In den Bürgerdialog Garnisonkirche kommt Bewegung. So soll die Plantage schon früher bebaut werden
Garnisonkirche Potsdam

Den Nazis diente "Jedem das Seine" als zynische KZ-Inschrift. Jetzt tauchte der Spruch im Motto für eine Auktion auf - zugunsten der Garnisonkirche in Potsdam

„Bischof lehnt originale Garnisonkirche ab“vom 13. NovemberLandesbischof Dröge spricht sich gegen den originalgetreuen Wiederaufbau der Heilig-Kreuz-Kirche aus.
Nach einem Eklat um einen von den Nationalsozialisten missbrauchten Spruch hat die die Fördergesellschaft Garnisonkirche kurzfristig eine für heute geplante Benefizauktion abgesagt. Anlass war heftige Kritik an dem Motto für die Veranstaltung, mit dem das beauftragte Potsdamer Auktionshaus Eichelkraut auf seiner Internetseite warb: „Suum Cuique – Jedem das Seine, aber Potsdam seine Kirche!

Als Grund gibt die Stiftung Garnisonkirche ein historisch belasteter Spruch, mit dem das mit der Versteigerung beauftragte Potsdamer Auktionshaus Eichelkraut die Aktion beworben hat. Er wurde in ähnlicher Form auch von den Nationalsozialisten benutzt.

Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck begrüßt den Vorschlag, die Garnisonkirche nicht komplett historisch wieder aufzubauen. Das sagte er bei einem umstrittenen Benefizkonzert in der Russischen Botschaft.
Der Vorschlag von Bischof Markus Dröge in Sachen Garnisonkirche dürfte Charme besitzen – zumindest für all jene, die nicht zur Gruppe der radikalen Gegner oder Befürworter eines möglichst originalgetreuen Wiederaufbaus des Gotteshauses zählen. Denn Dröges Wort – „ein neuer Geist braucht auch ein erkennbar neues Haus“ – schließt eben ein, dass am früheren Standort der 1968 gesprengten Kirche etwas entstehen soll, dass nicht nur barocke Architektur sein muss, sondern auch einen „Bruch mit der Tradition“ beinhaltet.

Der Vorstoß für einen Verzicht auf eine originalgetreue Garnisonkirche findet breite Unterstützung: Der Turm historisch, der Rest mit Bruch. Die Fördergesellschaft spricht von einer Chance für die Spendenwerbung für den Bau.

Die Garnisonkirchen-Stiftung lädt ausgewählte Gäste zu einem Benefizkonzert ausgerechnet in die russische Botschaft. Das gefällt nicht jedem.
Für die Garnisonkirche wollen Wiederaufbaustiftung und Förderer finanzielle Hilfe von der evangelischen Landeskirche. Doch Bischof Markus Dröge fordert dafür den Verzicht auf kompletten Wiederaufbau nach historischem Vorbild. Ein Durchbruch?
Bei einem Benefizkonzert in der russischen Botschaft am kommenden Dienstag sollen Spenden für den Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam gesammelt werden. Bei Befürwortern und Gegner des Projekts ist das umstritten.
In der Nagelkreuzkapelle singen Potsdamer und Flüchtlinge gemeinsam. Das klappt auch ohne Sprachkenntnisse gut.
Eklat um die evangelische Kirche und ihre Pfarrstelle im Potsdamer Stadtteil Schlaatz: Nur wenige Tage, nachdem der Fall des ermordeten sechsjährigen Elias den Schlaatz erschütterte, wurde die Pfarrerin Ute Pfeiffer suspendiert. Sie war für viele Anwohner eine Vertrauensperson. Es gibt Protest.
Die Martin-Niemöller-Stiftung und die Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“ veranstalten eine Tagung zum umstrittenen Wiederaufbau der Potsdamer Kirche. Sie findet am Samstag, dem 31.
Ein Mitglied von Sea-Watch hält am morgigen Mittwoch einen Vortrag über die private Seenotrettungsaktion. Thomas Lenzen, der als Arzt für Sea-Watch arbeitet, spricht ab 18.

Am Montag findet eine Anwohnerversammlung zu Leichtbauhallen für Flüchtlinge in Babelsberg statt. Außerdem wird über Potsdams Welterbe diskutiert. Und wie es derzeit um den Bürgerdialog zum Wiederaufbau der Garnisonkirche steht, darüber wird am Mittwoch informiert.

Die Stiftung Garnisonkirche bietet auf der Hilfsplattform „HelpTo“ Praktika für Flüchtlinge an. „Ein ganz normaler Vorgang“, sagt Vorstandsmitglied Peter Leinemann. Noch hat sich aber keiner beworben.

Der Bürgerdialog zur Garnisonkirche ist ins Stocken geraten. Nachdem mehrere Initiativen nicht mehr akzeptieren, dass der Dialog hinter verschlossenen Türen stattfindet, meldet sich nun die Kulturlobby zu Wort - und fordert mehr Verbindlichkeit.

