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Eine Frau passiert im südkoreanischen Seoul einen Monitor, der Bilder eines nordkoreanischen Raketentests zeigt.

© AFP/ANTHONY WALLACE

Während Blinken-Besuchs in Südkorea: Nordkorea feuert erneut mehrere ballistische Raketen ab

Der US-Außenminister ist zu Gast in Seoul und bekräftigt die „eisernen“ Sicherheitszusagen an den Verbündeten. Zuvor startete Nordkorea seinen zweiten Raketentest in diesem Jahr.

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs nacheinander mehrere Raketen in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Raketen seien nach dem Start am Montagmorgen (Ortszeit) in der Region um die Hauptstadt Pjöngjang etwa 300 Kilometer weit geflogen, teilte der Generalstab in Seoul mit.

Die neuerlichen Raketentests des weithin isolierten Landes erfolgten einen Tag nach der Ankunft von US-Außenminister Antony Blinken in Südkorea.

Die Raketen seien zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan ins Ostmeer niedergegangen, teilte der Generalstab in Seoul mit. Es handele sich vermutlich um ballistische Kurzstreckenraketen. Weitere Daten würden noch ausgewertet.

Südkoreas oberste Kommandostelle warf dem Nachbarland erneute Provokation vor. Nordkorea sind Starts oder auch nur Tests von ballistischen Raketen, die je nach Bauart mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können, durch UN-Beschlüsse verboten.

Südkoreas Außenminister Cho Tae-yul und sein US-Amtskollege Antony Blinken bei einem Treffen im Außenministerium in Seoul.
Südkoreas Außenminister Cho Tae-yul und sein US-Amtskollege Antony Blinken bei einem Treffen im Außenministerium in Seoul.

© REUTERS/Evelyn Hockstein

Japan habe drei Raketen erfasst, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Tokio. Ministerpräsident Fumio Kishida verurteite die „wiederholten und sehr häufigen“ Waffentests Nordkoreas. 

US-Außenminister Blinken für Konferenz in Südkorea

Auch das US-Außenministerium verurteilte den Abschuss der Raketen und bekräftigte die „eisernen“ Sicherheitszusagen an Südkorea. Blinken war am Sonntag nach Seoul gereist, um dort am dritten „Gipfel für Demokratie“ teilzunehmen, der 2021 von US-Präsident Joe Biden ins Leben gerufen worden war.

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Am Rande der Gespräche traf er auch seinen südkoreanischen Kollegen Cho Tae Yul. Dabei soll es auch um die Lage auf der koreanischen Halbinsel gehen.

Am Donnerstag hatten die USA und Südkorea ihr gemeinsames elftägiges Militärmanöver „Freedom Shield“ beendet, das unter anderem Übungen zum Abfangen von Raketen und zu Luftangriffen beinhaltete.

Am letzten Tag des Manövers hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un laut staatlichen Medien einen neuen Panzer vorgestellt und sich bei der Präsentation auch selbst hinter das Steuer gesetzt. Zuvor hatte Pjöngjang erklärt, Washington und Seoul würden einen „hohen Preis“ für ihre Übungen zahlen.

Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea auf Tiefpunkt

Die Spannungen auf der Halbinsel haben wieder deutlich zugenommen. Der Test am Montag war bereits der zweite Raketentest Nordkoreas in diesem Jahr. Mitte Januar hatte Nordkorea eine mit einem manövrierbaren Hyperschall-Sprengkopf bestückte Rakete getestet.

Nordkorea hatte seit Beginn 2022 den Umfang seiner Waffentests mit atomwaffenfähigen Raketen und Lenkflugkörpern erheblich erhöht und die Rhetorik gegen die USA und Südkorea, die von Pjöngjang als Feindstaaten betrachtet werden, verschärft.

Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan sehen sich durch das Atomwaffen- und Raketenprogramm des Landes direkt bedroht. Washington und Seoul bauten daher ihre Militärkooperation einschließlich gemeinsamer Manöver aus.

Der UN-Sicherheitsrat hat zahlreiche Resolutionen verabschiedet, in denen Nordkorea aufgefordert wird, seine Atom- und Raketenprogramme zu stoppen. 2006 hatte Nordkorea erstmals einen Atomtest vorgenommen. (AFP, dpa)

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