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Handwerker Želimir Miličević hat dank des Projekts HabiZu in Westbrandenburg berufliche Perspektive und eine neue Heimat gefunden haben.

© Andreas Klaer

Aus Bosnien auf den Potsdamer Arbeitsmarkt: Projekt HabiZu bleibt unter den Erwartungen

Nur vier Handwerker wurden in die Region gelockt – darunter Želimir Miličević. Der Familienvater leitet mittlerweile eine Baustelle.

Želimir Miličević hat sich ein ruhiges, geordnetes Leben gewünscht, mit einer sicheren Arbeitsstelle in geordneten Verhältnissen. All das hat er gefunden, wenn auch nach einer etwas langen Reise: Der Familienvater aus Bosnien-Herzegowina hat inzwischen seit über einem Jahr eine feste Arbeitsstelle beim Sanitär-Installateur Haustechnik Brandenburg in Brandenburg an der Havel gefunden. Möglich gemacht hat dies „Handwerk bietet Zukunft“, kurz HabiZu – ein gemeinsames Projekt von Handwerkskammer (HWK) und Arbeitsagentur Potsdam sowie dem Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

Hierbei sind gezielt Handwerker in Bosnien-Herzegowina angeworben worden und bereits in ihrem Herkunftsland auf die Integration in Deutschland vorbereitet worden: Sprachkurs und Überprüfung der Gleichwertigkeit des Berufsabschlusses sind im Rahmen von Habizu bereits vor Ort erledigt worden.

Notwendige Zusatzqualifikationen konnten in Deutschland nachgeholt werden. Auch bei der Organisation des Familiennachzugs bekamen die Handwerker Unterstützung von Habizu. Arbeitgeber, die auf diesem Wege Fachkräfte anwerben wollten, mussten sich mit 2500 Euro an den Kosten für die Organisation beteiligen.

Projekt blieb unter den Erwartungen

HazuBi sollte dem zunehmenden Fachkräftemangel in der Region entgegenwirken. Ursprünglich war geplant, von 2020 bis Januar 2023 mindestens 120 qualifizierte Fachkräfte aus Bosnien-Herzegowina anzuwerben. Das ist nicht gelungen: Lediglich vier Handwerker haben in der Region Potsdam Arbeit und ein neues Zuhause gefunden, der letzte erfolgreich angeworbene bosnische Handwerker kam noch im Januar diesen Jahres.

„Das Projekt startete leider im Corona-Jahr, das war ein sehr unglücklicher Zeitpunkt“, sagte HWK-Sprecherin Ines Weitermann. Doch ein Nachfolgeprojekt sei bereits im Gespräch: „Aus unserer Sicht wäre das eine großartige Idee. Es gibt viele junge motivierte Leute dort, genau das brauchen wir“, so die HWK-Sprecherin.

Dierk Lause, Geschäftsführer von Haustechnik Brandenburg, ist jedenfalls überaus glücklich über Miličević: „Inzwischen bewältigt er wirklich mächtige Herausforderungen“, berichtet Lause. „Inzwischen leitet Želimir eine ganze Baustelle mit vier Mitarbeitern“, erzählt Lause begeistert. „Die Einsatzbereitschaft der Leute ist da, das Engagement auch – und dafür bin ich dankbar“, sagt er. Handwerkliche Tugenden, die er bei neuen Mitarbeitern in letzter Zeit oft vermisst habe, habe er bei Miličević gefunden.

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