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17.05.2024, Brandenburg, Potsdam: Plakate verschiedener Parteien hängen an einer Straßenlaterne vor dem Brandenburger Landtag. Die Bürger in Brandenburg sind in diesem Jahr zur Europa- und zur Kommunalwahl aufgerufen. Foto: Georg Moritz/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Georg Moritz

Neue Brandenburg-Umfrage: CDU und SPD gleichauf, AfD vorn, BSW aus dem Stand auf 13 Prozent

Mit leichten Verlusten ist die AfD auch in der jüngsten Umfrage zur kommenden Landtagswahl in Brandenburg Spitzenreiter. CDU und SPD liefern sich mit etwas Abstand ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Wären am Sonntag Landtagswahlen in Brandenburg, wäre die AfD weiter stärkste Kraft. Die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestufte Partei würde laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA, die die „Märkische Allgemeine Zeitung“ und die „Märkische Oderzeitung“ sowie die „Lausitzer Rundschau“ am Donnerstag abend veröffentlichten, auf 25 Prozent der Wählerstimmen kommen.

Der Wert entspricht genau einer im Auftrag der CDU erfolgten INSA-Umfrage von Anfang April, als die Partei auf 25 Prozent der Stimmen kam. Eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des RBB hatte die AfD Mitte April sogar bei 26 Prozent der Stimmen gesehen.

CDU und SPD beide bei 19 Prozent, BSW aus dem Stand bei 13 Prozent

CDU und SPD liegen in der aktuellen Umfrage Kopf an Kopf: INSA sieht beide Parteien erneut bei 19 Prozent. Auch das entspricht der Umfrage von Anfang April. Infratest dimap hatte zwischenzeitlich allerdings die SPD bei 22 und die CDU bei 18 Prozent der Stimmen gesehen. Bei den kleineren Parteien ist es vor allem der Wert des Bündnisses Sahra Wagenknecht, der für Aufsehen sorgt: Die Partei, die erst am morgigen Samstag in Schwedt gegründet werden soll, kommt aus dem Stand auf 13 Prozent der Stimmen – ohne dass es einen Parteivorsitzenden, einen Spitzenkandidaten oder ein Programm gibt. INSA hatte sie zuvor bei 12, Infratest dimap lediglich bei 10 Prozent der Stimmen gesehen.

Grüne, Linke und BVB/Freie Wähler wären der neuen Umfrage zufolge weiter im Landtag vertreten: Die Grünen mit sieben Prozent der Stimmen, die Linken mit sechs Prozent und BVB/Freie Wähler mit fünf Prozent der Stimmen. Für die Grünen geht es damit leicht bergab: Die beiden letzten Umfragen hatte sie noch bei acht Prozent gesehen. Die Linken kamen bei INSA zuvor auf sieben, bei Infratest dimap dagegen ebenfalls nur auf sechs Prozent. BVB/Freie Wähler war von beiden Instituten zuvor unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde gesehen worden: INSA maß die Partei zuvor mit vier, Infratest dimap nur noch mit drei Prozent.

Zweite Umfrage, in der die SPD abgeschlagen hinter der AfD liegt

Stirnrunzeln sollten die neuen Werte vor allem bei Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hervorrufen. Denn es ist nun schon die zweite Umfrage, die seine SPD nicht nur abgeschlagen gegenüber der AfD, sondern auch gleichauf mit der CDU sieht. Jan Redmann (CDU) dagegen kann mit einer positiven Grundstimmung in den am heutigen Samstag stattfindenden „Kleinen Parteitag“ der CDU in Potsdam. Doch auch für Redmann gilt: Eine Fortsetzung der Kenia-Koalition ist mit diesen Umfragewerten wohl nicht möglich. Abhängig davon, ob Linke oder Freie Wähler am Ende tatsächlich wieder in den Landtag einziehen, wird wohl ein vierter Koalitionspartner benötigt.

Für die Umfrage wurden nach Angaben der beteiligten Zeitungen vom 13. bis 21. Mai 1000 Wahlberechtigte in Brandenburg im Alter ab 16 Jahren online befragt. Die Fehlertoleranz wird mit plus/minus 3,1 Prozentpunkten angegeben – was vor allem für die Parteien nahe der Fünf Prozent-Hürde, aber auch für den Gleichstand zwischen CDU und SPD am Ende „alles oder nichts“ bedeuten kann.

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