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Ukrainische Soldaten mit einem Mehrfachraketen-System nahe Bachmut.

© dpa/AP/Efrem Lukatsky

USA erwidern umstrittene Macron-Aussagen: Selenskyj soll „nie“ um Bodentruppen für die Ukraine gebeten haben

Der ukrainische Staatschef bitte lediglich „um Mittel und Fähigkeiten“, betonen die USA. Frankreichs Präsident Macron verteidigt derweil seine Aussagen und warnt vor einem „Geist der Niederlage“.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Angaben der USA nicht um die Entsendung westlicher Bodentruppen in sein Land gebeten. Selenskyj habe „nie darum gebeten, dass ausländische Truppen für sein Land kämpfen“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Dienstag in Washington.

Hintergrund der Äußerungen sind Aussagen von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, der davon gesprochen hatte, eine Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nicht auszuschließen.

„Es werden keine US-Bodentruppen in der Ukraine eingesetzt“, sagte Kirby. Mit Blick auf Selenskyj fügte er an: „Er bittet um Mittel und Fähigkeiten.“

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Macron verteidigt Aussage und warnt vor „Geist der Niederlage“

Frankreichs Präsident Macron hatte zuvor bei einem Besuch in Tschechien gesagt, er stehe hinter seiner umstrittenen Äußerung zu einer möglichen Entsendung von Bodentruppen.

„Ich glaube, es ist absolut notwendig, dass wir erklären, dass wir uns selbst keine Einschränkungen setzen werden“, sagte er nach einem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Petr Pavel in Prag.

Zudem warnte Macron vor einem allzu defensiven Blick auf den russischen Angriffskrieg. „Wenn wir jeden Tag erklären, was unsere Grenzen gegenüber jemandem sind, der gar keine hat und diesen Krieg angezettelt hat, kann ich Ihnen schon sagen, dass der Geist der Niederlage sich einschleift“, sagte der französische Staatschef.

„Ist das unser Krieg oder nicht? Können wir wegschauen in dem Glauben, dass wir den Dingen ihren Lauf lassen können?“, fragte Macron und fügte hinzu: „Ich glaube nicht, und deshalb habe ich einen strategischen Schub gefordert, und ich stehe voll dahinter.“

Macron forderte zudem die westlichen Verbündeten der Ukraine auf, bei der Unterstützung des Landes „nicht feige“ zu sein. Zugleich betonte er aber erneut, dass er keine Eskalation wünsche.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wies Macrons Äußerungen später bei einem Besuch in Schweden als wenig hilfreich zurück.

Die Verbündeten der Ukraine sollten sich stattdessen gemeinsam auf die wichtigsten Herausforderungen konzentrieren, etwa auf eine effizientere und schnellere Herstellung von Munition für Artillerie und Luftabwehrsysteme. (AFP, dpa)

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