Der Bürgerdialog zur Garnisonkirche verliert sich im Klein-Klein. Eine inhaltliche Diskussion findet nicht mehr statt, stattdessen geht es hinter verschlossenen Türen um Verfahrensfragen. Gegner der Kirche drohen deshalb jetzt mit dem Ausstieg.

Der Bürgerdialog zur Zukunft der Garnisonkirche findet hinter verschlossenen Türen statt. Mehrere Initiativen wollen das so nicht hinnehmen und fordern mehr Transparenz.

Die Bürgerinitiative Mitteschön wirbt in Bussen und Straßenbahnen in Potsdam für den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Damit ist nun Schluss.

Im Rechenzentrum wird es vorerst keine Proberäume für Bands und Musiker geben. Der Grund ist banal: Es gibt vorerst keinen Lärmschutz.

In der Potsdamer Geschwister-Scholl-Straße ist die Bürgergesellschaft fast greifbar. Viele Künstler und Kreative setzen sich hier für ihren Kiez ein. Dabei sind die Freiräume bedroht.
Warum das Viertel rund um die Geschwister-Scholl-Straße Kreative aus Potsdam anzieht – trotz der hohen Mieten.

Ex-Generalsuperintendent Hans-Ulrich Schulz trug sich am Freitag in das Goldene Buch Potsdams ein.

Der Bürgerdialog zur Garnisonkirche in Potsdam lebt wieder auf – und auch die Kritik am Verfahren. Hinter verschlossenen Türen werden drei Szenarien zur Zukunft der Garnisonkirche und des Rechenzentrums diskutiert.
„UN bestätigen Zerstörung des Baal-Tempels“ vom 1. SeptemberMit Entsetzen nimmt man als Europäer Kenntnis von der Zerstörung von Welterbekulturstätten wie jetzt dem Baaltempel in Palmyra.
Paul Oestreicher wünscht sich originalen Garnisonkirchenturm – aber nur mit Versöhnungszentrum.
Die Stiftung zum Wiederaufbau der Garnisonkirche hat nun einen dreiköpfigen Vorstand. Neben Peter Leinemann und Martin Vogel gehört nun auch Wieland Eschenburg zur Stiftungsleitung, wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte.
Auf dem Tisch in ihrem Zimmer stapeln sich die Zeitungen. „Ich komme gar nicht mehr so schnell wie früher mit der Fehlersuche hinterher“, sagt Ilse Nowak.
5000 Quadratmeter für die Kunst, so viel Platz steht im Rechenzentrum zur Verfügung. Einige Räume sind bereits vermietet, ab dem 1. September können Kreative diese dann nutzen. Aber nicht alle Künstler sind begeistert.

Bei den rechtskonservativen Potsdamern waren die Autoren, die sie verkauften und verlegten, nicht beliebt. Der Buchhändler und Autor Karl Heidkamp sowie sein Freund, der Verleger Alfred Protte, ließen sich davon lange nicht einschüchtern. Unter den Nazis aber mussten auch sie sich anpassen.

Kirche ist für ihn politisch. Ab Oktober wird Hans-Georg Baaske Leiter des neuen Umweltbüros der Landeskirche Berlin-Brandenburg. Seine Pfarrstelle in Caputh gibt er für die neue Aufgabe auf
Zu „Gott gehorchen, nicht den Menschen“ und Leserpost vom 15. August 14 000 Unterschriften in nur drei Monaten gegen die Garnisonkirche.
Ein völlig kostenloses doch kurzweiliges Vergnügen ist ein Spaziergang durch Potsdams Galerien. Ein Überblick, was Sie jetzt nicht verpassen sollten.
Zu „Stiftung hat 15 000 Unterstützer“vom 6. AugustSie betonen, dass die „Stiftung zum Wiederaufbau der Garnisonkirche“ nun weltweit 15 000 Unterschriften für den Wiederaufbau auf ihrer Internetseite gesammelt hätte, die Gegner des Wiederaufbaus im letzten Jahr jedoch „nur circa 14 000“ Unterschriften.

Zum Spolienfest der Garnisonkirchen-Freunde wurde in der Nagelkreuzkapelle geschwitzt – im Sinne der gemeinsamen Sache.
Kunst, die man braucht und gebraucht: Eine neue Ausstellung im Potsdam Museum zeigt erstmals unbekannte Seiten des Potsdamer Künstlers Walter Bullert.

Matthias Dombert, neuer Chef der Garnisonkirchen-Fördergesellschaft, spricht im PNN-Interview über den Wiederaufbau des Turms, eine Zusammenarbeit mit den Künstlern im Rechenzentrum und die große Bedeutung des kommunistischen Widerstands gegen das Nazi-Regime.

Mehr als 14 000 Potsdamer unterschrieben im vergangenen Jahr gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Die Befürworter des Wiederaufbaus konnten nun aber mehr Stimmen sammeln.