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Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sagt den Menschen in Israel in einer Videoansprache Deutschlands Solidarität zu.

© imago/Metodi Popow/IMAGO/M. Popow

Habeck hält emotionale Rede: „Die Hamas kämpft nicht für die Freiheit“

Eine Rede von Robert Habeck findet in sozialen Netzwerken viel Beachtung. Darin hat er dem israelischen Volk Unterstützung im Verteidigungskampf zugesagt.

Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck hat sich in einer emotionalen Videoansprache direkt an das israelische Volk gewendet. „Wir können uns den Horror, den ihr erlebt, nicht mal ansatzweise vorstellen“, sagt er in einer am Freitag veröffentlichten Rede, die seitdem im Internet vielfach geteilt wurde.

Die Videos aus Israel „gehen mir nah, sie treffen ins Mark“, sagt der Grünen-Politiker. „Israel hat unsere uneingeschränkte Solidarität“, verspricht Habeck. Israel habe „alles Recht sich zu verteidigen und wir werden es dabei unterstützen“.

Der Vizekanzler erinnert an seinen Antrittsbesuch in Israel im Juni 2022, als er im israelischen Parlament, der Knesset, auf ein großes Gemälde aufmerksam wurde. Darauf zu sehen: ein „Zug von Männern, von Frauen und von Kindern (...) am Rande von diesem Menschenzug bewaffnete Soldaten“. Die Personen auf dem Gemälde seien „verloren, verstört, verängstigt“.

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Auf Nachfrage sei ihm erklärt worden, dass es sich bei dem Gemälde um „Babyn Jar, eine Schlucht bei Kiew“ handele, in der „Juden von der SS und Wehrmacht ermordet wurden“. 33.000 Menschen seien im Jahr 1941 „innerhalb von 48 Stunden erschossen“ worden.

Wir können uns den Horror, den ihr erlebt, nicht mal ansatzweise vorstellen.

Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck

Auch in Babyn Jar sei er bereits gewesen, sagt Habeck. „Ein Ort des schier unfassbaren Grauens“. Orte wie Babyn Jar „Auschwitz, Treblinka und so viele unzählige andere Orte mehr“ und die dortigen Geschehnisse, seien der Grund, warum Israel als Staat geschaffen wurde, „als Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden.“

Diese Orte seien zugleich der Grund, „weshalb wir (das deutsche Volk) eine historische Verantwortung haben (...) jüdisches Leben zu schützen“, bekräftigt Habeck. Diese Verantwortung gelte nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. „Wir stehen an eurer Seite und wir haben nicht vergessen.“

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Diese Taten seien zudem der Grund, „warum jetzt nicht die Zeit ist für Relativierungen (...), für Sätze wie: ‘Aber Israel hat doch.’“, appelliert Habeck. „Nein.“ Stattdessen sei nun Zeit für das „klare und unverrückbare Bekenntnis: Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson.“

Die „barbarische Gewalt gegen unschuldige Zivilisten, Frauen, Männer, Kinder, Babys, die brutal ermordet wurden (...), hat nichts mit irgendeinem Freiheitskampf zu tun“, bekräftigt der Vizekanzler.

„Um es klar zu sagen: Die Hamas kämpft nicht für die Freiheit. Sie kämpft nicht für die Freiheit der Palästinenserinnen und Palästinenser. Sie kämpft nicht für die Menschen. Sie kämpft, sie mordet sinnlos nur für sich.“

Die Hamas kämpft nicht für die Freiheit. Sie kämpft, sie mordet sinnlos nur für sich.

Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck

Das Leid der Menschen im Gazastreifen liege ganz in der „Verantwortung der Hamas“, dass aber „hierzulande (...) auf den Straßen und im Netz der Terror gefeiert, die Ermordung von Jüdinnen und Juden bejubelt wird, ist ekelhaft“, macht Habeck seinen Standpunkt klar. „Es ist beschämend.“

„Es gibt keinen Platz für Antisemitismus auf deutschen Straßen“, sagt Habeck. Dass Israelflaggen abgerissen oder verbrannt werden, werde nicht geduldet. Auch der Hass von „Samidoun, PFLP und anderen“ werde nicht geduldet. „Wir werden mit aller gebotenen Härte und allen Mitteln dagegen vorgehen.“

Bei seinem Antrittsbesuch in Israel habe er in der Erinnerungsstätte Yad Vashem einen Kranz niedergelegt, erzählt der Vizekanzler. Darauf habe gestanden: „Erinnerung verpflichtet.“ Das sei nicht nur ein Spruch gewesen. „Es ist wörtlich zu nehmen, es ist eine Verpflichtung.“ Jeder Einzelne müsse die Stimme erheben gegen Antisemitismus und Hass. „Nie wieder.“

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