mitfavorisierten 1. FC Union.

Bald darauf, im DFB-Pokal, waren die Lichterfelderinnen kurz davor, den zwei Klassen höher kickenden Bundesligisten Turbine Potsdam zu schlagen, unterlagen dann aber im Elfmeterschießen. Doch wer dabei war im Stadion Lichterfelde, hatte gleich das Gefühl, dass hier was geht, sportlich und atmosphärisch.

Wir sind also Fans der ersten Stunde, mein Zehnjähriger und ich. Mit himmelblau-rosa Schals machen wir uns auf den Weg zu den Heimspielen der Viktoria, dem Team, das seit dieser Saison von Frauen geführt und finanziert wird und zeigen will, dass auch in Berlin erstklassiger Fußball von Frauen gespielt und etabliert werden kann. Zwei Aufstiege sind das Ziel.

Nikeata Thompson und weitere Fans beim Hinspiel Viktoria gegen Union.
Nikeata Thompson und weitere Fans beim Hinspiel Viktoria gegen Union.

© IMAGO/Matthias Koch

Trotz der für ein drittklassiges Team beachtlichen, teils vierstelligen Zuschauerzahlen und Prominenz im Publikum – Franziska van Almsick, Ulrike Folkerts, Dunja Hayali, Nikeata Thompson – geht’s familiär zu im Stadion Lichterfelde. Kinder laufen, Hunde tollen herum.

Es gibt nicht nur die obligatorische Stadionbratwurst, sondern auch Schafskäsepfanne und Brezn. Vielleicht traut man sich demnächst sogar, was Veganes oder irgendwas mit Vitaminen anzubieten?

Anders als bei Fußballspielen sonst in Berlin ist auch alkoholfreies Bier erhältlich. Wer wie ich über Jahre von der alkoholisiert-virilen Männerfußballkultur ermüdet wurde, ist hier richtig.

Nach dem Spiel überlassen Viktorias Cheerleader – übrigens Männer – dem Zehnjährigen die Trommel. Die siegreichen Spielerinnen, die starke Aylin Yaren und all die anderen Heldinnen, darf er der Reihe nach abklatschen. Es war wieder ein gelungener Sonntagsausflug für Sohn und Vater.

Unlängst e gab es dann die Revanche im Südosten: Viktoria schlug den 1. FC Union in einem rasanten Spiel 4:3. Nach der Niederlage zum Saisonauftakt gegen Union gewann Viktoria in der Regionalliga ein Spiel nach dem anderen und führt derzeit souverän in der Tabelle. Der Aufstieg in die Zweite Liga ist greifbar.

Hier finden Sie Viktorias Spielplan. Meist wird’s toll und torreich im Stadion Lichterfelde.

Und hier noch eine Übersicht der Themen unseres aktuellen Newsletters für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf:

  • Was für eine Resonanz der Tagesspiegel-Leserschaft! Das Ballett-Theater Charkiw kommt bei Privatpersonen unter, die sich nach dem Aufruf gemeldet haben - das große Happy End im Newsletter
  • Berlins schönster U-Bahnhof macht sich hübsch: Dahlem-Dorf wird 2023 zur Baustelle
  • Gelber Sack zwischen Wannsee und Lichterfelde: Wo bleibst du?
  • Kampf gegen Vermüllung: Bundesverdienstkreuz für Zehlendorferin
  • Poller in Steglitz: 900 Meter Radweg nach Tempelhof
  • Brücke am S-Bahnhof Südende wird saniert
  • Bis 2027: Mittelmeerhaus im Botanischen Garten muss schließen
  • Leinen los beim SV03: Ansegeln vor Schwanenwerder
  • Viele Kulturtipps von Schlachtensee bis Steglitz: Lesungen, Ausstellung, Kieztreffs
  • 75 Jahre Israel: Was plant unser Bezirk?

Die aktuelle Ausgabe unseres Newsletter für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf können Sie wie alle zwölf Tagesspiegel-Newsletter für die zwölf Berliner Bezirke hier kostenlos bestellen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false