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Besucherinnen und Besucher der Gottesdienste im Kölner Dom werden weiterhin vor dem Einlass durchsucht.

© Imago/Beautiful Sports/Buriakov

Update

Tatverdächtiger polizeibekannt: Mann nach Terrorwarnung in Köln in Gewahrsam

Wegen der Hinweise auf einen möglicherweise geplanten Anschlag finden nur die liturgischen Angebote in dem Gottesdienst statt. Derweil berichtet die Polizei von einer Durchsuchung in Wesel.

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Die Sicherheitsmaßnahmen bleiben bestehen: Wegen der Hinweise auf einen möglicherweise geplanten Anschlag bleibt der Kölner Dom für Touristen bis auf Weiteres geschlossen. „Alle liturgischen Angebote finden statt, touristischer Besuch ist leider nicht möglich“, sagte der Sicherheitschef des Doms, Oliver Gassen, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.„Zwischen den Gottesdiensten wird der Dom geschlossen.“

Der im Zusammenhang mit dem Terroralarm festgesetzte 30-Jährige hatte zuvor schon mit der Polizei im Saarland Kontakt. Dort hatte es Durchsuchungsmaßnahmen gegeben, die sich auch gegen ihn gerichtet hätten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Sicherheitskreisen. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Die Sicherheitsbehörden hatten nach dpa-Informationen Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche in Wien erhalten. Nach Angaben der Kölner Polizei bezogen sich die Hinweise auf Silvester.

Normalerweise werde der Dom von Weihnachten bis Neujahr von mehr als 100.000 Menschen besucht. Das werde in diesem Jahr aufgrund der besonderen Sicherheitslage leider nicht möglich sein.

Natürlich sei das schade, bedauerte Dompropst Guido Assmann. „Menschen kommen aus fernen Ländern, um einige Tage in Köln zu verbringen, und dann nicht in den Dom zu können, das ist schon eine Einschränkung. Aber Sicherheit geht vor.“ Die Gottesdienstbesucher hätten sich von dem Terroralarm in jedem Fall nicht abschrecken lassen.

„Die Gläubigen kommen – die Christmette war voller als im vergangenen Jahr“, betonte Assmann, der als Dompropst dem Domkapitel – dem Leitungsgremium des Doms – vorsteht.

Ingewahrsamnahme in Wesel

Im Zusammenhang mit dem Terroralarm nahm die Polizei einen Verdächtigen in Wesel in Gewahrsam. Die Polizei habe in der Stadt am Niederrhein an Heiligabend eine Wohnung mit Spezialeinheiten durchsucht und fünf Männer in Gewahrsam genommen. Während vier von ihnen wieder auf freien Fuß gekommen seien, hätten die Einsatzkräfte einen 30 Jahre alten Tadschiken „zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam“ genommen. Zu ihm lägen staatsschutzrelevante Erkenntnisse vor, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Das Amtsgericht Oberhausen habe am ersten Weihnachtstag auf Antrag der Polizei Köln die Anordnung der Ingewahrsamnahme bis zum 7. Januar bestätigt. Kripochef Michael Esser sagte: „Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um die Menschen, den Dom und die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten zu schützen.“ Zu den Hintergründen der Ingewahrsamnahme werde die Polizei wegen laufender Ermittlungen bis auf Weiteres keine Auskünfte erteilen.

Wie es nach den Weihnachtsfeiertagen mit den Sicherheitsmaßnahmen an dem Wahrzeichen am Rhein weitergeht, steht laut Polizei noch nicht fest. Dazu liefen Gespräche, in die auch das Domkapitel einbezogen sei. 

In Österreich waren bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Personen festgenommen worden. Gegen drei wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt. (dpa, KNA)

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