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Potsdam, 26.10.2020 / Lokales / Coronakrise / 
Hauptbahnhof, Fahrradständer, Fahrräder, Fahrrad, Genrebild, Feature, 
Foto: Ottmar Winter PNN

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Stellplätze, Luftpumpe, Schließfächer: In Brandenburg läuft ein Modellprojekt für Fahrradparkhäuser in Modulbauweise

Am Potsdamer Hauptbahnhof soll ein „RadPark“ auf der Südseite des Bahnhofsgebäudes entstehen: Insgesamt 206 Fahrradstellplätze, darunter 88 besonders gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, soll es hier geben.

Es gibt abschließbare Stellplätze, eine Luftpumpe und Schließfächer für Fahrradhelme und Regencapes. Auch am Potsdamer Hauptbahnhof können Radfahrer ihr Fahrzeug bald sicher und vor Regen und Schnee geschützt abstellen. An der Südseite des Bahnhofsgebäudes soll ein sogenannter „RadPark“ entstehen: Insgesamt 206 Fahrradstellplätze, darunter 88 besonders gesicherte Stellplätze in einer Sammelschließanlage, soll es hier in Zukunft geben.

Das Vorhaben ist Teil einer landesweiten Kampagne, die am Freitag in der Landeshauptstadt vorgestellt wurde. An insgesamt 14 Brandenburger Bahnhöfen, von Angermünde im Norden bis Cottbus im Süden, entstehen im Rahmen eines Modellprojektes in den nächsten Jahren Fahrradparkhäuser in Modulbauweise. 14 Millionen Euro stellt das Land dafür zur Verfügung, dass 2.500 Pendler ihre Fahrräder dort sicher abstellen können.

„Es geht uns um die Vernetzung von Verkehren“, sagt Brandenburgs Infrastrukturminister Rainer Genilke (CDU) am Freitag. „Wir können nicht nur Radwege bauen, wir müssen die Verkehre vernetzen.“ Denn zur Verkehrswende gehöre auch das Umsteigen auf die Bahn und die Möglichkeit, die ersten Kilometer zum Bahnhof per Fahrrad zurückzulegen. Und eine Studie habe ergeben, dass an Brandenburgs Bahnhöfen 21.500 Abstellplätze fehlen.

„Wir haben - auch durch die E-Mobilität - mittlerweile sehr hochwertige Fahrräder im Land“, sagt Genilke. „Diese Räder sollen auch sicher untergebracht werden können, während man per Bahn zur Arbeit fährt.“ Um den Wiedererkennungswert zu steigern, soll es für alle Fahrradparkhäuser auch ein einheitliches Logo geben, sagt VBB-Chefin Ute Bonde. Es zeigt ein Fahrrad in einem Fünfeck, das ein Haus darstellen soll.

Wir arbeiten mit einem Baukastensystem, wie bei Lego.

Stephan Wilhelm vom Planungsbüro Bahnstadt Berlin

Der Clou bei den Fahrradparkhäusern ist indes deren modulare Bauweise. Weil die Parkhäuser alle ähnlich gebaut werden, sollen die Genehmigungsverfahren vor Ort kürzer werden. „Wir arbeiten mit einem Baukastensystem, wie bei Lego“, sagt Stephan Wilhelm vom Planungsbüro Bahnstadt Berlin. Dennoch konnten die Kommunen auch eigene Wünsche anmelden: So wird das Fahrradparkhaus in Angermünde auch eine Toilettenanlage bekommen, und in Cottbus wird es eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach geben.

Geplant sind die meisten neuen Fahrradparkhäuser indes im Berliner Speckgürtel: Neben Potsdam sind auch in Bad Belzig, Werder oder Falkensee solche überdachten Modulstellplätze vorgesehen. In der weiten Fläche des Landes wird man die Pilotstandorte dagegen - abgesehen von Angermünde und Bad Belzig - eher vergeblich suchen. „Wir gehen vor allem dorthin, wo der Bedarf am größten ist“, sagt Wilhelm.

Beworben um ein modulares Fahrradparkhaus hatte sich indes auch die Stadt Templin. „Das scheiterte an den Flächen, die zur Verfügung stehen - sie hätten nicht zu unserem Konzept gepasst“, sagt Wilhelm. Die Stadt habe deswegen ihre Bewerbung zurückgezogen. Man sei aber mit der Stadt über ein anderes Konzept der Deutschen Bahn im Gespräch. Das bestätigt auch Templins Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke) am Telefon: „Es wird perspektivisch ein Fahrradparkhaus geben, nur nicht in der Modulbauweise des Modellprojekts.“

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