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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor der Kabinettssitzung.

© Markus Schreiber/Pool/AFP

Update

„Bisher nur Erkältungssymptome entwickelt“: Gesundheitsminister Spahn mit dem Coronavirus infiziert

Ausgerechnet der Bundesgesundheitsminister: Jens Spahn ist positiv auf Corona getestet worden. Das Kabinett muss aber nicht in Quarantäne.

Es hat einen weiteren Spitzenpolitiker getroffen und zwar einen, der in der Pandemie in Deutschland eine zentrale Rolle spielt: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist am frühen Mittwochnachmittag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte sein Ministerium mit. Er ist damit der erste Bundesminister, der sich nachweislich infiziert hat. Spahn hatte am Vormittag noch an der Kabinettssitzung teilgenommen.

Spahn selbst sagte der „Bild“-Zeitung: „Ich befinde mich in häuslicher Isolation und habe bisher nur Erkältungssymptome entwickelt.“ Sein Sprecher Hanno Kautz sagte dem Blatt zur zeitlichen Abfolge: „Am Nachmittag hat er Erkältungssymptome bekommen und sich direkt testen lassen.“

Vom Ministerium hieß es weiter: „Alle Kontaktpersonen werden aktuell informiert.“ Kanzlerin Angela Merkel wünschte Spahn eine schnelle Genesung, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.

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Die Mitglieder des Bundesregierung müssen nach Angaben eines Sprechers aber nicht geschlossen in Quarantäne. Ein Regierungssprecher sagte, das Kabinett tage unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, die darauf abzielten, dass auch im Falle der Teilnahme einer Person, die später positiv getestet werde, eine Quarantäne anderer oder gar aller Teilnehmer nicht erforderlich werde.

Auf Bildern von der Kabinettssitzung ist Spahn wie die anderen Kabinettsmitglieder mit einem Mund-Nasen-Schutz zu sehen. Am Tisch sind die Masken dann ab.

Angela Merkel (CDU) leitete die Sitzung des Kabinetts
Angela Merkel (CDU) leitete die Sitzung des Kabinetts

© Markus Schreiber/AP-Pool/dpa

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) ist am späten Mittwochnachmittag negativ auf Corona getestet worden. Wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte, handelte sich um einen Schnelltest. Ein weiterer werde folgen.

Spahn hatte am Vormittag noch an der Kabinettssitzung im Bundeskanzleramt teilgenommen und dort am Rande auch mit Giffey gesprochen, wie Fotos zeigen. Grund für den Test der Familienministerin sei aber vor allem die gemeinsame Pressekonferenz am vergangenen Freitag zur Lage der Kitas in der Pandemie gewesen, hieß es. Giffey hatte da sehr lange gemeinsam mit dem Gesundheitsminister auf dem Podium gesessen.

„Die Bedingungen im Bundeskanzleramt und insbesondere im Internationalen Konferenzsaal, in denen die wöchentlichen Kabinettssitzungen stattfinden, sind hinsichtlich des Infektionsschutzes besonders optimiert und vom Gesundheitsamt Berlin-Mitte fachlich überprüft worden“, sagte der Sprecher weiter. Das Kabinett tagt dort an einem großen runden Tisch. Zwischen den Teilnehmern sind jeweils mehrere Plätze frei.

Immer wieder mussten sich auch deutsche Spitzenpolitiker wegen Risikobegegnungen in Quarantäne begeben. Bereits zu Beginn der Pandemie in Deutschland war auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im März vorsorglich für knapp zwei Wochen in häuslicher Quarantäne, weil sie von einem Arzt geimpft worden war, bei dem kurz darauf eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde.

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Am Samstag gab es eine Infektion im direkten Umfeld des Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Sein Personenschützer hatte sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Zwei Tests beim Staatsoberhaupt fielen seither negativ aus. Das zuständige Gesundheitsamt habe festgelegt, dass das Staatsoberhaupt noch bis zum 29. Oktober in Quarantäne bleiben müsse.

Bereits am Montag hatte sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wegen einer Warnung über die Corona-App in Quarantäne begeben. Ende September hatten sich auch Außenminister Heiko Maas (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorübergehend isoliert. Bei Maas hatte sich ebenfalls ein Personenschützer infiziert. Altmaier ging vorsorglich in Quarantäne, weil ein Mitarbeiter eines EU-Ministers positiv getestet worden war, der mit ihm bei einem Treffen des EU-Handelsministerrats in Berlin anwesend war. (mit dpa, Reuters)

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