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Herbst der großen Koalition: Rot und grün vor Angela Merkels Kanzleramt. In aktuellen Umfragen gibt es viele Wünsche - die meisten wollen 2017 wieder eine "GroKo".

© Maurizio Gambarini/dpa

Politbarometer: Disparate Koalitionswünsche

Die Flüchtlingspolitik wird wieder etwas entspannter gesehen, Trump macht die internationale Lage komplizierter, die beliebteste Koalition wäre wieder Schwarz-Rot - und die Grünen sollten sagen, zu wem sie stehen. Das meinen Mehrheiten in der Politbarometer-Umfrage von ZDF und Tagesspiegel.

Die meisten Bundesbürger sähen am liebsten Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als neuen Bundespräsidenten im Schloss Bellevue. Mit 25 Prozent wurde sein Name beim Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel auf die Frage, wer neues Staatsoberhaupt werden soll, am häufigsten genannt. Steinmeier liegt der Befragung zufolge weit vor Winfried Kretschmann (Grüne), den zwei Prozent nannten.

Kretschmann schließt eine Kandidatur zumindest nicht aus: „Wenn man mich dann ruft – der Ruf wird aber ziemlich sicher gar nicht kommen – dann muss ich mir das reiflich überlegen“, sagte der Grünen-Politiker dem SWR. Er strebe das Bundespräsidentenamt „aber erst mal“ nicht an. Insgesamt konnte überhaupt nur jeder zweite Befragte einen Wunsch nennen, wenn keine Vorschläge gemacht wurden.

Steinmeier liegt auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker vor Kretschmann. Er erreicht auf der Skala von plus fünf bis minus fünf einen Durchschnittswert von 2,3. Auf Platz zwei folgt Kretschmann mit 1,9 – vor Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Kanzlerin Merkel.

57 Prozent meinen, Deutschland verkraftet den Zuzug von Flüchtlingen gut

Die Flüchtlingspolitik wird wieder etwas positiver beurteilt: 51 Prozent finden, Angela Merkel mache diese eher gut, 44 Prozent bewerten sie als schlecht. 57 Prozent sind der Meinung, dass Deutschland die Zahl der ankommenden Flüchtlinge gut verkraften kann, 40 glauben, diese Herausforderung sei nicht zu bewältigen.

Nach ihrer Wunschkoalition gefragt, sprechen sich 24 Prozent für eine große Koalition aus CDU/CSU und SPD aus. Eine rot-grüne und eine schwarz-grüne Koalition wünschen sich jeweils zehn Prozent der Bürger, neun Prozent wären für Rot-Rot-Grün, fünf Prozent für Schwarz- Gelb (Union und FDP).

Die Grünen sollen sagen, mit wem sie koalieren würden

Mit 51 Prozent ist die Mehrheit der Befragten der Meinung, dass sich die Grünen vor der Bundestagswahl festlegen sollten, mit wem sie eine Regierung bilden möchten – 40 Prozent finden, die Grünen sollten sich das offenhalten. Zwei Drittel der eigenen Anhänger (63%) der Grünen sehen keine Notwendigkeit, dass sie vor der Wahl sagen, mit wem sie koalieren würden – von den Anhängern von CDU, CSU, FDP und AFD möchten das mehr als die Hälfte aber wissen.

Fast die Hälfte rät den Grünen zur Union - aber zwei Drittel ihrer Anhänger wollen Rot-Rot-Grün

48 Prozent der Befragten sehen in CDU/CSU, 36 Prozent in SPD und Linkspartei den besseren Regierungspartner für die Grünen. Unter Grünen-Anhänger sind aber 63 Prozent für eine Regierung mit SPD und Linke, 32 Prozent fänden ein Bündnis mit der Union besser.

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen CDU und CSU auf 34 Prozent und die SPD auf 22 Prozent. Die Grünen würden 13 Prozent erreichen, die Linke zehn Prozent und die FDP fünf Prozent. Die AFD würde zwölf Prozent erreichen.

Direkt nach der Wahl in den USA finden Donald Trump als 45. Präsidenten der Vereinigen Staaten nur 2 Prozent der befragten Deutschen sehr gut und 9 Prozent gut – 37 Prozent sprechen von einer schlechten und 45 Prozent sogar von einer sehr schlechten Wahl. 60 Prozent erwarten, dass unter ihm die internationalen Konflikte eher zunehmen. Tsp

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