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Ein Kämpfer der Wagner-Gruppe.

© IMAGO/SNA/EVGENY BIYATOV

Nach abgeblasenem Aufstand : Wagner-Gruppe rekrutiert weiter Söldner

Trotz des gescheiterten Aufstands am vergangenen Wochenende wirbt die Söldnergruppe weiter um freiwillige Kämpfer. Die Kontakte zur Gruppe hängen in Russland in vielen Kampfsportschulen.

Etwa eine Woche nach dem gescheiterten Aufstand des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin rekrutiert die Söldnergruppe weiter Kämpfer. Das berichtet die BBC.

Für die Recherche hat die BBC ihren Angaben zufolge mehr als ein Dutzend Rekrutierungszentren in Russland angerufen und auf Nachfrage angegeben, dass sie sich im Auftrag eines Bruders erkundigen würden. Beim Rekrutieren handele es sich weiterhin um ein ganz normales Geschäft, bestätigten die Telefongespräche der BBC. Die Kontakte zur Wagner-Gruppe hängen in vielen russischen Kampfsportschulen und Boxclubs aus.

Am Telefon bestätigten mehrere Rekrutierer, dass die Verträge von neuen Wagner-Mitgliedern ausschließlich mit der Söldnergruppe selbst und nicht mit dem russischen Verteidigungsministerium geschlossen werden.

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Unabhängig von den Recherchen der BBC bestätigt auch der russische Journalist Dmitry Nizovtsev die fortlaufenden Rekrutierungen. Das schreibt der Spiegel. Nizovtsev gab sich am Telefon als Russe aus, der Wagner-Mitglied werden möchte. Auf die Frage, ob das Rekrutieren überhaupt noch möglich sei, antwortete der Rekrutierer: »Wenn wir Verräter wären, würden wir nicht in Russland sein?«. Das Video dazu übersetzte ein Journalist von „Meduza“, einem russischen Exilmedium, ins Englische und verbreitete es in den sozialen Medien.

Die Wagner-Gruppe rekrutiert ihre Mitglieder unter Freiwilligen – auch unter Häftlingen. So sind 32.000 Ex-Gefangene wohl in Freiheit gekommen, schreibt der Spiegel.

Prigoschin wütet in letzter Zeit regelmäßig in Videobotschaften über die Militärführung in Russland. Am vergangenen Wochenende rückte er mit seinen Kämpfern in Richtung Moskau vor. Der Aufstand aber wurde gestoppt und von Prigoschin selbst wieder beendet, woraufhin ihm Putin die Straffreiheit versprach. (Tsp)

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