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In den Öffis fallen die Masken weg.

© IMAGO/Sabine Gudath

Ohne Maske im Berliner Nahverkehr: „Frei und bewusst entscheiden“

Nach rund drei Jahren ist Maskenpflicht ist im Nah- und Fernverkehr gefallen. In unserer Umfrage im Berliner ÖPNV zeigen sich viele Fahrgäste erfreut, manche bleiben aber vorsichtig.

Von Gabrielle Meton

Bitte beachten Sie die Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen – diese Sprachansage ist nun nicht mehr zu hören in Bussen und Bahnen. Und an den Stationen und Haltestellen sind einige der Maskenaufkleber bereits verschwunden. In Berlin und auch in Brandenburg ist die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln seit dem 2. Februar offiziell beendet.

Das Tragen einer FFP2-Maske war seit knapp zwei Jahren Pflicht. Im April 2020 war zunächst die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes eingeführt worden, bevor dies Ende März 2021 auf den FFP2-Maskentyp präzisiert wurde. Maskenmuffel bei der BVG riskierten mindestens 50 Euro Strafzahlung, renitente Maskenmuffel sogar bis zu 550 Euro.

Die Verkehrsbetriebe bedankten sich nun bei ihren Fahrgästen für ihre anhaltende Solidarität. Das Unternehmen teilte mit, dass die „Maskenquote“ über den größten Teil der Corona-Zeit bei über 90 Prozent gelegen habe. Allerdings sei sie in den vergangenen Wochen auf nur noch rund 60 Prozent gefallen.

Justin, 21, meinte, dass die Maskenpflicht schon früher hätte abgeschafft werden können.
Justin, 21, meinte, dass die Maskenpflicht schon früher hätte abgeschafft werden können.

© Gabrielle Meton/TSP / Gabrielle Meton/TSP

Die Erleichterung einiger Passagiere über das Ende der Maskenpflicht war am Donnerstag deutlich zu spüren. „Man hätte man die Maskenpflicht schon früher abschaffen können, so wie es Nachbarländer wie Frankreich und die Niederlande gemacht haben“, meinte Justin aus Marzahn. Eine Maskenpflicht in den Verkehrsmitteln mache keinen Sinn mehr, man könne sich beim Einkaufen genauso gut mit Corona anstecken wie auf der Straße, sagte der 21-Jährige.

Doch in der S- und U-Bahn hielten auch einige Passagiere an ihren Masken fest. Die 36-jährige Sophie aus Charlottenburg war der Meinung, dass der ÖPNV der einzige Ort sei, wo es sich noch lohne, die Maske zu tragen. Das Ende der Maskenpflicht stört sie zwar nicht, doch sie wird ihre Maske weiterhin bewusst tragen – vor allem bis zu einer wichtigen Geschäftskonferenz, die sie in zwei Wochen besuchen muss.

Krankenschwester Lena, 21, freute sich über das Ende der Maskenpflicht.
Krankenschwester Lena, 21, freute sich über das Ende der Maskenpflicht.

© Gabrielle Meton/TSP / Gabrielle Meton/TSP

Denis aus Wolfsburg trug seine Maske auch, um „ein netter Kollege zu sein“. Der 35-Jährige war unterwegs, um sich mit Kollegen in Berlin zu einer Veranstaltung zu treffen. Das war der eine Grund, warum er die Maske aufgesetzt hatte. Der andere ist seine Frau, die das Tragen der Maske vorteilhaft findet. Ansonsten wäre er wohl ohne Maske unterwegs. Er habe das Gefühl, sagte er, dass das Tragen einer Maske das Immunsystem „ein wenig schwächt“. 

Lena, 21 Jahre alt und Krankenschwester, stimmte ihm zu. Sie selbst hatte dreimal Corona und äußerte die Ansicht, dass „es Schlimmeres gibt“. Sie freute sich über das Ende der Maskenpflicht.

Irina und Wolfgang aus Nordrhein-Westfalen, 71 und 77, tragen noch ihre Maske.
Irina und Wolfgang aus Nordrhein-Westfalen, 71 und 77, tragen noch ihre Maske.

© Gabrielle Meton/TSP / Gabrielle Meton/TSP

Zu einer anderen Altersgruppe gehören Irina und Wolfgang aus Nordrhein-Westfalen, 71 und 77 Jahre alt. Sie waren vor zwei Jahren schwer an Corona erkrankt und schützen sich seitdem konsequent.

Jörg und seine Frau, die an Multipler Sklerose leidet, werden ebenfalls an der Maske festhalten. „Das Infektionsrisiko ist nicht weg. Die Gefahren sind bekannt, jeder sollte frei und bewusst entscheiden und die Konsequenzen ziehen“, sagte der 56-Jährige aus Rheinland-Pfalz.

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