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Die Welterbeparks leiden unter Dürre. Allein in Sanssouci gehen jährlich bis zu 200 Bäume verloren.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Gegen Dürre: Bund fördert Potsdamer Wasserprojekte in Millionenhöhe

1,4 Millionen Bundesmittel gehen allein an die Schlösserstiftung, die damit im Park Sanssouci zwei Grundwasserbrunnen für den gestiegenen Wasserbedarf bohren will.

Potsdam erhält 2,4 Millionen Euro Bundesmittel für den Erhalt seiner Grünflächen: 1,4 Millionen davon gehen an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), der Rest an die Stadt. „InnoWasPo – Innovatives Wassermanagement zur Klimaanpassung zum Erhalt von Grünanlagen und historischen Parks in Potsdam“ heißt das gemeinsam durchgeführte Förderprojekt.

Das Geld soll vor allem in die Bewässerung der durch Hitze gefährdeten Grünanlagen gesteckt werden: „Damit haben wir die Chance, die Situation im Park Sanssouci deutlich zu verbessern und diese einmalige Anlage für kommende Generationen zu erhalten“, sagte SPSG-Generaldirektor Christoph Martin Vogtherr am Gründonnerstag bei der Übergabe des Förderbescheids im Park Sanssouci.

2,4
Millionen Euro erhält Potsdam vom Bund für Maßnahmen zum Wassermanagement.

Wie berichtet leidet der Welterbepark stark unter Hitze und Trockenheit. Laut Gartendirektor Michael Rohde gehen in Sanssouci jährlich 100 bis 200 Bäume verloren. Hinzu kommt, dass die zum Teil mehr als 100 Jahre alten Wasserleitungen dringend saniert werden müssen: An Stellen wie dem Ruinenberg sind die maroden Rohre fast sämtlich außer Betrieb.

Zwei neue Grundwasserbrunnen für Sanssouci

Mit den Mitteln aus dem Bundesförderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ sollen in diesem Jahr unter anderem zwei neue Grundwasserbrunnen mit elektrischen Pumpen gebohrt werden, die den Wasserbedarf im Sommer auffangen sollen. Diese sind mit der Universität Potsdam konzeptioniert worden und sollen laut Rohde so gebaut werden, dass sie den Grundwasserspiegel nicht absenken.

Außerdem sollen die Wasserleitungssysteme im Park saniert und genügend Zapfstellen installiert werden. Eine computergesteuerte Automatik soll dafür sorgen, dass die unterflur verlegten Brauchwasserleitungen mit Tröpfchenbewässerung und Sprühanlage möglichst sparsam arbeiten.

Die eine Million Euro für die Stadt soll laut dem Baubeigeordneten Bernd Rubelt (parteilos) unter anderem für die Entwicklung eines Systems für Bodenfeuchtemessungen verwendet werden, um herauszufinden, wo besonders viel Trockenheit herrscht.

Außerdem sollen die Bäume in der Hegelallee und in der Schopenhauerstraße automatisch bewässert werden. Auch Bewässerungsanlagen für das künftige Viertel Krampnitz sind geplant.

Die 2,4 Millionen Euro decken allerdings bei weitem nicht den Bedarf, den Potsdam für die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels hat: Tatsächlich hatte die Landeshauptstadt bei seiner Bewerbung einen Förderbedarf von sechs Millionen Euro angegeben. Mike Schubert (SPD) ist dennoch zufrieden: „Es ist ein guter Anfang.“

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