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Ein Blick auf das abgebrannte Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nach einem Anschlag am westlichen Rand von Moskau.

© dpa/Alexander Zemlianichenko

Nach Terroranschlag bei Moskau: IS bestätigt Festnahme von vier Mitgliedern in Russland

Die vier in Russland verhafteten Personen sind nach Angaben der Dschihadistenmiliz für den Anschlag bei Moskau verantwortlich. Drei eröffneten demnach das Feuer, einer gab den Auftrag.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat am Freitag die Festnahme von vier IS-Mitgliedern, die für den Anschlag bei Moskau verantwortlich sein sollen, in Russland bestätigt. In einem in der Nacht zum Freitag erschienenen Beitrag der Wochenpublikation „al-Nabaa“ hieß es, „vier Kämpfer, die Soldaten des Kalifats sind“, hätten am 22. März die Crocus City Hall am Stadtrand von Moskau attackiert.

Drei von ihnen hätten bei dem Angriff Maschinengewehre verwendet, der vierte habe den Auftrag gehabt, das Feuer zu legen. Danach habe es eine Verfolgungsjagd durch die russischen Kräfte zu Boden und aus der Luft gegeben und sie seien in einem Wald „umzingelt“ worden, hieß es weiter in dem im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Beitrag. „Möge Gott sie aus ihrer Gefangenschaft befreien.“

Bei dem Angriff auf die Veranstaltungshalle in dem Moskauer Vorort Krasnogorsk waren mindestens 143 Menschen getötet und 360 weitere verletzt worden. Es war der schlimmste Anschlag in Russland der vergangenen 20 Jahre.

Obwohl der IS unmittelbar nach dem Angriff die Tat für sich reklamierte, verbreiten die russischen Behörden und Dienste weiterhin die Version, dass die Attentäter Verbindungen in die Ukraine hätten. Die Ukraine weist jedwede Beteiligung an dem Angriff zurück.

Die russischen Behörden führten vier Festgenommene, die schwere Gesichtsverletzungen aufwiesen, vor laufenden Kameras vor Gericht vor. Zu den Berichten, dass die vier Beschuldigten gefoltert wurden, lehnte der Kreml eine Stellungnahme ab.

Insgesamt gaben die russischen Behörden elf Festnahmen bekannt, acht der Festgenommenen wurden beschuldigt und in Untersuchungshaft genommen. Einige der Beschuldigten sollen aus Tadschikistan stammen.

Westliche Experten halten das IS-Bekenntnis zu dem Anschlag für glaubwürdig. Im Verdacht steht der IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Chorasan (ISPK), vor dem auch die Dienste in Frankreich und Deutschland warnen. Im IS-Bekennerschreiben hieß es, der Anschlag bei Moskau sei Teil des Krieges mit den „Ländern, die den Islam bekämpfen“. (AFP)

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