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Blick auf ein blutverschmiertes Bett im Ibn-Sina-Krankenhaus nach einem tödlichen israelischen Militärangriff.

© dpa/Nasser Ishtayeh

Israelischer Einsatz in Krankenhaus: UN befürchten schweren Verstoß gegen Völkerrecht

Ende Januar töteten israelische Soldaten mehrere Palästinenser in einem Krankenhaus in Dschinin im Westjordanland. Die UN stufen die Aktion als Kriegsverbrechen ein.

Ein israelischer Militäreinsatz in einem Krankenhaus im besetzten Westjordanland könnte nach Einschätzung unabhängiger UN-Experten ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht gewesen sein. Das Militär hatte am 29. Januar die Tötung von drei Palästinensern im Ibn-Sina-Krankenhaus in Dschinin verkündet, die nach ihren Angaben militante Kämpfer waren. 

Videoaufnahmen aus dem Krankenhaus zeigten, wie die Spezialkräfte teilweise als medizinisches Personal verkleidet in die Klinik eindrangen. Sie begaben sich nach Angaben der UN-Expertinnen und Experten in den Rehabilitationsbereich und erschossen dort die drei Männer. Mindestens einer von ihnen sei ein Patient gewesen, berichteten die vom UN-Menschenrechtsrat bestellten Experten am Freitag in Genf. 

Die Männer hätten höchstens festgenommen werden dürfen, sagte sie. Gewalt sei höchstens im Fall von Gefahr für Leib und Leben erlaubt gewesen. „Stattdessen beschloss Israel, sie zu ermorden, womit sie ihr Recht auf Leben auf eklatante Weise verletzten“, teilten die Experten mit.

Die Tötung eines wehrlosen Patienten, der in einem Krankenhaus behandelt wird, stelle ein Kriegsverbrechen dar. Sie riefen Israel auf, den Vorfall zu untersuchen und diejenigen, die das humanitäre Völkerrecht verletzten, zur Rechenschaft zu ziehen. (dpa)

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