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Am Samstag findet im Spartacus das diesjährige Abschlusskonzert der 30-köpfigen Band statt, die im Sommer ihr Debüt veröffentlicht hat.

© Frank Jansen

Kama Orchestra: Potsdamer Brass-Band auf Erfolgskurs

Am Samstag bittet das Potsdamer Kama Orchestra zum „Abschlussball“ für die Saison. Die 30-köpfige Band hat dieses Jahr ihr Debütalbum veröffentlicht und viele neue Fans gewonnen.

Die Zeit der großen Tanzorchester ist eigentlich lange vorbei: Bevor es DJs und leistungsstarke Soundsysteme gab, spielten große und kleine Bands analog zum Tanz auf, das musikalische Rückgrat bildeten dabei meist die Blasinstrumente (englisch „Brass“). Wer jedoch schon einmal das Potsdamer Kama Orchestra live auf der Bühne gesehen hat, der weiß, dass das alte Konzept in neuem Gewand immer noch hervorragend funktioniert: 25 Musikerinnen und Musiker zwischen 15 und 60 Jahren erschaffen zusammen mit Saxophonen, Posaunen, Trompeten, Schlagzeugen und elektronischen Sounds einen überaus tanzbaren Mix aus Dubstep, Funk, Jazz, House und Dub.

In diesem Jahr hat die Band ihr erstes Album „Solarpink“ veröffentlicht, am Samstag findet mit der „Kamabala-Party“ das Abschlusskonzert für die diesjährige Saison im Potsdamer Club Spartacus statt. „Das ist unser Abschlussball, mit dem wir Danke sagen für dieses Jahr“, sagt Kai Mader, Gründer und Leiter des Kama Orchestras. „Letztes Jahr haben wir das Kamabala zum ersten Mal gemacht, vielleicht wird eine kleine Tradition daraus.“

Der Potsdamer Saxophonist und Gründer des Lalonova-Labels hatte das „Groove- und Tanzorchester“ 2021 ins Leben gerufen – nicht ganz einfach, mitten in der Pandemie. Dennoch hat sich das personalstarke Projekt in den letzten zwei Jahren einen hervorragenden Ruf in Potsdam und Umgebung erspielt. „Wir sind sehr froh, dass wir in Potsdam so viele Fans haben“, sagt Mader. Bisheriger Höhepunkt war das Live-Konzert zur Fête de la Musique dieses Jahr auf der großen Open-Air-Bühne des Waschhauses vor rund 1500 Menschen. „Das war sehr euphorisierend“, sagt Mader.

Eingeschworene Clique

Durch sein ungewöhnliches Konzept besitzt das Kama Orchestra ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Es gibt nicht viele Brass-Bands, die mit analogen Instrumenten im Stil von elektronischer Tanzmusik spielen, zu nennen wären hier unter anderem Too Many Zooz, Meute oder Fat Freddy‘s Drop.

Durch den Fokus auf Dubstep bekommt das Kama Orchestra jedoch ein ganz eigenes Gepräge, wie man auch auf dem im Sommer veröffentlichten Debut-Album nachhören kann: Triumphierende Bläser wechseln sich mit verspielten Afrobeat-Perkussions ab, der Rhythmus schwingt und zittert, immer wieder schmettern satte Grooves aus der Brass-Sektion nach vorne.

Aufgenommen wurde es im Schaltgeräte-Studio in Werder, möglich war dies dank einer Förderung der Initiative Musik, auch zwei Musikvideos entstanden so. Alle Kompositionen stammen von Mader: „Ich bin mega glücklich, dass ich alles Mögliche ausprobieren konnte und die Gruppe mich so dabei unterstützt.“

Den Musikerinnen und Musikern merkt man den Spaß am Spielen in jedem Song an, innerhalb kurzer Zeit ist das divers besetzte Ensemble aus Laien und Profis zu einer funktionierenden Einheit zusammengewachsen. Das gesamte Kollektiv besteht aus insgesamt 30 Personen, wozu unter anderem auch zwei Technikerinnen gehören. „Es war am Anfang ein Kraftakt, diese Idee umzusetzen“, sagt Mader. „Aber mittlerweile sind wir eine eingeschworene Clique.“ Die Atmosphäre in der Gruppe sei familiär.

2024 wollen die „Kamatistas“, wie sie sich selber nennen, auch überregional aktiv werden: „Es kommen allmählich Anfragen von außerhalb von Potsdam“, sagt Mader. 

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