zum Hauptinhalt
So soll das neue Bürogebäude der ILB in der Speicherstadt einmal aussehen. 

© Kondor Wessels

Weiterer Fortschritt in der Potsdamer Speicherstadt: Der Rohbau für die Investitionsbank steht

Bis Ende 2024 soll das neue Bürogebäude im Havelquartier fertig sein. Es ist eines der letzten Gebäude im neuen Viertel. Was noch fehlt, ist der Einzelhandel.

Das Havelquartier in der Speicherstadt nimmt zunehmend Gestalt an: Am Dienstag wurde für einen Büroneubau der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) Richtfest gefeiert. Im vierten Quartal 2024 soll der Fünfgeschosser mit 4000 Quadratmetern Bürofläche an der Leipziger Straße bezugsfertig sein.

Im Erdgeschoss des Gebäude sollen Konferenzräume und ein Bistro entstehen – allerdings nur für Mitarbeiter und Besucher des Hauses. Die beiden Geschosse darüber will die ILB mit etwa 100 bis 150 Kollegen beziehen. Die obersten zwei Stockwerke will die Bank an mittelständische Unternehmen oder Start-ups vermieten. Auf das Dach soll eine Fotovoltaikanlage montiert werden. Zur Investitionssumme will die ILB nichts sagen, man halte aber den Zeit- und Preisrahmen.

Der Rohbau des neuen Bürogebäudes ist fertig.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Erst 2017 hatte die ILB ihren großen Neubau zwischen Hauptbahnhof und Havel bezogen. Er bietet Raum für 750 Mitarbeiter, davon 130 der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB). „Das Gebäude war eigentlich schon beim Einzug zu klein“, sagte der ILB-Vorstandsvorsitzende Tillmann Stenger beim Richtfest.

900
Mitarbeiter hat die ILB

Seither habe die Bank eine Reihe weiterer Aufgaben wie zusätzliche Förderprogramme übernommen – und mehr Mitarbeiter eingestellt. Fast 900 Mitarbeiter seien es mittlerweile. Der Neubau ermögliche eine Anpassung an neue Anforderungen in der Arbeitswelt, Stichwort New Work, also eine flexiblere Gestaltung der Büros in Zeiten von Homeoffice, Präsenzworkshops und Desksharing. Wichtig sei bei der Standortsuche die Nähe zum Hauptbahnhof und zum Hauptgebäude der ILB gewesen, so Stenger.

Das neue Bürogebäude bildet die Ecke des Havelquartiers hin zur Leipziger Straße, neues Stadtviertel zwischen Havel, Leipziger Dreieck und Blu. „Unser Ziel ist es, ein neues, identitätsstiftendes Quartier zu schaffen“, sagte Lorenz Walter, Geschäftsführer des Bauherren Kondor&Wessels. „Es soll ein lebendiges, urbanes Stadtquartier werden, in dem 24 Stunden am Tag ein gewisser Betrieb herrscht.“

Mehrere Wohngebäude sind bereits bezogen. Zwei weitere sollen bis Jahresende fertiggestellt werden, ein großes U-förmiges mit Mietwohnungen und ein etwas kleineres V-förmiges mit Eigentumswohnungen. In der vergangenen Woche wurde der Uferweg eröffnet, auch ein Quartiersplatz mit Spielplatz und Bänken ist schon fertig.

Tillmann Stenger, Vorstandsvorsitzender der ILB,

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Das letzte Gebäude, das noch gebaut werden soll, ist ebenfalls ein Bürogebäude. Es wird die Lücke füllen, die derzeit noch für Baucontainer genutzt wird. Ursprünglich sollte hier schon gebaut werden. „Aber der Krieg in der Ukraine hat die Pläne zerschlagen“, so Walter, die Investoren seien abgesprungen. Die Zinslage erschwere die Finanzierung erheblich, aber es gebe zwei Interessenten.

Ebenfalls bereits im Betrieb ist das Hotel Niu am Leipziger Dreieck. Sorgen bereitet Walter jedoch die Vermietung von mehreren Gewerbeflächen im Erdgeschoss des Hotels. Hier stünden noch sechs Ladenflächen mit einer Gesamtfläche von 3000 Quadratmetern leer. „Die lassen sich leider nicht gut vermarkten“, so Walter. Das Problem ist aus seiner Sicht das Einzelhandelskonzept für den Bereich rund um den Hauptbahnhof. „Das beschränkt die Nutzung sehr stark und schnürt uns in ein sehr enges Korsett“, kritisiert er.

So sei beispielsweise kein klassischer Lebensmittel-Einzelhandel wie etwa eine Edeka-Filiale möglich – obwohl ein Supermarkt für das neue Viertel noch fehlt, es gibt bislang nicht einmal einen Bäcker. Anwohner müssen die Geschäfte in den Bahnhofspassagen nutzen.

„Ein Lebensmittelanbieter und Gastronomie, vielleicht auch eine Eisdiele, würden das Quartier noch deutlich aufwerten“, sagt auch ILB-Chef Tillmann Stenger. Immerhin: Einen Interessenten für eine der Flächen gebe es, so Walter. Noch sei aber kein Vertrag unterschrieben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false