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Der russische Verteidigungsminister Schoigu bei einer Konferenz Ende Mai.

© REUTERS/RUSSIAN DEFENCE MINISTRY

Vermeintlich zerstörter Leopard-Kampfpanzer: Russland schießt Traktor für die Kriegspropaganda ab

Abermals spielt ein Traktor im Ukraine-Krieg eine Rolle: Eine vermeintliche Erfolgsmeldung aus Moskau entpuppt sich als Fake News, die zunächst von russischen Militärbloggern entlarvt wurde.

Das russische Verteidigungsministerium hat für die angebliche Zerstörung von Kampfpanzern des Typs Leopard offenbar falsche „Beweisbilder“ geliefert.

Sowohl russische Militärblogger als auch westliche Analysten identifizierten ein in einem Propagandavideo als ukrainisches Kriegsfahrzeug dargestelltes Objekt als ein Landwirtschaftsgerät.

Auf dem Video sei die Zerstörung eines Traktors zu sehen, urteilte der prorussische Militärblog „Wojenny Oswedomitel“ am Dienstag nach Ansicht der Bilder. „Er ging dann in die Berichte des Verteidigungsministeriums als Leopard 2 ein.“

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Auch andere russische Militärblogger kritisierten die Erfolgsmeldung als offensichtliche Ente. Nach Angaben des nationalistischen Bloggers „Fighterbomber“ handelt es sich um Bilder aus dem Vorjahr. Zu der Zeit verfügte Kiew noch nicht über westliche Kampfpanzer des Typs Leopard.

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Der US-amerikanische Sicherheitsexperte Samuel Bendett geht indes von einer bewussten Irreführung aus Moskau aus. In einem Beitrag auf Twitter nimmt er Bezug auf das Abschussvideo.

Demnach spricht darin ein russischer Kommandeur von einem Test. „Für mich klingt das so, als wollten sie ihre Systeme an diesem unglücklichen Traktor testen“, resümiert Bendett.

In der Nacht zum Montag hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, bei der Abwehr einer ukrainischen Offensive seien insgesamt „1500 Soldaten“ getötet und mehr als 28 gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden.

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Ein dazugehöriges Video soll aus der Luft gefilmte ukrainische Panzerfahrzeuge unter starkem Beschuss zeigen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte zudem, unter den zerstörten Fahrzeugen seien acht Leopard-Kampfpanzer gewesen.

Die meisten Leopard-Panzer hat Deutschland an die Ukraine geliefert. Sie sollen dem Land während der geplanten Offensive bei der Rückeroberung ihrer von Russland besetzten Territorien helfen.

Übertreibungen in russischen Erfolgsmeldungen

Das russische Verteidigungsministerium ist in der Vergangenheit schon mehrfach mit Übertreibungen in ihren Erfolgsmeldungen aufgefallen.

So hat die russische Armee nach Angaben ihres Sprechers Igor Konaschenkow inzwischen etwa deutlich mehr ukrainische Flugzeuge abgeschossen, als das Land je hatte.

Bereits zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stand ein Traktor im Fokus der Öffentlichkeit. Im Frühjahr 2022 gingen Videos viral, die einen von einem ukrainischen Traktor abgeschleppten russischen Panzer zeigen sollen. Die Szene entfaltete daraufhin bis heute große Symbolkraft. Mittlerweile ist sie ein ukrainisches Briefmarkenmotiv. (Tsp, dpa, AFP)

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