"Post bellum" - was für Nachkriegszeiten sind das, aus denen Bei Dao seine Gedichte sendet? Und wie erreichen sie uns - Mörser oder Morsezeichen?
Alle Artikel in „Panorama“ vom 27.07.2001
Die gesamten Wasservorräte der Erde betragen etwa 1 400 000 000 Kubikkilometer. Davon sind allerdings 97 Prozent versalzen, zwei Prozent gefroren und noch ein bisschen was schwirrt als Dunst in der Atmosphäre herum.
Vor kurzem habe ich einen Film gesehen, der mich richtig umgebombt hat, "I am Cuba" aus dem Jahr 1964. Der Regisseur heißt Mikhail Kalatozov, ist Russe und war mir bis dahin vollkommen unbekannt.
Das Schicksal hat ein Kind geboren. Es erhielt den Namen "Aus welchem Grund auch immer" und wurde so lange gepflegt und gehätschelt, bis es zu einem richtigen kleinen Schicksalsroman herangewachsen war.
Endlich Sommer! Auch wenn fast keiner mehr daran geglaubt hätte.
Lange betrachteten Verhaltensforscher die treue Einehe als biologischen Normalfall, neuerdings belehren uns immer mehr Studien, dass die untersuchten Tierarten - von der Heckenbraunelle bis zum Hanuman-Languren - zu Seitensprung und Vielehe neigen, wann immer sich die Chance bietet. Die Erkenntnis färbt auf den Menschen ab: Auch uns, so glauben deshalb viele Verhaltensforscher heute, treibt nicht wilde Lust in die Betten neuer Partner.
Emine Sevgi Özdamar zu lesen, ist wie in der Bahnhofshalle einer Metropole zu stehen. Stimmen schwirren laut herum.
Ex-Beatle Paul McCartney (59) hat seiner Freundin Heather Mills (33) einen dicken Verlobungsring mit Saphiren und Diamanten angesteckt. Das Paar will irgendwann im nächsten Jahr heiraten.
Robin Baker: Krieg der Spermien. Limes Verlag, München, 444 S.
Egal ob Taufliegen oder Libellen, Gespensterkrabben oder Trauerfliegen, Verhaltensforscher haben herausgefunden, dass sich nicht nur die Männchen im direkten Kampf um Weibchen Konkurrenz machen. Vielmehr gehen sogar die Spermien miteinander um das Privileg ins Rennen, als erste (und damit einzige) ein Ei zu befruchten.
Er war 13 Jahre alt, als er die Tat verübte. Das war im Mai vergangenen Jahres.
Mein liebstes Sternbild, mein Schmeichelkätzchen, meine sichre Burg, mein Glück, mein Tod, mein Herzensnärrchen", nur sechs verbale Liebkosungen, die Henriette Vogel vor fast 200 Jahren ihrem Heinrich von Kleist sandte, der rekordverdächtige Brief enthielt noch 79 weitere. Ach ja, die Liebe.
Wenn Berlin bei den Weltmetropolen mithalten will - den Städten "die niemals schlafen" -, dann muss sie dem Großstadtrhythmus schon ein bisschen entgegenkommen. Was ist denn das für eine Stadt, die oft um sechs Uhr abends schon geschlossen hat!
Martha Johnson ließ es sich nicht nehmen, ihren Part übers Telefon beizusteuern. Die kanadische Sängerin sang vor über 20 Jahren mit ihrer Band Martha & The Muffins den unsterblichen Song "Echo Beach", der heute auch eines der führenden Unternehmen für fliegende Echos und rollende Bässe ziert.
Mit dem Lob ist es wie mit der Liebe: Es vergeht. 1989 druckte das "Zeit-Magazin" ein Porträt über den Duisburger Pop-Poeten Tom Liwa und ernannte ihn zur "Hoffung für die neunziger Jahre".
Mit einer bundesweit einmaligen Jagd auf Freier hat die Polizei in Leipzig den Straßenstrich beseitigt. Autofahrer, die immer wieder an den auf und ab gehenden Damen langsam vorbeifahren, werden gefilmt, ihre Kennzeichen werden notiert, und anschließend gibt es eine Vorladung bei der Kriminalpolizei.
Es Beginnt in Kenia. Die junge Frau eines britischen Diplomaten wird ermordet, auf einer Reise in den Busch, bei der sie ein afrikanischer Arzt begleitet.
Mir ist alles peinlich. Ein ganz besonderes peinliches Erlebnis von mir war auch besonders traurig: Es war das Ur-Erlebnis, das allen weiteren Peinlichkeiten vorausging, quasi die Initiation aller weiteren Peinlichkeiten und aller meiner später erfahrenen Gefühle: Ich hatte als Erstklässler zu Weihnachten ein Buch geschenkt bekommen Es hieß "Die Wichtelapotheke".
Den zeitgenössischen Lesern seines Briefromans Die Leiden des jungen Werther (1774) hat Goethe vorausgesagt, dass sie des Helden "Geist und seinem Charakter" die "Bewunderung und Liebe, und seinem Schicksale eure Thränen nicht versagen" würden. Er leitete mit diesen an einen Freund geschriebenen Bekenntnissen einer schönen totwunden Seele, seiner autobiografisch getönten Dreiecksbeziehung zu dem Freund und dessen Braut, das Zeitalter der Empfindsamkeit ein, eine Zeitströmung, die das Buch zum Bestseller machte (Leute kleideten sich wie Werther, tranken aus Werther-Tassen ihre Schokolade, erschossen sich wie Werther, Napoleon führte das Buch auf seinen Feldzügen mit).
Die Urwälder gerodet, zahllose Tierarten ausgerottet, die Luft verpestet und ein Treibhausklima erzeugt, das im Winter pausenlosen Sturmregen und im Sommer wüstenhafte Hitze bringt - "das ist die Welt, die wir geschaffen haben. Und jetzt leben wir auch drin", sagt Ty Tierwater, einer von 11 Milliarden Menschen im Jahr 2025.
Für Verächter der political correctness muss Josef Haslinger ein buchstäblich rotes Tuch sein. Denn der in Wien und Leipzig lebende Autor versteht sich als dezidiert politischer Schriftsteller, der von Autoren erwartet, "immer dann, wenn ihnen das Nötige abverlangt wird, unnötige Einwände zu formulieren" und nicht "in dem Augenblick, in dem ich an einem neuen Text schreibe, alle politischen und sozialen Konflikte zu vergessen, die mich formten und täglich umgeben".
Eigentlich bin ich ja der Auffassung, dass jedes Tier und auch jede Pflanze eine sinnvolle Rolle spielen im Schöpfungskreis der Natur. Reißt man Brennnesseln aus, vernichtet man die Babynahrung wunderschöner Schmetterlinge.