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Nach Baumfällarbeiten liegt eine Rotbuche in Pöcking in Bayern im Gleisbereich und auf einem Zug.

© dpa/Bundespolizeiinspektion München

Zug unter Strom: Regionalbahn mit 250 Fahrgästen stößt in Bayern gegen Baum

Bei privaten Baumfällarbeiten an der Bahnstrecke Starnberg-Tutzing ist ein Baum in die Oberleitung gefallen. Eine Regionalbahn fuhr dagegen – und musste geerdet werden.

Großer Schreck für Bahnreisende in Bayern: Ein Zug mit rund 250 Fahrgästen ist am Donnerstagnachmittag in Pöcking mit einem gefällten Baum zusammengestoßen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde ein Reisender mit Verdacht auf Herzinfarkt in ein Krankenhaus gebracht. Eine Frau habe im Zug einen Kreislaufzusammenbruch erlitten, erholte sich aber bald wieder. Die übrigen Fahrgäste blieben unverletzt. Der Zug war nicht mehr fahrbereit.

Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn AG habe der Einsatzleitstelle der Bundespolizeiinspektion München mitgeteilt, dass eine Regionalbahn von Garmisch-Partenkirchen nach München zwischen Tutzing und Starnberg auf Höhe der Ortschaft Pöcking mit einem Baum kollidiert sei, teilte die Bundespolizei am Freitagmorgen mit, wie unter anderem der „Münchner Merkur“ berichtete.

Notfallmanager der Bahn musste den Zug erden

„Ermittlungen vor Ort ergaben, dass ein 64-Jähriger in einem an den Gleisen angrenzenden Waldstück Baumfällarbeiten durchführte. Dabei fiel ein Teil der Rotbuche auf beide Gleise, der andere Teil auf die Oberleitung.“

Der Triebfahrzeugführer des Zuges habe bereits vor der Kollision bemerkt, dass die Oberleitung wackelte und leitete deshalb eine Schnellbremsung ein. „Eine Kollision mit dem Baum konnte dadurch jedoch nicht verhindert werden. Der Unfallzug wurde durch die Kollision an beiden Stromabnehmern beschädigt und war nicht mehr fahrbereit“, heißt es im Bericht weiter.

Da der Baum die Oberleitung auf den Zug drückte, stand dieser unter Strom. Ein Notfallmanager der Bahn musste den Zug erden, bevor er dann in den Bahnhof Starnberg zurückgezogen wurde. Dort konnten die 250 mit Unterstützung der Feuerwehr Pöcking aussteigen.

Die Strecke zwischen Starnberg und Tutzing war für vier Stunden komplett gesperrt. Der Schaden wird auf rund 35.000 Euro geschätzt. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen den 64-Jährigen. (lem)

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