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Ukrainische Soldaten feuern eine Kanone in der Nähe von Bachmut ab.

© picture alliance/dpa/AP/Libkos

Bachmut ist „Epizentrum der Kämpfe“: Vize-Verteidigungsministerin spricht von Teil-Einkreisung russischer Kräfte

Nachdem Russland die vollständige Eroberung Bachmuts verkündet hat, laufen die Kämpfe nach ukrainischen Angaben weiter. Den Truppen sei eine Teil-Einkreisung der Stadt gelungen.

| Update:

Die ukrainische Armee hat ihren anhaltenden Kampf um die Stadt Bachmut bekräftigt und damit russische Angaben dementiert, die Stadt sei vollständig gefallen.

Trotz der Versuche russischer Kräfte „die Kontrolle über die ganze Stadt zu erlangen“ verteidigten ukrainische Einheiten weiterhin „mehrere Gebäude und eine Reihe von Befestigungen im südwestlichen Teil Bachmuts“, sagte der Sprecher des Ostkommandos der ukrainischen Armee, Serhij Tscherewatyj, am Sonntagabend im ukrainischen Fernsehen.

Dem ukrainischen Generalstab zufolge sind Bachmut und die nahe Donezk gelegene Kleinstadt Marjinka weiterhin das „Epizentrum der Kämpfe“. Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sprach sogar von einer Teil-Einkreisung russischer Kräfte durch die Ukraine.

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Die „Schlacht um Bachmut“ gehe weiter, hieß es in der Erklärung des Generalstabs. Heftige Kämpfe gab es demnach insbesondere in Marjinka und dem nahegelegenen Awdijiwka, Russland habe am Sonntag vier Raketenangriffe und 45 Luftangriffe ausgeführt.

Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar erklärte, ukrainische Kräfte hätten Bachmut „teilweise eingekreist“, nachdem sie zuvor die durch Russland gehaltenen Flanken durchbrochen hätten. Für Russland sei die Situation in Bachmut „sehr schwierig“. Die ukrainischen Kräfte hielten in der Stadt weiterhin „bestimmte Industrieanlagen und Infrastruktureinrichtungen“.

Prigoschin plant Söldner-Abzug ab Ende Mai

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat derweil angekündigt, seine Kämpfer noch in diesem Monat aus der ostukrainischen Stadt Bachmut abzuziehen. „Wagner wird Artemowsk zwischen dem 25. Mai und dem 1. Juni verlassen“, sagte Prigoschin in einer Sprachnachricht im Onlinedienst Telegram und nannte dabei Bachmut bei einem früheren Namen, der sich auf einen sowjetischen Revolutionär bezieht.

Prigoschin sagte in seiner Sprachnachricht, die Söldner hätten vor der geplanten Übergabe der Stadt Bachmut an die russische Armee „Verteidigungslinien“ in den westlichen Außenbezirken der Stadt errichtet. „Wenn das Verteidigungsministerium nicht genügend Personal hat, haben wir Tausende von Generälen“, sagte Prigoschin.

Am Samstag hatte die russische Armee zunächst die vollständige Eroberung Bachmuts gemeldet und Russlands Präsident Wladimir Putin später der Armee und der Söldnergruppe Wagner am Samstag zur Einnahme der Stadt gratuliert.

Am Sonntag waren dann Äußerungen Selenskyjs beim G7-Gipfel in Hiroshima zunächst als mögliches Eingeständnis der russischen Einnahme interpretiert worden, später dementierte sein Sprecher dies allerdings.

In Bachmut lebten einst 70.000 Menschen. Die Schlacht um die Stadt gilt als längste und blutigste seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Es wird vermutet, dass beide Seiten große Verluste erlitten haben. Der Fall von Bachmut würde Moskau nach einer Reihe von Niederlagen einen wichtigen Sieg einbringen. (AFP)

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