zum Hauptinhalt
Andres Manuel Lopez Obrador,
Präsident von Mexiko.

© dpa/Luis Barron

Diplomatische Krise: Mexiko zieht nach Stürmung von Botschaft in Ecuador vor UN-Gericht

Mexiko möchte eine Klage gegen Ecuador vor dem Internationalen Gerichtshof einreichen. Die Stürmung der Botschaft in Quito sorgte international für Aufregung.

Nach der Stürmung der mexikanischen Botschaft durch Sicherheitskräfte in Ecuadors Hauptstadt Quito hat Mexiko Klage beim Internationalen Gerichtshof (IGH) eingereicht.

Darin werde der Ausschluss Ecuadors von den Vereinten Nationen gefordert, sollte sich das Land nicht öffentlich entschuldigen und „die Verletzungen der grundlegenden Prinzipien und Normen des internationalen Rechts“ anerkennen, sagte Mexikos Außenministerin Alicia Bárcena am Donnerstag vor Journalisten.

Ziel sei eine Wiedergutmachung des moralischen Schadens am mexikanischen Staat und dessen Bürgern.

Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte, mit der Klage verfolge sein Land zudem das Ziel, dass „sich so etwas in keinem anderen Land der Welt wiederholt“ und dass das internationale Recht garantiert werde.

Ecuadorianische Polizeibeamte drangen gewaltsam in die Botschaft ein, in der sich der ehemalige ecuadorianische Vizepräsident Jorge Glas versteckt hielt.

© dpa/Dolores Ochoa

Anfang April waren ecuadorianische Spezialeinheiten in die mexikanische Botschaft eingedrungen und hatten den sich dort aufhaltenden ecuadorianischen Ex-Vizepräsidenten Jorge Glas festgenommen. Mexiko hatte Glas, gegen den in Ecuador Korruptionsvorwürfe erhoben worden sind, zuvor Asyl gewährt. Der Vorfall sorgte international für Empörung, Mexiko kappte seine diplomatischen Beziehungen zu Ecuador.

Nach seiner Festnahme wurde Glas, der zwischen 2013 und 2017 unter dem damaligen linksgerichteten Staatschef Rafael Correa Vizepräsident war, in ein Hochsicherheitsgefängnis in der Hafenstadt Guayaquil gebracht. Kurzzeitig musste er von dort in ein Krankenhaus verlegt werden, weil er sich 24 Stunden lang geweigert hatte, Nahrung zu sich zu nehmen.

Laut dem Auswärtigen Amt in Berlin besitzt Glas auch die deutsche Staatsangehörigkeit. „Wir verfolgen den Fall von Herrn Glas sehr eng und bemühen uns gegenüber den ecuadorianischen Behörden um einen direkten Kontakt“, hieß es am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Glas war erst im November aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen Korruption in einem weitreichenden Skandal um den brasilianischen Bauriesen Odebrecht einsaß. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false