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Carl Emil Walther Wählerwille Potsdam

© privat

PNN-Serie Wählerwille: Carl Emil Walther: „Giebelbroschen langfristig sichern“

Was erwarten die Potsdamerinnen und Potsdamer von den neuen Stadtverordneten? Vor der Kommunalwahl fragen wir Menschen aus verschiedenen Stadtteilen.

Eine Kolumne von Sandra Calvez

Bis zur Kommunalwahl in Potsdam berichten Wählerinnen und Wähler aus verschiedenen Stadtteilen, ohne Parteimitgliedschaft oder Amt, was sie von der neuen Stadtverordnetenversammlung erwarten. Heute:

Carl Emil Walther, 25, Student der Architektur und des Städtebaus, wohnt am Schlaatz

Was muss die neue Stadtverordnetenversammlung als Erstes angehen?
Mein Wunsch als Schlaatzer Bewohner und Begründer der „Initiative für den Erhalt der Schlaatzer Giebelbroschen“ an die neue Stadtverordnetenversammlung wäre, nach der Beschlussfassung der SVV den originalen Erhalt der identitätsstiftenden – noch 24 originalen – Hauszeichen langfristig zu sichern. Dazu gehört auch, gemeinsam mit den beteiligten Wohnungsunternehmen eine tragfähige Möglichkeit der finanziellen Abfederung zu suchen. Alleinig aus den klammen Kassen städtischer Wohnungsunternehmen und der Genossenschaften ist solch ein Unterfangen nicht leistbar. Hier müssen öffentliche sowie private Fördermittelgeber akquiriert werden.

Am 9. Juni wird gewählt.

© Tsp

Was ist das wichtigste Problem in Ihrem Kiez?
Den Potsdamer Künstlern Werner Goehle und Helmut Bierwagen ist es mit ihren Giebelbroschen gelungen, mit einfachsten Mitteln eine gewisse Gestaltung im sonst monoton scheinenden Plattenbauviertel zu etablieren. Diese Gestaltungsqualitäten gingen bei den derzeitigen Sanierungen verloren. Maximal wurden die Motive auf die Dämmung aufgemalt, was aber der ursprünglichen, handwerklichen Gestaltung nicht im Ansatz gerecht wird. Es bleibt die Frage – ist die eine Kunst mehr wert, als die Andere? Würden wir anstelle der noch jungen Giebelbroschen von Mosaiken im Park Sanssouci sprechen, wäre diese Diskussion wohl hinfällig.

Was wünschen Sie sich für die Stadt?
Für die gesamte Stadt Potsdam wünschte ich mir, dass sie den Blick über den Tellerrand Potsdam Mitte wagt und sich auch der jüngeren Geschichte hin öffnet. Dass es in diese Richtung unter den Potsdamer Bürgerinnen und Bürgern ein großes Interesse gibt, zeigt nicht zuletzt die sehr gut besuchte Ausstellung „Potsdamer Linien“ – Fotografien von Werner Taag. Es verschwinden derzeit sowohl lebendige wie gebaute Zeitzeugen.

Sie wollen mitmachen? Schreiben uns an potsdam@pnn.de

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