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Aufbau der neuen Sirenengeneration auf dem Campus Rathaus Potsdam.

© Andreas Klaer

Update

Heute bundesweiter Warntag: Um 11 Uhr schrillten die Potsdamer Sirenen

Der Probealarm wurde auch über Warn-Apps, Radio- und Fernsehsender verbreitet. Gegen 11.45 Uhr erfolgte die Entwarnung.

| Update:

Ein Probealarm hat am bundesweiten Warntag in Deutschland Handys und Sirenen schrillen lassen. In Brandenburg beteiligten sich daran alle kreisfreien Städte (Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel) und Landkreise. Der Warntag solle die Bevölkerung für das Thema Warnung sensibilisieren und die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des bestehenden Warnmittelmixes erproben, so die Brandenburger Polizei.

Neben anderen Kanälen standen in ganz Deutschland etwa 38.000 Sirenen für den Probealarm zur Verfügung. Das sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Ein vollständiges und aktuelles Bild von den in Deutschland aufgestellten funktionstüchtigen Sirenen werde es aber erst 2024 geben, fügte er hinzu. „Das bundesweite Sirenenkataster soll im Laufe des kommenden Jahres als Plattform mit tagesaktuellen Daten zur Verfügung stehen.“

Nach 45 Minuten soll die Entwarnung erfolgen

Gegen 11.00 Uhr löste das Bundesamt am Donnerstag einen Probealarm aus. Dann sollten auch alle 36 Potsdamer Sirenen zu hören sein. Das teilte die Feuerwehr mit. Gegen 11.45 Uhr erfolgte eine Entwarnung. Der Probealarm wurde unter anderem auch über Warn-Apps, Radio- und Fernsehsender verbreitet sowie über knapp 6600 digitale Anzeigetafeln.

Auch per Cell Broadcast wurde wieder gewarnt. Dabei sollte jeder Handynutzer, der sich mit angeschaltetem Mobiltelefon in einem bestimmten Gebiet aufgehalten hat, eine von einem Geräusch angekündigte Textnachricht, vorausgesetzt das Gerät ist nicht zu alt und die notwendigen Updates wurden gemacht.

Zahl der Sirenen in Deutschland unklar

Die Zahl der funktionstüchtigen Sirenen ist heute höher als noch vor einigen Jahren. Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte man die Geräte vielerorts für überflüssig gehalten. Wie viele Sirenen es genau gab vor fünf Jahren oder vor zehn Jahren, weiß niemand mit Bestimmtheit zu sagen. Denn Katastrophenschutz ist Ländersache, und die bundesweite Übersicht wird erst jetzt erstellt.

Beim ersten bundesweiten Warntag 2020 war vieles schiefgegangen, weshalb der damalige BBK-Chef, Christoph Unger, damals seinen Posten räumen musste. Beim zweiten Test am 8. Dezember 2022 lief es besser. „Insgesamt können wir mit einer Quote von rund 90 Prozent über alle Warnkanäle zusammen schon ganz zufrieden sein“, sagte Tiesler.

Bevölkerung rüstet sich besser vor Katastrophen

Der Leiter der Behörde, die sich früher oft dem Vorwurf ausgesetzt sah, sie würde mit ihren Aufrufen zum Selbstschutz Panik schüren, sieht die Bevölkerung heute besser aufgestellt, was die persönliche Vorsorge für Krisen und Katastrophen angeht.

Im dpa-Interview sagte er: „Unsere Kampagnen und Ereignisse wie die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, aber auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben dafür gesorgt, dass sich die Menschen stärker mit persönlichen Vorkehrungen für Krisen- und Katastrophenszenarien befassen.“ Dies könne das BBK aus den Ergebnissen einer Umfrage ablesen, die das in Bonn beheimatete Amt seit eineinhalb Jahren regelmäßig erstellen lässt. Der Bund testet die Warnkanäle einmal pro Jahr, immer am zweiten Donnerstag im September. (dpa/mit cmü)

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