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FILE PHOTO: Members of the medical staff in protective suits treat a patient suffering from the coronavirus disease (COVID-19) with a computer tomograph in the Intensive Care Unit (ICU) at Havelhoehe community hospital in Berlin, Germany, October 30, 2020. REUTERS/Fabrizio Bensch/File Photo

© REUTERS/Fabrizio Bensch

Wegen geplanter Klinikschließungen: Ärztenetzwerk fordert Lösung vom Land Brandenburg

Man sehe sich nicht in der Lage, die Versorgungslücke im Norden Brandenburgs zu schließen, warnt das Netzwerk. Klinik-Aufsichtsrat und Landesregierung müssten handeln.

Das Ärztenetzwerk „Medifair“ aus den Landkreisen Prignitz und Ostprignitz-Ruppin reagiert mit Entsetzen und Unverständnis auf die geplante Schließung der Abteilungen für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Neuruppin. Der Einzugsbereich der beiden Abteilungen umfasse den gesamten Nordwesten Brandenburgs, heißt es in einer Mitteilung des Vorstandsvorsitzenden Ralf Greese.

In dem Netzwerk haben sich ambulante Praxen aus den Kreisen Ostprignitz-Ruppin und Prignitz zusammengeschlossen, um Patienten eine wohnortnahe Versorgung zu ermöglichen. Wie Greese ausführt, könnten Verkehrsunfälle mit Verletzungen im Kopfbereich, etwa ein Gesichtsschädelbruch, in Neuruppin nicht mehr versorgt werden. Krebspatienten, Kinder und Notfallpatienten mit Erstickungs-oder Verblutungsgefahr müssten bis nach Potsdam, Brandenburg, Berlin oder Schwerin gefahren werden. „Die ohnehin schon weiten Wege in Ostprignitz und Prignitz werden noch weiter“, so Greese.

Stundenlange Anfahrten und Wartezeiten

Die Hälfte der stationär in diesen Abteilungen behandelten Patienten sind Krebspatienten. „Wir Hausärzte, ambulant tätigen Onkologen, Zahnärzte, Hautärzte, Chirurgen und Hals-Nasen-Ohrenärzte sind nicht dazu in der Lage, diese Patienten zu versorgen“, so Greese. Das bedeute für Krebspatienten stundenlange Anfahrten und Wartezeiten. „Wir fordern den Aufsichtsrat der Pro Klinik Holding dazu auf, diese katastrophale Fehlentscheidung zurückzunehmen“, so Greese. „Wir fordern die Landesregierung und den Landkreis auf, eine politische Lösung zu finden.“

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