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Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, greift die russische Regierung an (Symbolbild).

© dpa/AP/Uncredited

Neue, schwere Vorwürfe: Wagner-Chef Prigoschin sieht sich von Moskau verraten

Die Wagner-Söldner in der Ukraine erhalten laut Prigoschin weiterhin keine Munition oder Unterstützung der russischen Armee. Die ukrainische Gegenoffensive stehe demnach kurz bevor.

Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen die Regierung in Moskau. Innerhalb Russlands sei ein Verrat im Gange, erklärte er offenkundig wütend in einer auf seinem Telegram-Kanal in einer am Mittwoch verbreiteten Ansprache.

Das Verteidigungsministerium liefere nicht genügend der dringend benötigten Munition für den Kampf um Bachmut. Da ihnen die Unterstützung vorenthalten werde, seien die Verluste bei seinen Söldnern um ein Vielfaches höher. Er fragte, warum Entlastungsangriffe auf Slowjansk und Kramatorsk ausblieben, um die Söldner in dem nahe gelegenen Bachmut zu entlasten.

Die Äußerungen Prigoschins stehen jedoch teilweise im Widerspruch zu Berichten über die Lieferung von Artilleriemunition Mitte April, berichtet die US-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ in ihrem Lagebericht von Mittwoch. Zudem hatte der Wagner-Chef wiederholt die Zusammenarbeit mit russischen Truppen bestätigt, die die Flanken seiner Einheiten verstärken würden.

Die Wagner-Gruppe trägt nach eigenen Angaben die Hauptlast der seit Monaten anhaltenden Kämpfe um Bachmut im Donbass. Dort werden nach Angaben des Wagner-Chefs gut ausgebildete feindliche Einheiten eingesetzt.

Prigoschin erklärte in seiner Telegram-Nachricht, dass er mit einer Gegenoffensive der Ukrainer rechne. Diese werde irgendwann nach dem 2. Mai beginnen, wenn sich das Wetter gebessert und der Boden nicht mehr schlammig sei.

Ukraine bereitet sich auf Gegenoffensive vor

Das ukrainische Militär steckt derweil offenbar schon in den Vorbereitungen eines Gegenangriffes auf die russischen Invasoren. Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maliar habe vergangene Woche im Fernsehen von „komplexen Maßnahmen“ gesprochen, die in der Ostukraine bereits im Gange sind, berichtete „Kyiv Independent“.

Demnach gebe es unterschiedlichste Pläne, deren Ausführung die russischen Truppen unvorbereitet treffen sollen. Seit Wochen spekulieren Beobachter über den Beginn der ukrainischen Gegenoffensive. Kiew hält sich aber weitestgehend bedeckt. (Tsp mit Reuters)

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