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Den Angriffen von Krystal Rivers hatte Potsdam kaum etwas entgegenzusetzen.

© IMAGO/Beautiful Sports

Pokalfinale im Volleyball: SC Potsdam kassiert 0:3-Klatsche gegen Stuttgart

Im Pokalfinale in Mannheim sind die Potsdamerinnen chancenlos. Damit platzt für sie erneut der große Traum vom Titel. Bei Stuttgart hingegen scheint einfach alles zu klappen.

Ein Fan hatte es schon auf dem Weg zur Halle in Mannheim prophezeit: „Stuttgart macht’s. Ditt is ja wohl klar.“ Er war einer von zahlreichen in blau und rot gekleideten Fans, die sich am Sonntagnachmittag zum Pokalfinale des SC Potsdam gegen MTV Stuttgart begaben. Und er sollte Recht behalten: Tatsächlich setzte sich der deutsche Meister durch und Potsdam musste sich mit 0:3 (25:14; 25:19; 25:15) geschlagen geben. Zum nunmehr dritten Mal verpasste der SC damit den ersten Pokalgewinn der Vereinsgeschichte.

Die Statistiken sprachen gegen den Verein aus Brandenburg: In dieser Saison waren die Teams fünfmal in Bundesliga und Champions League gegeneinander angetreten und nur einmal hatte Potsdam gewonnen. Dennoch traten die Potsdamerinnen in Mannheim motiviert auf und feuerten sich gegenseitig an. Ihre Fans, die den gegnerischen Anhängern zahlenmäßig weit unterlegen waren, machten kräftig Lärm mit Klatschpappen und Pauken. Unterstützung erhielten sie dabei von den Fans der BR Volleys, die später gegen Herrsching antraten.

Die Stuttgarterinnen erwischten jedoch den besseren Start, sodass Potsdam schnell zurücklag. Immer wieder hatten die Außenangreiferinnen Rodica Buterez und Suvi Kokkonen Probleme, sich gegen den starken gegnerischen Block durchzusetzen. Stuttgart glänzte derweil in Aufschlag und Abwehr. Die niederländische Zuspielerin Britt Bongaerts setzte ihre Angreiferinnen clever ein.

Den Spielerinnen war in keiner Weise anzumerken, dass sie sich vor wenigen Tagen noch ein hart umkämpftes Duell in der Champions League gegen Fenerbahce geliefert hatten.

Potsdam lief meist einem Rückstand hinterher

Als es Potsdams Anastasia Cekulaev schließlich doch gelang, den Ball übers Netz und ins gegnerische Feld zu hämmern (7:10), riss sie die Arme hoch und stieß einen triumphierenden Jubelschrei aus. Für eine Führung reichte es aber trotz der neu aufflammenden Zuversicht nicht und so ging der erste Satz an Stuttgart.

Antonia Stautz zeigte vollen Körpereinsatz gegen Stuttgart.
Antonia Stautz zeigte vollen Körpereinsatz gegen Stuttgart.

© IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Auch im zweiten Satz lief Potsdam dem Punkterückstand hinterher. Den Angriffen von Krystal Rivers, die mit Stuttgart schon 2022 den Pokal geholt hatte und auch an diesem Nachmittag ihre beeindruckende Durchlagskraft unter Beweis stellte, hatten die Brandenburgerinen kaum etwas entgegenzusetzen. Als Stuttgart einen langen Ballwechsel für sich entscheiden konnte (11:14), wirkten sie zunehmend frustriert. Trainer Boieri brachte schließlich die deutsche Nationalspielerin Antonia Stautz, doch auch sie konnte den Satzverlust nicht verhindern.

Der Hallensprecher versuchte das Publikum daraufhin noch einmal anzuheizen. Das Pokalfinale gehört zu den Highlights im Jahr, auch dieses Mal waren rund 10.000 Zuschauende dabei. In der dunklen Halle schwenkten sie ihre Handylichter und bildeten damit eine beeindruckende Kulisse. Zur allgemeinen Belustigung trug eine Kiss-Kamera bei.

Doch zumindest auf Seiten der Potsdamer Fans währte die Freude nicht lang. Auch im dritten Satz lagen die Brandenburgerinnen schnell mit 8:13 zurück. Den ersten Matchball wehrten sie noch ab, den zweiten verwandelte jedoch Stuttgarts Jolien Knollema. Während ihr Team sie umringte und jubelte, standen die Potsdamerinnen mit hängenden Köpfen auf dem Feld und trösteten sich gegenseitig. Wie auch schon im vergangenen Jahr platzte der große Traum vom Titel.

„Die Niederlage war verdient“

„Ich bin sehr stolz, wir haben unser Niveau durchgängig gehalten“, jubelte Stuttgarts Monique Strubbe, die den Sieg gemeinsam mit ihrem Team mit einer Sektdusche feierte. „Ich habe unsere Fans tatsächlich die ganze Zeit gehört und fand es sehr cool.“ Sie freute sich über die Unterstützung, die einen entscheidenden Anteil am Sieg gehabt habe.

„Bei uns hat heute nicht so viel funktioniert, während bei Stuttgart alles geklappt hat“, sagte Potsdams Antonia Stautz niedergeschlagen. „Am Ende war die Niederlage verdient. Aber wir sind super enttäuscht. Wir haben uns Chancen gehofft und es ist sehr bitter, so deutlich zu verlieren.“

Auch Trainer Boieri sagte: „Stuttgart hat fast perfekt gespielt und kaum Fehler gemacht.“ Ist bei seinem Team, das schon zum dritten Mal im Finale unterliegt, der Wurm drin? „Potsdam gehört immer zu den besten vier Teams. Das ist immer unser Ziel.“ Und vielleicht klappe es beim vierten oder fünften Mal ja doch noch.

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