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Im Funkwagen unterwegs mit den Streifenpolizisten Ronald Schüler (mit Dreitagebart) und Dirk Zollondz vom Polizeiabschnitt 21 in Berlin-Spandau.

© Foto: Tsp/Kitty Kleist-Heinrich

Straftäter entkam bei Freigang in Berlin: Aufklärung im Brandenburger Landtag gefordert

Dem Sexualstraftäter war bei einem Toilettengang die Flucht gelungen. Die Freien Wähler üben wegen des Vorfalls scharfe Kritik am Justizministerium.

Die Flucht eines Mannes aus der Sicherungsverwahrung in Brandenburg/Havel wird am Mittwoch auch den Landtag in Potsdam beschäftigen. Die Fraktion BVB/Freie Wähler hat eine Dringliche Anfrage zu dem Vorfall für die Plenarsitzung eingereicht. Brandenburgs Justizministerin Susanne Hoffmann (CDU) solle erklären, wie es zu diesem Fall kommen konnte, warum die Suche nicht sofort unter Einbeziehung der breiten Öffentlichkeit erfolgte und welche Schlussfolgerungen gezogen werden, teilte die Fraktion mit.

Dem wegen Totschlags und Sexualdelikten zu 14 Jahren Haft samt anschließender Sicherungsverwahrung verurteilten 64-Jährigen war vergangenen Mittwoch bei einem Toilettengang im Berliner Europa-Center die Flucht gelungen. Wie das Justizministerium am Freitag mitteilte, hatten zwei Justiz-Bedienstete den Mann bei dem Ausgang in Berlin für kurze Zeit aus den Augen gelassen. Gegen die Mitarbeiter seien dienst- und arbeitsrechtliche Maßnahmen eingeleitet worden, weil sie den Sicherungsverwahrten nicht genügend beaufsichtigt hätten.

Es sei unverständlich, dass das Justizministerium in den ersten Tagen nach der Flucht keine Öffentlichkeitsfahndung mit Bild einleiten wollte, teilte der Fraktionschef von BVB/Freie Wähler, Péter Vida mit. „Das Schutzinteresse der Öffentlichkeit überwiegt in diesem Fall eindeutig das Persönlichkeitsinteresse. Die Erklärung des Justizministeriums ist nicht nachvollziehbar. Hier wurde womöglich kostbare Zeit verloren“, so Vida.

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