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Hart und hetzerisch. Marjorie Taylor Greene spricht auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump.

© Andrew Kelly, Reuters

Christliche Antisemiten in den USA: Die Geister, die Donald Trump rief, übertreffen ihn noch

„Joe Biden ist Hitler“ und „Nazijoe muss gehen“: Das schreibt Marjorie Taylor Greene, eine republikanische Abgeordnete aus Georgia. Ein Kurzkommentar

Ein Kommentar von Malte Lehming

In den USA finden sich die glühendsten Groß-Israel-Anhänger nicht in den jüdischen Gemeinden von Florida, Kalifornien oder New York, sondern in konservativ-christlich geprägten Bundesstaaten entlang des Bible Belts, des Bibelgürtels. Dort leben viele Rechtsevangelikale, die zu den treuesten Wählern von Donald Trump gehören. Um denen zu gefallen, hatte Trump die US-Botschaft nach Jerusalem verlegt, grünes Licht für weiteren Siedlungsbau gegeben, das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt.

Trump und seine Gefolgsleute verbreiten Verschwörungsmythen

Als „bester Freund Israels“ wollte er außerdem verdecken, dass seine Ideologie anschlussfähig ist an antisemitische Topoi. Trump und seine Gefolgsleute verbreiten Verschwörungsmythen, wettern gegen „globalists“ und einen „tiefen Staat“. Von da bis zu den „Protokollen der Weisen von Zion“ ist es nicht weit.

Prompt kamen Beschwerden aus Israel

Dass Groß-Israel-Umarmung und Antisemitismus sich nicht ausschließen, demonstriert regelmäßig auch die republikanische Abgeordnete aus Georgia, Marjorie Taylor Greene. „Joe Biden ist Hitler“, schrieb sie jetzt in einem Tweet, und: „Nazijoe muss gehen.“ Solche Vergleiche münden schnell in eine Verharmlosung des „Dritten Reiches“. Prompt kamen Beschwerden aus Israel. Einen handfesten Krach will deswegen freilich keiner. Wer weiß schon, wie die nächsten Präsidentschaftswahlen ausgehen?

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