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Als PKK-Chef Abdullah Öcalan Mitte Februar in Kenia gefasst wurde, handelten seine Untergebenen schnell: Innerhalb kürzester Zeit stellten sie einen sogenannten Führungsrat auf die Beine, der die Geschicke der Kurdenorganisation nach der Festnahme des Vorsitzenden bis auf weiteres lenken sollte. Inzwischen - nach dem Prozess und dem Todesurteil gegen Öcalan in der Türkei - ist der zehnköpfige Rat zu einer Dauereinrichtung geworden: Am Donnerstag veröffentlichte das Gremium die Ankündigung, die PKK werde dem Appell Öcalans folgen.

Von Thomas Seibert

Mit "vorsichtigem Optimismus" reagierte der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir (Bündnisgrüne) auf die Nachricht, dass die PKK dem Aufruf ihres Führers Öcalan zum Gewaltverzicht folgen wolle. Notwendig sei eine "realistische Einschätzung der Lage", und die besage, dass der Türkei "umfassende Reformen an Haupt und Gliedern" bevorstünden, sagte Özdemir am Donnerstag dem Tagesspiegel.

Von Matthias Schlegel

Nach den FDP-Politikern Irmgard Schwaetzer und Hermann Otto Solms hat am Donnerstag der FDP-Vorsitzende Wolfgang Gerhardt in einem Brief an den SPD-Fraktionsvorsitzenden Peter Struck den Vorschlag seiner Partei bekräftigt, parteiübergreifend zu einer Renten- und Steuerreform zu kommen. Beide Themen gehören nach den Worten Gerhardts zusammen, da eine Rentenreform geringere Steuern verlange: "Man kann von Menschen schlechterdings nicht verlangen, private Altersvorsorge neben der Rentenversicherung zu betreiben, wenn man ihnen nicht vorher auch mehr vom Ertrag ihrer Leistungen durch Steuersenkungen belässt.

Über den künftigen Nato-Generalsekretär schreibt die "Neue Zürcher Zeitung""Die Nato-Botschafter haben eine gute Personalentscheidung gefällt. Großbritannien nimmt inzwischen eine Art Vorreiterrolle beim noch reichlich zaghaften Streben Europas nach einer größeren sicherheitspolitischen Eigenständigkeit ein - nicht zuletzt weil London am klarsten die Defizite im europäischen Beitrag während der Operation "Allied Force" erkannt hat.

Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat sich bereit erklärt, dem Appell ihres zum Tode verurteilten Vorsitzenden Abdullah Öcalan zur Beendigung des bewaffneten Kampfes und zum Rückzug aus der Türkei zu folgen. Im Folgenden einige der wichtigsten Passagen aus der am Donnerstag verbreiteten Erklärung des PKK-Führungsrates"Unsere Partei gibt bekannt, dass sie die historische Erklärung des Genossen Vorsitzenden Abdullah Öcalan vom 2.

Die südlichen Nachbarstaaten Kolumbiens haben Presseberichte dementiert, wonach sie eine Intervention in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land planten. Peru, Ecuador und Brasilien beobachteten zwar mit großer Besorgnis die Zunahme der Gewalt in den vergangenen Wochen, eine Militärintervention stehe aber nicht zur Debatte, erklärten ranghohe Vertreter der drei Staaten.

Mit ihrer Ankündigung, dem Appell ihres inhaftierten Vorsitzenden Abdullah Öcalan für einen Rückzug aus der Türkei zu folgen, hat die PKK-Führung Bewegung in den festgefahrenen Konflikt im türkischen Südosten gebracht. Zwar schließt sich die PKK dieser Forderung eher aus Sorge um das Leben Öcalans denn aus Sehnsucht nach Frieden an, aber die Motive spielen nur eine untergeordnete Rolle: Wenn im September tatsächlich der Abzug aus der Türkei anlaufen sollte, beginnt eine neue Ära im Kurdenkonflikt.

Von Thomas Seibert

Einen "Wendepunkt in der Geschichte des kurdischen und des türkischen Volkes" nannte der PKK-Führungsrat am Donnerstag den Aufruf von Rebellenchef Abdullah Öcalan zum Rückzug aus der Türkei und die eigene Entscheidung, diesem Aufruf zu folgen. Zwar sind dramatische Superlative in den Erklärungen der kurdischen Rebellenorganisation schon immer Dutzendware gewesen; diesmal könnte der Führungsrat aber durchaus richtig liegen mit seiner Einschätzung.

Von Susanne Güsten

Auch wenn es eine falsche Glorifizierung ist, die verbotene Tageszeitung "Salam" sei ein Sprachrohr der Reformer gewesen, so war sie doch eine herausragende Zeitung, die - stellvertretend für viele - Öffentlichkeit herstellte. Eben auch für politische Häretiker im Mullahstaat.

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