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Kein Groko-Aus an Nikolaus: Norbert Walter-Borjans, Saskia Esken und ein Schokoladen-Weihnachtsmann.

© REUTERS/Fabrizio Bensch

Die Fragen des Tages: Das war am Nikolaustag wichtig

Die SPD sucht mit Doppelspitze eine „neue Zeit“. Ein DDR-Kunstraub steht vor der Aufklärung. Und wie kinderfreundlich muss ein Café sein? Die News am Freitag.

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Was ist heute passiert?

  • Die SPD hat ein neues Führungsduo. Die Sozialdemokraten haben auf ihrem Parteitag in Berlin mit deutlicher Mehrheit Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als neue Vorsitzende gewählt. Der Jubel der beiden war groß. Er könnte aber von kurzer Dauer sein. Denn hinter den Kulissen tobt in der Partei ein erbitterter Richtungsstreit, berichten meine Kollegen aus dem Politikressort. Ausgang ungewiss.
  • Behörden warnten vor Anschlag auf Georgier. Der Verfassungsschutz wusste offenbar, dass der im August im Kleinen Tiergarten erschossene Mann in Gefahr schwebte. Die Behörden in Berlin und Brandenburg sind wohl schon 2017 über die Bedrohungslage informiert worden. Ob die Beamten daraufhin etwas zum Schutz des Georgiers unternahmen, ist bisher unklar.
  • Angela Merkel hat erstmals das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Dort erinnerte sie an Deutschlands Verantwortung, gegen Antisemitismus und Rassismus zu kämpfen. Die Erinnerung an die NS-Verbrechen in Auschwitz sei "fester Teil unserer nationalen Identität". Alles weitere zu ihrer Rede lesen Sie hier.
  • Ein Kunstraub mit Happy End. 1979 verschwanden beim spektakulären „Kunstraub von Gotha“ fünf wertvolle Gemälde. Es war der größte Kunstraub der DDR-Geschichte. Nun sollen die Bilder wieder aufgetaucht sein. Die Hintergründe haben meine Kollegen Christiane Peitz und Christiane Meixner aus dem Kultur-Ressort aufgeschrieben.
  • So sollen Passagiere künftig zum BER kommen. Weil die Straßen überlastet sein werden, muss die ÖPNV-Anbindung des BER massiv ausgebaut werden. Details wurden am Freitag bekannt gegeben.

Was wird gerade diskutiert?

Die rigorose Maßnahme von Antje Menz, Café-Betreiberin in Moabit. Sie hat vor zwei Monaten zwei Metallstäbe vor dem Eingang anbringen lassen, die den Zugang zum Café verengen. Kinderwagen und Rollstühle haben keine Chance mehr hineinzukommen. Zahlreiche Nutzer bei Twitter hatten den Zugang in den vergangenen Tagen als kinder- und behindertenfeindlich kritisiert und hinterließen schlechte Bewertungen auf mehreren Portalen. Am Mittwoch schaltete sich das Bezirksamt Mitte ein: Man wolle sich kümmern, hieß es.

Menz fühlt sich unverstanden. Meiner Kollegin Nina Breher sagte sie: „Kinder sind toll – ich habe selbst welche –, aber unser Publikum ist eher älter und gediegen.“ Die Leute, die hier Kaffee trinken, würden Ruhe suchen. „Und als Betreiberin ist es einfach mein Ziel, den größtmöglichen Nutzen für meine Kunden zu erzielen.“ Wie unsere Community den Fall diskutiert, können Sie hier nachlesen.

Was könnte ich heute Abend lesen?

Sohnes Werk und Vaters Beitrag. Kerem Akar ist jetzt hauptberuflich Manager seines malenden Sohnes Mikail.
Sohnes Werk und Vaters Beitrag. Kerem Akar ist jetzt hauptberuflich Manager seines malenden Sohnes Mikail.

© privat

Wie wird man ein eigentlich ein Wunderkind?, hat sich meine Kollegin Deike Diening gefragt. Die Antwort, die sie bei ihrer Recherche fand: Indem man einen geschäftstüchtigen Vater hat. So jedenfalls verhält es sich beim siebenjährigen Mikail Akar aus Köln-Nippes. Akar hat in den vergangenen drei Jahren als malendes „Wunderkind“ Karriere gemacht. Die Preise für seine Bilder haben sich zwischen 6000 und 13.000 Euro eingependelt. Hier lesen Sie die ganze Geschichte über den Nachwuchs-Picasso und seinen Vater.

Gibt es was im Fernsehen?

Wieder und wieder hinreißend: die Streaming-Fernsehen gewordene Retro-Welle der Amazon Prime-Serie „The Marvelous Mrs. Maisel“. Selten konnte man so unterhaltsam so tief in die späten 1950er Jahre in den USA eintauchen. Die Produktion prahlt mit ihrer detailversessenen Ausstattung, schreibt Joachim Huber aus dem Medien-Ressort.

Was soll ich für morgen wissen?

In Berlin geht der SPD-Parteitag weiter. Über alle wichtigen Entwicklungen halten wir Sie mit unserem Liveblog auf dem Laufenden.

In Paris werden weitere Streiks und Proteste gegen die Rentenreform von Präsident Macron erwartet. Betroffen sind laut ersten Ankündigungen vor allem die Verkehrsunternehmen SNCF und RATP. Die Proteste in Frankreich hatten am Donnerstag begonnen.

Die Fußballrepublik wird Jürgen Klinsmanns zweites Bundesliga-Spiel als Hertha-Trainer kommentieren. In unserem Liveblog können Sie das Spiel heute Abend live verfolgen. Sicher ist jetzt schon, dass die Hertha auch morgen noch im DFB-Pokal vertreten sein wird. Mein Kollege Christian Tretbar hatte gestern im Newsletter an eben dieser Stelle die Hertha schon als ausgeschieden bezeichnet. Nehmen Sie es ihm nicht allzu übel, er ist Bayern-Fan. 

Was ist die Zahl des Tages?

354.000 – So viel Geld fordert ein Makler vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Der Hintergrund: Im Juni hatte Baustadtrat Florian Schmidt das bezirkliche Vorkaufsrecht für ein Haus in der Rigaer Straße zu Gunsten der Genossenschaft "Diese eG" gezogen. Die Genossen sahen sich im November dann allerdings außerstande, das notwendige Kapital - mehr als 5 Millionen Euro - für den Erwerb aufzubringen. Nun fordert der Verkäufer sein Geld vom Bezirk und der Makler seine Provision.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Wenn Sie Fragen, Anregungen, Kritik zu diesem neuen Newsletter haben, können Sie uns gerne mailen.
Danke und herzliche Grüße
Ihr
Benjamin Reuter
Leiter Newsroom

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